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Aus: Ausgabe vom 12.11.2025, Seite 11 / Feuilleton

Erntedank

Von Andreas Paul

Wilder Reigen Erntedank

Bunte Bänder an Gewändern

In der Firma ist man krank

Was nicht ist lässt sich nicht ändern

*

Verwaist am alten Schornstein ist das Storchennest

Schäumendes Gerstengetränke durchleuchtet die Niere im Flug

Tanzen und Torkeln und Singen und Springen man gibt sich den Rest

Jedermann findet sich ein hier zur Sause im fröhlichen Zug

*

Wilder Reigen Erntedank

Bunte Bänder an Gewändern

In der Firma ist man krank

Was nicht ist lässt sich nicht ändern

*

Im Rascheln welken Laubs verschwimmt der Unterschied

Rauschender Wind in den Wipfeln und Kronen die Sonne gibt nach

Modriger Atem orangener Gassen der himmelwärts zieht

Über die Wiese hin treiben die Blätter die Beete sind brach

*

Wilder Reigen Erntedank

Bunte Bänder an Gewändern

Hol den Mantel aus dem Schrank

Was nicht ist lässt sich nicht ändern

*

Die Nordhalbkugel Erdens feiert Erntefest

Scheunen zum Bersten gefüllt stehn mit offenen Toren bereit

Dank gilt dem Bauern aus luftiger Höhe der’s dabei belässt

Sich für sich selber zu feiern im Gottessang widriger Zeit.

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  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Joachim S. aus Berlin (12. November 2025 um 05:31 Uhr)
    Zunächst das Positive: Es reimt sich. Der Rest ist Schweigen, wenn die Sprache ziellos himmelwärts torkelt. Als hätte schäumendes Gerstengetränk die Niere im Flug durchleuchtet.

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