junge Welt: Jetzt am Kiosk!
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Aus: Ausgabe vom 08.01.2005, Seite 16 / Aktion

Wer mitdenkt, abonniert

jW - die Zeitung gegen Geschichtsklitterung

Liebe Leserinnen und Leser,

in den vergangenen 15 Jahren wurde öfter versucht, die junge Welt Geschichte werden zu lassen. Wer mit der Mode bzw. Moderne geht, will keine »Altlasten« um sich herum haben. Die junge Welt, 1947 als Zeitung der Freien Deutschen Jugend gegründet und 1989 die auflagenstärkste Tageszeitung in der DDR, zählt für manche dazu. 2005 jährt sich zum zehnten Mal der Tag, an dem der damalige jW-Besitzer die Mitarbeiter nach Hause schickte. Einige blieben hartnäckig und kauften ihm den Titel ab. Aus dem Ziel, drei Wochen zu überleben, wurden drei Monate, dann Jahre, inzwischen ein Jahrzehnt. Kühne Unbekümmertheit wird bei Mitarbeit in jW vorausgesetzt: Verlag und Redaktion sind für eine Tageszeitung zu klein, Bestechungshonorare werden nicht gezahlt, um es zurückhaltend auszudrücken, und böse Überraschungen haben Gewohnheitsrecht. Das Verschwinden unserer langjährigen Druckerei in Berlin-Treptow vor einem Jahr und unsere Überlebensmaßnahmen sind noch frisch im Gedächtnis. Das Resultat war ein sattes Defizit in der Kasse für 2004, nachdem wir 2003 erstmals seit 1995 eine ausgeglichene Bilanz erreicht hatten. Wir können es nur kompensieren, indem wir Sie, verehrte Leserinnen und Leser, davon überzeugen, die junge Welt zu abonnieren. Denn Abonnements sind praktisch die einzige Finanzierungsquelle dieser Zeitung.

Wir sind der Meinung, daß wir es schaffen können. Allein die Tatsache, daß wir an diesem Sonnabend, die zehnte Rosa-Luxemburg-Konferenz zusammen mit unseren Partnern veranstalten können, ist dafür ein Beleg. Wofür Rosa Luxemburg in ihrer Zeit stand – fundierte marxistische Analyse und der Wille, Imperialismus und Krieg zu widerstehen und ein Ende zu machen –, dafür soll auch diese Zeitung stehen.

Das ist ein Anspruch, dem wir auch durch unseren Umgang mit der Zeitgeschichte gerecht werden wollen. Wir erinnern in diesem Jahr an den 60. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus. Der Satz, daß von deutschem Boden nie wieder Krieg ausgehen soll, ist nicht mehr gültig. Demontage des Antifaschismus und Entsorgung der DDR-Geschichte in der Totalitarismusdoktrin sind dementsprechend Staatsprogramm. jW widersetzt sich dem, wenn es sein muß auch juristisch: Die Auseinandersetzung um die Schließung der Ernst-Thälmann-Gedenkstätte in Ziegenhals bei Berlin mit ihrem neuen Besitzer ist ein Beispiel. Am 20. Januar um 12 Uhr geht sie im Landgericht Berlin in die nächste Runde: Herr G. will als Träger des »Goldenen Maulkorbs«, der ihm von ver.di und der dju verliehen wurde, nicht genannt werden.

Einigen Zeitgenossen wollen wir gern als »Altlast« auf die Füße fallen.

Verlag und Redaktion

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Die Grenzen in Europa wurden bereits 1999 durch militärische Gewalt verschoben. Heute wie damals berichtet die Tageszeitung junge Welt über Aufrüstung und mediales Kriegsgetrommel. Kriegstüchtigkeit wird zur neuen Normalität erklärt. Nicht mit uns!

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