Gegründet 1947 Freitag, 13. Juni 2025, Nr. 134
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Aus: Ausgabe vom 12.06.2025, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag How to tame

Drachenzähmen leicht gemacht | Di., 20.15 Uhr, Kabel eins
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»Du musst doch nicht machen, was du willst. Mach doch einfach, was ich will.« (Für immer in Honig)

Hicks hat es nicht leicht. Auffallend unmännlich, musisch, intellektuell und eher technisch orientiert muss er als Mensch unter Wikingern leben. Die Krieger, die den Tag damit füllen, Drachen zu jagen, belächeln ihn, bis er sie lehrt, dass mit Drachen auch zu leben geht. Eine Gemeinschaft wächst an ihrem Außenseiter. Der brillant erzählte und phantastisch gezeichnete Film serviert geballte Ideologie der Sozialpartnerschaft. Warum Drachen töten, wenn man sie zähmen kann? Die Trilogie zeichnet die Geschichte des Kapitalismus nach. Dieser erste Teil setzt beim Zustand der ursprünglichen Akkumulation an, in dem das Wirtschaften noch unmittelbar Gewaltform hat. Im Verhältnis von Kapital und Arbeit dann werden die Lohnarbeiter – zuvor freilaufende Bauern, Vagabunden, Konkurrenten – eingefangen und, nun ja: domestiziert. Die Domestizierung hat zwei Seiten: Sie ist eine weiche Form der Unterdrückung, und sie besorgt, dass der Unterdrückte die Perspektive des Unterdrückers zur eigenen macht. (fb)

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