Jetzt zwei Wochen gratis testen.
Gegründet 1947 Freitag, 19. April 2024, Nr. 92
Die junge Welt wird von 2767 GenossInnen herausgegeben
Jetzt zwei Wochen gratis testen. Jetzt zwei Wochen gratis testen.
Jetzt zwei Wochen gratis testen.
Aus: weltsozialforum mumbai, Beilage der jW vom 14.01.2004

Widerstand hat viele Gesichter

»Police and girl« nannte AP-Fotograf Aijaz Rahi sein Bild, das Titelfoto unserer Beilage zum Weltsozialforum (WSF) in Mumbai. Die junge Inderin rennt weg vor den behelmten Bewaffneten, modernen Söldnern, hinter denen sich die obere Hälfte eines Wasserwerferungetüms zeigt, bereit zum Angriff. Über Steine, zuvor geworfen von einer wütenden Menge, flieht das Mädchen, vorbei dann an ausgebrannten Polizeiwagen, angezündet von denen, die erfahren hatten, daß ein Junge auf dem Kommissariat unter der Folter starb. Das Mädchen entkommt.

Widerstand hat viele Gesichter. »Eine andere Welt ist möglich«, proklamieren seit Jahren Globalisierungskritiker, deren Charta (Wortlaut auf Seite 10) zu den bedeutenden Dokumenten unserer Zeit zu zählen ist. In ihr wird von neuen, bisher nicht gegangenen Wegen zum größten Menschheitsziel gesprochen: einer gerechten Weltgesellschaft. Daß der Weg dahin nur über den Widerstand gegen Neoliberalismus, Imperialismus, Krieg und Unterdrückung führt, gehört zum Konsens der Bewegten und Bewegenden des Weltsozialforums. Wie der Widerstand zu leisten ist, wird streitbar diskutiert werden. Auch in Mumbai.

In der größten Stadt Indiens, die unter ihrem Kolonialnamen »Bombay« bekannter ist, werden zwischen dem 16. und 21. Januar mehr als 50 000 Menschen aus rund 130 Ländern erwartet. Sie wollen in über 1 000 Veranstaltungen zu Themen wie Globalisierung und Welthandel, Rassismus und Krieg, Landwirtschaft und die Rechte der Frauen diskutieren und alternative Konzepte entwickeln. Zudem wird in einem zweiten, sich als exponiert antiimperialistisch verstehenden Forum beraten (Interview auf Seite 6).

Mehrere Demonstrationen sind angekündigt – nicht nur in Mumbai. Auch in Davos, wo sich auf dem Weltwirtschaftsforum die Repräsentanz der Reichen dieser Welt vom 21. bis 25. Januar versammelt – und nicht unter sich bleiben wird. Die bevorstehenden Tage werden spannend werden. Das indische Mädchen ist hier wie dort dabei.

(jW)

2 Wochen kostenlos testen

Die Grenzen in Europa wurden bereits 1999 durch militärische Gewalt verschoben. Heute wie damals berichtet die Tageszeitung junge Welt über Aufrüstung und mediales Kriegsgetrommel. Kriegstüchtigkeit wird zur neuen Normalität erklärt. Nicht mit uns!

Informieren Sie sich durch die junge Welt: Testen Sie für zwei Wochen die gedruckte Zeitung. Sie bekommen sie kostenlos in Ihren Briefkasten. Das Angebot endet automatisch und muss nicht abbestellt werden.