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Aus: Ausgabe vom 22.04.2013, Seite 16 / Sport

Felsbrocken aus dem Glashaus

Bonn. Zur Selbstanzeige des FC-Bayern-Präsidenten Uli Hoeneß gab es einen bunten Strauß von Reaktionen. Wenn Hoeneß von Joseph Blatter fordere, »daß dieser den FIFA-Saustall endlich aufräumen soll, dann schmeißt Uli Hoeneß hier mit Felsbrocken aus dem Glashaus«, erklärte Sylvia Schenk von Transparency International. CSU-Ministerpräsident Horst Seehofer gab sich eingeweiht: »Ich weiß, daß ein Verfahren läuft. Ich bin darüber bereits seit geraumer Zeit informiert.« Münchens SPD-Bürgermeister Christian Ude schwante: »Daß Hoeneß so heftige Sympathien für die CSU hegt, findet in den kommenden Wochen vielleicht eine zusätzliche Erklärung.« Christoph Daum tat Hoeneß, der »sich schließlich zu einer absoluten moralischen Instanz aufgeschwungen« habe, »leid. Ich bin nicht derjenige, der mit dem Zeigefinger auf andere Menschen zeigt. So möchte ich nicht leben.« Daum-Kollege Jupp Heynckes nahm den Fall als Motivationshilfe für jedermann, seine Finanzen zu optimieren: »Das ist eine Privatangelegenheit des Präsidenten. Bei uns gibt es immer irgendwelche Meldungen. Das schärft die Sinne, das macht uns noch ehrgeiziger.« Ehrenpräsident Franz Beckenbauer kommentierte das Delikt als Kavalier: »Ich kann Uli nur die Daumen drücken.«

(sid/jW)

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