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Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 02.12.2006, Seite 16 / Aktion

Ein großer Schritt nach vorn

Die junge Welt nimmt sich viel vor. Das ist auch nötig
14. Januar 2006 im Audimax der Humboldt-Universität: XI. Interna
14. Januar 2006 im Audimax der Humboldt-Universität: XI. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz
Für die junge Welt wird 2007 in verschiedener Hinsicht ein wichtiges Jahr. Am 12. Februar vor 60 Jahren wurde sie als Zeitung der antifaschistischen FDJ gegründet und überstand nach 1990 alle Beseitigungsversuche. Um ihre Unbankrottbarkeit ranken sich Legenden, aber es waren die Leserinnen und Leser, die Mitglieder der jW-Genossenschaft und die Redaktion, die das Überleben sicherten. Und vor allem: Der Bedarf an einer Zeitung, die sich der zunehmenden Kriegsgeilheit und den bevorstehenden Kriegen, dem Verarmungsterror in der Bundesrepublik und weltweit, aber auch dem dröhnenden Beifall für jede Attacke auf soziale Rechte in den Herrschaftsmedien konsequent entgegenstellt, ist groß, und er wächst. Der Protest gegen Sozial- und Demokratieabbau formiert sich neu, die Friedensbewegung und die Linke insgesamt stehen vor neuen Bewährungsproben. 2007 soll eine neue große linke Partei in der Bundesrepublik entstehen. Wir sind der Meinung, daß eine unabhängige, konsequent linke Zeitung nötiger ist denn je. Die junge Welt kann ihre Aufgabe nur erfüllen, wenn ihre wirtschaftliche Situation stabil wird, wenn sie sich weiterentwickeln, ihre Verbreitung ausbauen kann.

Wir nehmen den 60. Geburtstag der jungen Welt zum Anlaß, die bisher größte Kampagne der letzten Jahre zur Stärkung dieser Zeitung zu starten. Ziel ist es, 60 mal 60 neue Abonnements bis zum 31. Dezember 2007 zu gewinnen. Dazu zählen Print- und Internetabonnements genauso wie Umsteiger auf eine höhere Preisklasse oder Geschenk- und Weinachtsabonnements.

Deutlich zugenommen haben die juristischen Auseinandersetzungen mit junge Welt. Ein bemerkenswertes Verfahren läßt derzeit ein hochrangiger, in der Öffentlichkeit durchaus bekannter Beamter einer Einrichtung des Bundes gegen die Zeitung laufen. In diesem Fall konnte der Richter kein öffentliches Interesse erkennen und verbot per einstweiliger Verfügung eine Berichterstattung über das Verfahren, unabhängig vom Wahrheitsgehalt. Am Donnerstag, dem 7. Dezember, findet der Termin in dieser Sache um 12 Uhr vor dem Landgericht Berlin, Tegeler Weg 17–21 in 10589 Berlin, Raum 143, statt. Immerhin öffentlich.

Und noch eine Nachricht, die das Bild von der Bundesrepublik ergänzt: Das Jahr beginnt für junge Welt traditionsgemäß mit der Rosa-Luxemburg-Konferenz. 2007 wird sie nicht wie vorgesehen in der Humboldt-Universität stattfinden können. Die entsprechenden Räume waren seit dem Frühjahr reserviert, vor einigen Tagen sagte die Leitung der Universität ohne Angabe von Gründen ab. Deshalb findet die Konferenz in der Neuen Mensa der Technischen Universität Berlin in der Nähe des Bahnhofs Zoo statt. Denn wir werden uns nicht hindern lassen.
Verlag und Redaktion

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Die Grenzen in Europa wurden bereits 1999 durch militärische Gewalt verschoben. Heute wie damals berichtet die Tageszeitung junge Welt über Aufrüstung und mediales Kriegsgetrommel. Kriegstüchtigkeit wird zur neuen Normalität erklärt. Nicht mit uns!

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