Leserbrief zum Artikel Die Linke: Politik der Vereinfachung
vom 08.04.2019:
Wer solche Freunde hat ...
Bisher war ich der Auffassung, dass die junge Welt eine ehrliche linke Tageszeitung ist. Für mein politisches Engagement war sie bisher wichtig. Was aber jetzt betrieben wird, kann ich nicht gutheißen. Wenn Sarah Wagenknecht »zerlegt« wird, dabei Aussagen von ihr aus dem Zusammenhang gerissen werden und verabsolutiert werden (Trump, Ausländer u. a.), hat das mit kritischer Auseinandersetzung unter Linken nichts zu tun. Einer Wagenknecht, die gegen die neoliberale Offensive klar argumentieren kann und dabei mobilisierend wirkt, mit Häme zu begegnen, kann nur dem Klassengegner helfen. Sich jetzt die Hände reiben, dass »Aufstehen« schwächelt, ist das Letzte. Die Gegner der Linken brauchten »Aufstehen« nicht anzugreifen, das machten die Linken selbst! Die Junge Welt macht mit. Das ist nicht mehr meine Tageszeitung. Ändert das! (...)
Veröffentlicht in der jungen Welt am 12.04.2019.