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17.05.2015 / Presseerklärung

Ex-Spitzenmilitär Österreichs solidarisiert sich mit Friedensappell von NVA-Generälen

Ex-Spitzenmilitär Österreichs solidarisiert sich mit Friedensappell von NVA-Generälen. »Lächerliche Kriegsrhetorik« gegenüber Moskau

 

Anfang Mai haben sich 100 Generäle der vor 25 Jahren aufgelösten Nationalen Volksarmee (NVA) der DDR angesichts der Ukraine-Krise mit einem Friedensappell an die Öffentlichkeit gewandt. Die »Soldaten für den Frieden« fordern Kooperation statt Konfrontation mit Russland. Jetzt hat sich der frühere stellvertretende Generalstabschef der österreichischen Streitkräfte, General i.R. Friedrich Hessel, dem Aufruf angeschlossen. Dies berichtet die in Berlin erscheinende Tageszeitung »junge Welt« (Montagausgabe).

Die Ukraine-Krise werde durch die Medien »sehr einseitig hochgespielt, nach dem Motto: Der Westen ist gut, Russland ist böse«, so Hessel im »junge Welt«-Gespräch. »Mittlerweile erleben wir eine geradezu lächerliche Kriegsrhetorik. Die baltischen Staaten, in denen bis zu ein Viertel der Bevölkerung russisch ist, haben plötzlich Angst vor den Russen und wollen mehr Panzer haben, damit sie nicht plötzlich überfallen werden. Mehr als einige zusätzliche Panzer sind doch ohnedies nicht drin! Das Geld sollte viel zielführender für die Integration der Jugendlichen ausgeben werden, insbesondere der russischen, damit sich ein besseres gegenseitiges Verständnis entwickelt.«

Österreichs früherer Spitzenmilitär beklagt gegenüber »junge Welt« die Selbstbegrenzung vieler Kollegen: »Leider gibt es nur relativ wenige politisch denkende Offiziere. Die meisten sind fachorientiert und auf ihre Führungsaufgaben fixiert.«

Über einen Aufruf wie den der »Soldaten für den Frieden« – von »junge Welt« in der Ausgabe vom 6. Mai dokumentiert – könnte es doch beispielsweise eine Diskussion in der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg-Blankenese geben, so die Anregung aus Österreich.


Das Interview mit General i.R. Friedrich Hessel erscheint in der Montagausgabe der Tageszeitung »junge Welt«, es ist ab ca. 19.30 Uhr auf unserer Internetseite www.jungewelt.de abrufbar.

 

Hinweise auf frühere Beiträge in »junge Welt« zum Thema:

– Appell der »Soldaten für den Frieden«: www.jungewelt.de/2015/05-06/023.php

– »Und schon haben wir den dritten Weltkrieg ...« Gespräch mit dem früheren Chef der DDR-Landstreitkräfte, Generaloberst a.D. Horst Stechbarth: www.jungewelt.de/2015/05-06/006.php

 

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Rüdiger Göbel
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