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Aus: Ausgabe vom 24.05.2011, Seite 6 / Ausland

Sudan-Konflikt spitzt sich zu

Juba. Der Konflikt im seit Jahresbeginn geteilten Sudan hat sich am Wochenende dramatisch zugespitzt. Nach der Besetzung der Grenzstadt Abyei durch den Norden wächst die Angst vor einem Wiederaufflammen des Bürgerkriegs. Ein Militärsprecher aus dem Süden sagte am Sonntag, die Nationale Kongreßpartei und die sudanesischen Streitkräfte hätten dem Südsudan den Krieg erklärt.

Nordsudanesische Truppen hätten am Samstag abend die Stadt Abyei eingenommen und Truppen des Südens, die Teil einer gemeinsamen Sicherheitseinheit waren, vertrieben, bestätigte die UN-Sprecherin Hua Jiang. Mindestens 15 Panzer des Nordens seien in der Stadt stationiert. Laut Hilforganisationen seien viele Menschen auf der Flucht. Die Besetzung Abyeis folgte nach mehreren Tagen schwerer Kämpfen in der gleichnamigen Region. Truppen aus dem Norden hätten Luftangriffe auf Abyei geflogen, sagte ein Militärsprecher der südsudanesischen Streitkräfte. Die Regierung im Norden hatte zuvor dem Süden vorgeworfen, hinter einem Angriff auf einen UN-Konvoi am Donnerstag zu stecken, der Soldaten des Nordsudans aus der Region transportieren sollte. (dapd/jW)

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