Nicht vergessen
Von Ken Merten
Zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte sind die Füchse Berlin deutscher Meister im Handball der Herren. Das Team von Jaron Siewert schlug am Sonntag nachmittag im Faunaduell die couragiert spielenden Rhein-Neckar Löwen mit 38:33 (17:20) und schließt damit die Saison mit nur zehn Minuspunkten ab. Der 31jährige Siewert ist damit der jüngste Meistertrainer der Bundesligageschichte. Noch einer ist jünger als alle zuvor: Der 21jährige Marko Grgić wird mit 300 Treffern Torschützenkönig. Seinem Verein, dem ThSV Eisenach, bleibt der linke Rückraumspieler noch eine weitere Saison erhalten. Fest steht aber bereits, dass er im Sommer 2026 nach Flensburg wechseln wird. Ende des Monats wird dagegen schon das Arbeitsverhältnis mit Coach Misha Kaufmann enden. Der Schweizer trainiert ab kommender Spielzeit den TVB Stuttgart.
Der hielt am letzten Spieltag nach einem knappen 29:28 (15:15) daheim gegen Leipzig die Klasse. Auch der ebenfalls bis zuletzt abstiegsbedrohte HC Erlangen siegte (in Wetzlar, mit 25:21; 13:12). Bitter für Bietigheim: Die SG BBM muss nach nur einer Saison wieder in die zweite Liga. Beim Spiel gegen den SC Magdeburg (25:35; 10:18) gab es am Ende viel Enttäuschung, verpasste doch der SCM die dritte Meisterschaft in Folge. Die Elbstädter müssen sich mit Rang zwei und der Qualifikation für die Champions League begnügen. Wut gab es auch: Bietigheims Trainer Iker Romero prangerte die Rhein-Neckar Löwen für ihren Mannschaftsausflug nach Mallorca vor dem 31. Spieltag an, an dem sich die mutmaßlich verkaterten Mannheimer überraschend von Stuttgart verwamsen ließen (26:33; 12.14) und damit den Abstiegskampf verzerrten. »Das werde ich nicht vergessen«, so der spanische Coach.
Länger schon stand fest, dass der 1. VfL Potsdam, ebenfalls im Vorjahr aufgestiegen, runtermuss. Mit nur sechs Punkten bewies der korporative Juniorpartner der Füchse keine Erstligatauglichkeit. Für Nachdenken sorgte auch das Abschneiden des Leipziger SC DHfK: Mit Rang 13 blieb man weit hinter den Erwartungen zurück und muss ab sofort auch ohne die Dienste von Spielmacher Luca Witzke auskommen. Der 26jährige Nationalspieler geht nach Flensburg. Über den dort im Laufe der Saison entlassenen dänischen Trainer Nicolej Krickau wird gemunkelt, er könnte in Leipzig den Posten des Isländers Rúnar Sigtryggsson übernehmen.
Mit dem Final Four der Champions League endet dieses Wochenende die Saison auf europäischer Ebene. In Köln trifft Berlin bei den Semifinalbegegnungen auf Nantes, und Magdeburg spielt gegen Titelverteidiger Barcelona.
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