41 Jahre danach
Von Marc Hairapetian
Pressevorführungen sind eine feine Sache. Man kann die Filme vorm regulären Kinostart sehen. Getränke gibt es gratis. Manchmal darf man auch noch jemanden mitbringen, wie ich bei »Karate Kid: Legends« meinen zehn Jahre alten Kollegen Basile. Er ist Kinderreporter u. a. für das Portal fragFinn. Basile bringt frischen Wind in die PV im Berliner Zoo-Palast und kommentiert fast jede Szene lautstark.
41 Jahre nach dem Original mit Ralph Macchio als Titelheld und 15 Jahre nach dem Reboot mit Will Smiths Sohn Jaden tun sich Macchio und der immer noch mit coolen Kicks aufwartende Jackie Chan im mittlerweile sechsten Teil zusammen, um wieder einen Teenager auf den rechten Weg zu führen.
Das neue Karate Kid Li Fong (Ben Wang) kommt, durch den Tod seines Bruders traumatisiert, mit seiner Mutter (Ming-Na Wen) aus Beijing nach New York. Er findet Halt bei Klassenkameradin Mia Lipani (Sadie Stanley). Die junge Liebe wird allerdings durch ihren aggressiven Ex Conor (Aramis Knight) empfindlich gestört. Um seine Ängste zu überwinden, geht Li Fong, der aufgrund seiner Pizzavorliebe, von Freund und Feind nur »Käserand« genannt wird, zum Gegenangriff über und nimmt mit Unterstützung seiner von weit her angereisten Kampfsportlehrer Mr. Han (Jackie Chan) und Daniel LaRusso (Ralph Macchio) an einem Karateturnier auf dem Dach eines Wolkenkratzers teil.
Die Kampfszenen sind spektakulär choreographiert, ohne unnötig brutal zu sein. Ausnahme: Ein mittels Rückblende gezeigter Straßenfight, bei dem Li Fongs Bruder erstochen wird. Regisseur Jonathan Entwistle inszeniert mit leichter Hand, aber Ben Wang wirkt mit seinen Selbstzweifeln wie ein chinesischer Peter Parker alias Spiderman. Basile bringt es auf den Punkt: »Dieselben Bausteine wie in den vorherigen Filmen. Neu ist nur, dass der ›Käserand‹ anderen das Kämpfen beibringt und selbst bei einem zusätzlichen Meister seine Karatefähigkeiten verfeinert.«
»Karate Kid: Legends«, Regie: Jonathan Entwistle, USA/Kanada 2025, 94 Min., bereits angelaufen
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