Aus: Ausgabe vom 26.11.2024, Seite 10 / Feuilleton
Lyrische Hausapotheke
Farbwechsel
Von Thomas GsellaWenn das warme Blau aus unsern Tagen
Fortfliegt und ein kühles Grau sie füllt;
Wenn ein stündlich wachsendes Verzagen
In uns greift und das Gemüt zerknüllt;
*
Wenn aus Beinen wieder Hosen werden,
Jacken schwerer und die Blicke schnell,
Weil die Worte, Gesten und Gebärden
Sich zurückziehn unter Stoff und Fell
*
Und die Sommerträume ganz zerronnen
Aus den Herzen fließen, wie ins Nichts,
Dann, ja dann hat wohl ein Herbst begonnen,
Plötzlich, wie das Ende des Gedichts.
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