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Aus: Ausgabe vom 11.09.2025, Seite 10 / Feuilleton
Jenseits

Überall Faschisten: Wir brauchen einen Plan!

Von Pierre Deason-Tomory
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Einfach nur sitzen

In einem Tagesfreizeitheim in einer besseren Gegend der Hauptwolke der Vereinigten Himmelsrepublik treffen sich drei alte Männer, gute Freunde seit langer Zeit, in der Herrentoilette. Es läuft nicht gut, und so kommen sie ins Gespräch.

Stalin: »Wer als erster fertig ist, hat gewonnen.«

Churchill: »Lass dich auf nichts ein, Frankie. In Jalta haben wir so Polen verloren.«

Roosevelt: »Nur gut, dass das damals keiner mitgekriegt hat.«

Stalin: »Oh, mein Leibwächter hat es mitgekriegt, aber ihr müsst euch keine Sorgen machen. Seine Witwe hat mir versprochen, dass sie es nicht weitererzählt.«

Churchill: »Mach hinne, Frankie, wir liegen schon wieder hinten.«

Roosevelt: »Wie soll man erfolgreich um Polen urinieren können, wenn hinter einem eine Toilettenfrau sitzt, die aussieht wie Adolf Hitler mit Brüsten!«

Churchill: »Die sieht nicht aus wie Hitler. Das ist Hitler.«

Roosevelt: »Mit Körbchengröße Doppel-D?«

Churchill: »Liegt voll im Trend bei deutschen Nazis.«

Stalin: »Apropos Nazis. Ich frage mich, was wir falsch gemacht haben. Überall auf der Erde sind wieder die Faschisten auf dem Vormarsch. In Deutschland, in England, in Frankreich, in den USA! Wie konnte das nur passieren?«

Churchill: »Du hast Russland ausgelassen. Putin ist auch ein Faschist.«

Stalin: »Na, na, na, Faschist … Er ist vielleicht ein bisschen reaktionär …«

Roosevelt: »So reaktionär, dass die deutschen Faschisten ihn lieben.«

Stalin: »Deutsche Faschisten sind dumm. Sie glauben auch, dass Hitler Kommunist war. Wollt ihr wissen, was Putin ist? Nun, Putin ist ein Produkt von Jelzin. Und wer war Jelzin? Jelzin war ein Produkt der CIA. Also ist Putin ein Produkt der USA.«

Roosevelt: »Mumpitz. Putin ist Hitler.«

Stalin: »Es erscheint mir manchmal so, als würde irgendwo in den schönen, großen Vereinigten Staaten eine kleine Fabrik stehen. Und was produziert diese Fabrik? Hitlers. Der erste Hitler, der dort hergestellt wurde, war Saddam. Dann haben sie einen Milošević-Hitler gemacht. Es folgten Ghaddafi-Hitler und Assad-Hitler. Morgen werden die Amerikaner von der Leyen hitlern und den Chinesen und den Papst. Nein, meine Freunde, die Geschichte zeigt, dass die Hitlers kommen und gehen, aber das deutsche Volk …«

Churchill: »… ist furchtbar noch. Denn wieder hat sein Schoß gerochen, als sei ihm Hitler aus dem Arsch gekrochen.«

Roosevelt: »Wir hätten Deutschland nach dem Krieg in fünf Teile aufspalten sollen anstatt in zwei.«

Churchill: »25 ist eine gute Zahl.«

Stalin: »Noch mal: Es geht nicht um Deutschland, die Faschisten sind überall. Wir brauchen eine weltumspannende revolutionäre Lösung! Die Regierung der Vereinigten Himmelsrepublik überlegt sich in diesem Augenblick einen Plan.«

Churchill: »Oje. Wer ist in dieser Woche Herrgott vom Dienst? Jesus? Buddha? Allah? Mazda?«

Stalin: »Lenin.«

Churchill: »Immer noch? Er hatte vorige Woche schon Dienst!«

Stalin: »Lenin hat die anderen Götter vorübergehend in die Ferien geschickt. Sie stören ihn beim Nachdenken.«

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