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Aus: Ausgabe vom 25.05.2024, Seite 5 / Inland
Gesundheitswesen

Pflegesystem bröckelt

Verbände warnen vor dramatischem Personalmangel in Einrichtungen
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Die pflegerische Versorgung ist an vielen Orten bereits heute nicht mehr gewährleistet

Patientenschützer und Pflegeverbände sind alarmiert über den zunehmenden Personalmangel in Pflegeheimen. »Die pflegerische Versorgung in Deutschland ist an vielen Orten bereits heute nicht mehr gewährleistet«, sagte die Präsidentin des Deutschen Pflegerats, Christine Vogler, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) vom Freitag. Allein in der stationären Langzeitpflege fehlen demnach rund 115.000 professionelle Pflegekräfte in Vollzeit. Gleichzeitig steige die Zahl der Pflegebedürftigen, was die Situation weiter verschärfe. »Die Alarmzeichen sind überall sichtbar, zum Beispiel durch einen hohen Krankenstand«, sagte Vogler. »Das Pflegesystem bröckelt und das Vertrauen darin schwindet.«

Der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, warnte vor den Folgen für die Patienten und vor einer hohen Dunkelziffer bei Engpässen in Pflegeheimen. »Die Pflegeheimbewohner sind den Vernachlässigungen schutzlos ausgeliefert. Meist wird diese Würdeverletzung im Stillen, demütig und ohne Klagen ertragen«, sagte er den RND-Zeitungen.

Auch der Sozialverband VdK Deutschland e. V. zeigt sich alarmiert. »Dreh- und Angelpunkt der Probleme in der vollstationären Pflege ist das fehlende Personal: Wenig Personal führt zu Frustration, Überlastung und Krankheit. Und schlussendlich zu noch weniger Pflegekräften, weil viele ihren Job kündigen«, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele.

Die Verbände fordern vor allem eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte. Bentele verlangte außerdem »eine Aufweichung der Grenzen zwischen stationärer und ambulanter Versorgung: Alternative Wohn- und Versorgungsangebote müssen angeboten und ausgebaut werden«. Pflegeratspräsidentin Vogler forderte »eine Neuordnung der Kompetenzen innerhalb der Gesundheitsberufe«. Es müsse in Bildung und durchlässige Bildungswege, in sektorenübergreifend funktionierende Strukturen, in sichere und gesundheitserhaltende Arbeitsbedingungen, in Digitalisierung und künstliche Intelligenz investiert werden. (AFP/jW)

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