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19.02.2018 / Presseerklärung

Saleh Muslim: Übereinkunft mit Damaskus bezüglich Afrin möglich. Türkei setzt Giftgas in Afrin ein

Im Gespräch mit der Tageszeitung junge Welt kommentierte Saleh Muslim von der syrisch-kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD) die in den vergangenen Tagen laut gewordenen Gerüchte über eine Verständigung zwischen Damaskus und dem umkämpften nordsyrischen Selbstverwaltungsgebiet vorsichtig optimistisch: »Es gibt Verhandlungen, aber bislang keine Verständigung. (...) Bislang sind die Gespräche nicht abgeschlossen, aber es ist möglich, dass Damaskus eine Vereinbarung akzeptiert. Durch Druck auf die Regierung und eine Vermittlung Russlands kann das zustande kommen.«

Gleichwohl werde man in Afrin nicht zum Status Quo vor 2010 zurückkehren. »Die Mentalität des syrischen Regimes hat sich ja nicht verändert. Sie wollen ja noch immer einen autoritären, despotischen Staat. Und das ist für die Bevölkerung nicht akzeptabel.« Muslim erneuerte zudem die Vorwürfe in Richtung der Türkei, diese habe international geächtete Waffen in Afrin verwendet: »Sie haben Chlorin-Gas eingesetzt. Am Sonntag hat der Gesundheitsrat Afrins dazu einen Bericht vorgelegt, der die Untersuchung zusammenfasst. Die Gegend, in der das geschehen ist, steht allen offen, die eine Untersuchung zu dem Vorfall durchführen wollen. Das Chlorin wurde im Gebiet um Shiye eingesetzt, in der Nähe von Rajo. Sie setzen diese Waffen weiter ein, und sie haben sie zuvor eingesetzt, nämlich bei Bilbile.«

Das Gespräch mit Saleh Muslim erscheint am Dienstag, den 20. Februar,  in der Tageszeitung junge Welt.