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Aus: Ausgabe vom 21.11.2014, Seite 11 / Feuilleton

Hans Bär gestorben

Der Verleger Hans Bär, jahrzehntelang Leiter des antifaschistischen Röderberg-Verlages, ist tot. Er starb am vergangenen Samstag im südhessischen Bensheim im Alter von 89 Jahren. Im Röderberg-Verlag erschien die tat, Wochenzeitung der VVN, die 1983 mit der Deutschen Volkszeitung fusionierte, aus der später der Freitag wurde.

Die tat brachte 1959 den Vertriebenenminister Theodor Oberländer zu Fall, indem sie über dessen Nazivergangenheit berichtete. 1963 prangerte sie die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an den wegen Verbrechen in Auschwitz verurteilten IG-Farben-Manager Heinrich Bütefisch an, der die Auszeichnung daraufhin zurückgeben musste.

Großen Erfolg hatte der Röderberg-Verlag 1957 mit dem Buch »Macht ohne Moral« von Raimund Schnabel, einer Dokumentation über die SS, die für die Staatsanwälte im Frankfurter Auschwitz-Prozess wichtig wurde. Eine weitere Pioniertat war der Bild- und Dokumentenband »Der deutsche antifaschistische Widerstand 1933-1945«, den die VVN 1975 im Röderberg-Verlag herausgab. (jW)

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