22.02.2008 / Feuilleton / Seite 13

»Wenn Sie so wollen, ist der Vollbart ein Schwanzersatz«

Archaische Zeichen männlicher Kosmetikobjekte. Ein Gespräch mit Christina Wietig über Bärte früher und heute

Robert Best

Christina Wietig hat 2005 an der Uni Hamburg »Zur Kulturgeschichte des Bartes von der Antike bis zur Gegenwart« promoviert

Wenn ein bärtiger Mann eine Wette verliert, muß der Bart oft ab. Warum?

Bartverlust ist psychologisch ein visuelles Zeichen des Unterworfenseins, des Machtverlusts, das ist im kollektiven Unterbewußten noch verankert. Der gemachte Fehler oder sogar die Strafe soll für jeden sichtbar sein. Jede freiwillige Rasur des Bartes bedeutet einen Machta...

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