12.12.2015 / Feuilleton / Seite 11

Dichtung der Revolution

»Wir«, unprätentiös: Nanni Balestrini wird in Wien gefeiert und verlegt

Florian Neuner

Progressive Ansätze auf der politischen und der ästhetischen Ebene gehen nur ausgesprochen selten zusammen, in der deutschsprachigen Literatur so gut wie nie. Während viele Avantgarde-Künstler eine Art Privatanarchie pflegen, wenn sie sich politisch nicht gänzlich naiv oder uninteressiert zeigen, haben die meisten Revolutionäre in spe eine neue Gesellschaft vor Augen, die sie sich anscheinend möbliert mit altbackener Kunst vorstellen können: mit gegenständlicher M...

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