Gegründet 1947 Dienstag, 16. Dezember 2025, Nr. 292
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Aus: Ausgabe vom 01.11.2025, Seite 10 / Feuilleton

Mein tägliches Paris

Von Thomas Gsella

Jeden Morgen auf der Hunderunde

Schlürf ich Café noir und Gipfeli

Pour une demi heure (ne viertel Stunde)

Im Café, das nenn ich Mon Paris,

Mit den Augen folgend ohne Eile

Den Parisiens in ihrem Lauf

Durch die Sacré Coeur (sprich: Citymeile),

Hinter mir rülpst Frau Binoche grell auf,

*

Neben Aldi (Kosewort: mein Louvre)

Schreit Herr Sartre in sein Telefon

Derart bayrisch, dass ich »Merde!« rufe,

Aber weiter schreit der größte Sohn

Meiner Stadt, die ich Montmartre heiße,

Denn Aschaffenburg heißt meine Stadt,

Und derweil ich in die Tische beiße,

Fährt ein Brummi sieben Katzen platt,

*

Also geh ich morgen wieder hin.

Weil ich so ein frankophiler bin!

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  • Leserbrief von Joachim Seider aus Berlin (1. November 2025 um 17:01 Uhr)
    Wenn ich ein Tisch wäre, ich würde zurückbeißen. Oder mit dem Brummi reden, ob er nicht …? Nein mach ich nicht! Der Bericht vom Aschaffenburger Montmartre ist platt genug.

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