Leserbrief zum Artikel Die Linke: Politik der Vereinfachung
vom 08.04.2019:
Schwerer Schaden für Die Linke
Die Argumente des Autors Kurt Mellenthin sind nicht stichhaltig, da die Aussagen, die Sahra Wagenknecht in bestimmten Situationen gemacht hat, durchweg in der Tendenz richtig bleiben. Daran ändert sich nichts dadurch, dass sich Täterschaften zum Zeitpunkt der Erklärung als falsch erwiesen haben. Und bei Trump musste schließlich jeder erst mal beobachten, wie sich seine Politik entwickelt. Heute ist die üble Rolle Trumps wohl allen in der Linken klar, natürlich auch Sahra Wagenknecht. Sie hat sicher auch Fehler gemacht, aber im Großen und Ganzen ist sie eine Lichtgestalt im düsteren deutschen politischen Alltag.
Besonders fällt aber auf, dass der großartige Einsatz Sahra Wagenknechts für eine bessere Wirtschafts- und Finanzpolitik, für soziale Gerechtigkeit und für Friedenspolitik ohne Wenn und Aber, der breite Anerkennung findet, von dem Autor überhaupt nicht erwähnt wird. Daraus wird: Ihm geht es nach all den Angriffen, die Wagenknecht dazu brachten, den Fraktionsvorsitz nicht mehr anzustreben, um den finalen Todesschuss. Ich empfinde es als haarsträubend, dass sich die junge Welt dazu hergegeben hat.
Hätte sich die Partei eindeutig hinter Sahra Wagenknecht gestellt, wäre sie heute vermutlich bei 20 Prozent.
An erster Stelle hätte nun die Frage zu stehen, wie Sahra Wagenknecht weiter eine überragende Rolle in der deutschen Politik spielen kann. Sollte es ihre Gesundheit zulassen, wäre es gut, sie bei den nächsten parteiinternen Vorstands-Wahlen in der Partei Die Linke, an denen Kipping und Riexinger nicht mehr kandidieren können, als Parteivorsitzende und Kanzlerkandidatin zu küren.