Gegründet 1947 Sa. / So., 14. / 15. Juni 2025, Nr. 135
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  • 14.06.2025

    Betrachtungen eines Unpolitischen

    Nein, was kann der Deutsche schon / wollen mit Zivilisation? / Politik ist ihm ganz fremd. / Sittlich ist er da gehemmt.
    Von Stefan Gärtner
  • 07.06.2025

    Dieses abrupte Verstummen

    Tagtäglich drehe ich Runden, / Ei, mit dem Pudel so schön: / Unter den irdischen Hunden / Gibt es sonst keinen wie ihn.
    Von Thomas Gsella
  • 31.05.2025

    Mir kann keiner

    Ich muss nicht / sterben, aber wenn / der Tod mich / haben will, soll er / ruhig kommen.
    Von Florian Günther
  • 24.05.2025

    Neulich vorm Bücherregal

    Kein Schreiber soll immer nur schreiben. / Wie klopfen die anderen?, fragt sich der Specht, / Ich lese. Und lasse es bleiben: / Die Bücher der anderen, Himmel, wie schlecht!
    Von Thomas Gsella
  • 17.05.2025

    Erwachen

    Man möchte aufwachen / Und alles war nur / Ein böser Traum / Die Frage ist / Wann soll der Wecker klingeln?
    Von Marc Hieronimus
  • 10.05.2025

    Der Zauberberg

    Manchmal sind die Stunden nur Sekunden; / umgekehrt ist mancher Tag ein Jahr. / Kurz sind lange, lang sind kurze Runden, / wie’s auch mit der Zeit zu Zeiten war.
    Von Stefan Gärtner
  • 03.05.2025

    Zum 1. Mai 2025

    Bevor dann nachts die Barrikaden brennen / Zeigt sich der revolutionäre Zug / Am späten Nachmittag an sich erhaben / Die Straße ist recht breit, kein Auto stört / Man demonstriert den Zorn mit roten Fahnen.
    Von Andreas Paul
  • 26.04.2025

    Die Klöckner von Berlin

    Die CDU marschiert nach rechts, / Doch bleibt die Kirche stehen. / So fiel im Eifer des Gefechts / Aus der, die wir hier sehen, / Die Drohung, dass die Kirche heut’ / Politisch schweigen solle!
    Von Thomas Gsella
  • 19.04.2025

    Der Menschheit

    Gleich ob du schaust und liest, / Gleich ob du schreist und weinst, / Ob du die Augen schließt: / Die Menschheit bleibt ein Biest. / Ihr schnuppe, was du meinst.
    Von Thomas Gsella
  • Der sitzt
    12.04.2025

    Der Tod in Venedig

    Kommt ein alter Künstler nach Venedig / und sieht dorten einen jungen Mann, / denn das Schicksal ist bisweilen gnädig / und hält unsere Stunden einmal an.
  • 05.04.2025

    Flucht im Morgengrauen

    Ich ging über den / Hof, und aus / ihrem geöffneten Fenster / schallte You Don’t Bring Me Flowers / von Barbra Streisand und Neil / Diamond.
    Von Florian Günther
  • 29.03.2025

    Zu gütig

    Einmal war sein Denken schlichter, / Doch sein Fühlen rief zur Tat, / Und man sah den großen Dichter, / Wie er kleinlaut Rat erbat.
    Von Thomas Gsella
  • 22.03.2025

    Ein Kriegsbeginn

    Einem Rüstungsmann ward bange, / Als er diesen Fakt bedacht: / Panzer halten schrecklich lange, / Denn sie sind aus Stahl gemacht.
    Von Thomas Gsella
  • 15.03.2025

    Ballade von der Öztaler Höhe

    Ich trampte mal von Hamburg nach Venedig, / Und in der dritten Nacht sprach mein Gefühl: / »Dein Körper ist so mancher Ruhe ledig.« / Öztaler Alpenmonde leuchten kühl.
    Von Thomas Gsella
  • 08.03.2025

    Tonio Kröger

    Namen sind wie Rauch und Schall? / Nein, sie zählen, überall, / weil, hat Mama es verbockt, / Kevin nicht im Vorstand hockt. // »Tonio« heißt ein junger Mann / vorne, »Kröger« hintendran.
    Von Stefan Gärtner
  • 01.03.2025

    Aus laufenden Kosten

    Das Gedicht kam leider nicht früher zustande. / Aber das Gedicht ist noch in einem schlechten Zustand. / Steht das dem Gedicht denn zu? / Für dieses Gedicht würde ich nicht anstehen.
    Von Vincent Sauer
  • 22.02.2025

    Sonntagsliedchen

    Der Plumpsack geht um / auf dem sinkenden Schiff, / am Sonnendeck baumeln / die Schinken im Siff.
    Von Kai Pohl
  • 15.02.2025

    Warum Tiere nicht mehr sprechen

    Äußerst spät zur Tierheit stießen wir, / Die wir »Menschheit« sagen – ein Geziere: / Lange vor dem Menschen sprach das Tier, / Und ein jedes sprach wie alle Tiere.
    Von Thomas Gsella
  • 01.02.2025

    Logisch

    Eigentlich wollte ich sie / gar nicht, aber / sie sagte: ich bin / allein.
    Von Florian Günther
  • 25.01.2025

    Nichts ist sicher

    Es gibt Lokale, da / rollen sie mir / schon fast den roten / Teppich aus. // In meiner friedrichshainer / Stammkneipe / muss ich / jedesmal froh sein, / dass sie mich /überhaupt / noch / reinlassen.
    Von Florian Günther

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