Rosa-Luxemburg-Konferenz am 13.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 02.11.2024, Seite 4 (Beilage) / Wochenendbeilage
Bildreportage

Flut auf Flut

Vier Extremwetter­ereignisse innerhalb kürzester Zeit: Bewohner der Emilia Romagna im Nordosten Italiens kommen nicht zur Ruhe
Von Giuditta Pellegrini
In Traversara di Bagnacavallo ließ sintflutartiger Regen am Morgen des 19. September den Fluss Lamone über die Ufer treten
Von diesem Haus in Traversara ist nach den Überschwemmungen im September nicht mehr viel übrig
Schlammbedeckt und erschöpft: Helfer ruhen sich nach den jüngsten Fluten in Bologna am Straßenrand aus
Die Einwohner von Traversara helfen nicht nur sich selbst, sie werden auch von Freiwilligen aus dem Rest des Landes unterstützt
Manche Einwohner von Traversara trafen die Fluten im September bereits zum dritten Mal
Das einzig Positive: Die große Solidarität vieler junger Menschen, die den Bewohnern bei der Reinigung helfen (Bologna)

Schlamm, der alles bedeckt, stehendes Wasser in Häusern, Schulen, Gärten und Alltagsgegenstände, die sich lehmbedeckt auf den Straßen stapeln: Das sind Bilder, die in der Emilia Romagna immer alltäglicher werden. Die Region in der Poebene (Pianura Padana) im Nordosten Italiens, die mit ihrer langen linken Tradition seit den 1970er Jahren für soziale Effizienz steht und wirtschaftlicher Motor des Landes ist, hat aktuell mit extremen Wetterereignissen zu kämpfen, die das weitläufige und vielfältige Gebiet in noch nie dagewesener Häufigkeit heimsuchen.

Das jüngste Hochwasser, das vor zwei Wochen einige Straßen der Regionalhauptstadt Bologna überschwemmte, das 3.500 Menschen in die Flucht trieb und dem ein 20jähriger zum Opfer fiel, ist das vierte Extremwetterereignis in der Region innerhalb von 18 Monaten. Wolkenbrüche und Überschwemmungen trafen die Metropole mit Niederschlägen von bis zu 175 Millimetern in wenigen Stunden – eine Menge, die zu dieser Jahreszeit gewöhnlich in zwei Monaten fällt.

Es ist für die Emilia Romagna mit ihren vielen Wasserläufen schwer, sich von diesen Katastrophen zu erholen: Im vergangenen Mai folgten zwei Überschwemmungen aufeinander. Bei Niederschlägen von bis zu 170 Millimetern pro Tag war die Bilanz 17 Tote, fünf Milliarden Euro Schaden an öffentlichem und 3,5 Milliarden Euro an privatem Eigentum sowie 36.600 Vertriebene.

Die Region erholte sich gerade von dem schweren Schlag, die Entschädigungen für die erlittenen Schäden standen noch aus, da wurde die Region am 19. September erneut von sintflutartigem Regen heimgesucht. Diesmal war Traversara in Bagnacavallo in der Provinz Ravenna am stärksten betroffen, wo am Vormittag gegen 11.30 Uhr das Ufer des Flusses Lamone über die Ufer trat und einige Häuser in der angrenzenden Via Torri zerstörte. Im Mai 2023 hatte der Damm gehalten, während er nur fünf Kilometer weiter südlich, auf der Höhe von Boncellino, gebrochen war. Dieses Mal gab er jedoch nach wenigen Stunden nach und die Fluten drangen in die Stadt ein. Das gesamte Gebiet wurde zur roten Zone erklärt, zu der nur Feuerwehrleute und Fahrzeuge des Zivilschutzes Zutritt hatten, dazu kamen die zahlreichen Freiwilligen aus selbstorganisierten Gruppen, wie den aktiven Solidaritätsbrigaden, die aus verschiedenen Städten anreisten, um den Schlamm aus den Straßen und Gebäuden zu schaufeln.

Die Szenen ähneln denen der letzten Flut auf tragische Weise. Nun kommt ein Gefühl des Misstrauens und der Verbitterung hinzu, das sich bei den Menschen verbreitet. Auslöser ist beispielsweise der jüngste Vorschlag der Regierung: Sie will Hausbesitzer dazu verpflichten, eine private Versicherung für Häuser für Schäden durch Witterungseinflüsse und Erdbeben abzuschließen. Von den Betroffenen haben einige bereits zum dritten Mal alles verloren.

Und während die Schulen in Bologna wegen einer neuen Unwetterwarnung schließen müssen, wird die Notwendigkeit immer deutlicher, die Bewirtschaftung der Wasserwege und des Bodens vollständig zu überdenken, um der Gewalt des Klimawandels zu begegnen – insbesondere in einem so stark wirtschaftlich ausgebeuteten Gebiet wie der Poebene, um eine nicht mehr produktivistische, sondern ökologische Perspektive einzunehmen.

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Das Verwaltungsgericht Berlin hat entschieden und die Klage des Verlags 8. Mai abgewiesen. Die Bundesregierung darf die Tageszeitung junge Welt in ihren jährlichen Verfassungsschutzberichten erwähnen und beobachten. Nun muss eine höhere Instanz entscheiden.

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