Anno … 23. Woche
1920, 4. Juni: Im Versailler Palais Grand Trianon unterzeichnet Ungarn den Friedensvertrag mit der Entente. Ungarn werden harte Bedingungen auferlegt und es muss umfangreiche Gebietsabtretungen hinnehmen. Die Slowakei fällt an die Tschechoslowakei, das Burgendland (außer Sopron) an Österreich, der Großteil der Batschka an Jugoslawien. Siebenbürgen wird Teil Rumäniens. Das Staatsgebiet Ungarns wird so von 325.000 auf 93 000 Quadratkilometer verkleinert.
1920, 6. Juni: In Deutschland finden die ersten regulären Reichstagswahlen der Weimarer Republik statt. Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) verliert gegenüber den Wahlen zur Nationalversammlung (Januar 1919) stark; die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) erreicht 4,9 Millionen Stimmen. Die sich erstmals beteiligende Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) kommt auf 440.000 Wählerstimmen und ist fortan mit Paul Levi und Clara Zetkin im Reichstag vertreten.
1945, 5. Juni: Die Oberbefehlshaber der Sowjetunion, der USA, Großbritanniens und Frankreichs unterzeichnen die »Erklärung in Anbetracht der Niederlage Deutschlands«. Das Deutsche Reich wird in vier Besatzungszonen aufgeteilt, jede der vier Siegermächte übernimmt für eine Zone die alleinige Verantwortung. Deutschland als Ganzes betreffende Angelegenheiten sollen durch einen »Alliierten Kontrollrat« entschieden werden.
1955, 4. Juni: Josef »Jupp« Angenfort, vormals Bundesvorsitzender der Freien Deutschen Jugend (FDJ) und Mitglied des Landtags von Nordrhein-Westfalen, wird wegen »Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens« und »Vergehens der Zersetzung« zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Nachdem Bundespräsident Theodor Heuss Angenfort 1957 unter Auflagen begnadigt, dessen Nachfolger Heinrich Lübke 1962 die Begnadigung aber widerruft, flieht Angenfort in die DDR.
1955, 7. Juni: Das »Amt Blank« wird in »Bundesministerium für Verteidigung« umbenannt. Theodor Blank (CDU) wird erster Verteidigungsminister. An die Spitze eines neugebildeten Militärischen Führungsrats wird der ehemalige Nazigeneral Adolf Heusinger berufen.
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