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Aus: Ausgabe vom 06.03.2024, Seite 7 / Ausland

Israel lobt Bericht über sexualisierte Gewalt

Tel Aviv. Israels Präsident Isaac Herzog hat einen UN-Bericht über sexualisierte Gewalt beim palästinensischen Angriff am 7. Oktober gelobt. Die UNO hatte zuvor ein Papier veröffentlicht, laut dem es »berechtigten Grund zur Annahme« gebe, dass es zu Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen an mindestens drei Orten gekommen sei. Zudem gebe es Informationen, dass sexualisierte Gewalt auch gegen Geiseln verübt worden sei. Auch gebe es Hinweise zu sexualisierter Gewalt gegen Palästinenser in israelischer Gefangenschaft. Die Hamas wies den Bericht zurück und erklärte, er dokumentiere keinerlei Zeugenaussagen von angeblichen Opfern. (dpa/jW)

  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Marcus B. (7. März 2024 um 01:15 Uhr)
    Tja, Propaganda funktioniert halt und liefert »berechtigten Grund zur Annahme (!)«. Hieß die Formulierung nicht genauso, als es um die Ukraine ging? Dass später die Ombudsfrau für Menschenrechte, Ljudmyla Denisowa, (auch) wegen ihrer lebhaften Phantasie – Viagra für Gaddafis, äh, Putins »Verbrecherarmee«, die »Kleinkinder und Säuglinge vergewaltigt«, wissen schon; die »Opfer« und »Zeugen« arbeiten fürs CIPSO (Zentrum für Psy-Ops) – entlassen wurde, wird dann nicht mehr in Zusammenhang gebracht. In Israel wird sicher niemand deswegen entlassen, denn, »wie jedes Kind weiß«, ist »der gemeine Araber« ein »menschliches Tier«, der kann also gar nicht anders, bekommt sonst Entzugserscheinungen. Kommt, zeigt mir noch ein Photo einer blutverschmierten Familienpackung Viagra. Wieso heißt die Überschrift überhaupt »Bericht über …«, wenn doch klar ist, dass da nichts berichtet wird, sondern nur unbewiesene Vorwürfe einer Partei wiedergekäut werden? Komisch auch, dass es nur »Hinweise« gibt, wenn es um die andere Seite geht, was sicher nur als Alibi dient, um Ausgewogenheit zu heucheln. Und Israel bedankt sich herzlich für diese kostenlose Propagandaeinlage der UN! Ich glaub kein Wort von solchen Nichtinformationen. Aus irgendeinem Grund muss ich gerade an Kinder, Wölfe und Hilferufe denken.

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