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Aus: Ausgabe vom 09.11.2011, Seite 6 / Ausland

Texas: Aufschub für Todeskandidaten

Chicago. Für den US-Todeskandidaten Hank Skinner geht das Bangen weiter: Zwei Tage vor der Vollstreckung des Todesurteils ordnete ein texanisches Berufungsgericht am Montag (Ortszeit) überraschend an, den Antrag von Skinners Anwälten auf Zulassung von DNA-Proben zu prüfen. Der wegen dreifachen Mordes verurteilte 49jährige bestreitet die Tat und bekam schon 2010 einen Aufschub – eine Stunde vor der Hinrichtung.

Skinners Anwälte hatten mehrfach beantragt, am Tatort gefundene Spuren genetisch zu analysieren, um die Unschuld ihres Mandanten zu beweisen. Nachdem erst am Donnerstag ein texanisches Gericht dem Todeskandidaten die Tests erneut verweigerte, legten die Anwälte dagegen Berufung ein. Das Berufungsgericht befand am Montag, daß sich die Gesetzgebung zu DNA-Proben in den vergangenen Jahren mehrfach geändert habe, was bisher nicht berücksichtigt worden sei. Deshalb solle der Antrag nun geprüft werden.


Der Fall hat in Texas auch einen politischen Hintergrund. Der Gouverneur des Bundesstaates, der ultrakonservative Rick Perry, ist ein entschiedener Verfechter der Todesstrafe. Er bewirbt sich um die Kandidatur der Republikaner für die Präsidentschaftswahl im November 2012. (AFP/jW)