Leserbrief zum Artikel Die Linke: Politik der Vereinfachung
vom 08.04.2019:
Zersplitterung zur Schau gestellt
Mein erster Eindruck, der sich beim Lesen des Artikels leider bestätigt hat, war, dass Sahra Wagenknecht damit öffentlich in die Schranken gewiesen werden sollte. Glaubt man, dass diese Art, eine der fähigsten und weithin populärsten Propagandisten der Partei Die Linke zu diskreditieren, dem Ansehen der Partei dienlich ist? Wären solche Themen nicht eher parteiinterne Angelegenheiten? Ich bin überzeugt, dass ein solches Vorgehen in der Öffentlichkeit eher kontraproduktiv wirkt. Und wird mit einer solchen Methode nicht die gleiche »Komplexitätsreduktion« praktiziert, wie man sie bei Sahra Wagenknecht kritisiert? Es ist doch völlig unstrittig, dass die Polizei – aus welchen Gründen auch immer – nicht in der Lage und fähig war, der wachsenden Verunsicherung der Gesellschaft hinreichend entgegenzuwirken. Und unstrittig ist auch, dass die weithin unkontrollierte Öffnung der Grenzen diese Situation extrem verschärft hat.
Welcher einzelne terroristische Anschlag oder welche Anzeichen wachsender Gewaltbereitschaft als Anlass gewählt werden, um die mangelnde Dislozierung und Ausrüstung der Polizei zu beklagen, ist doch zweitrangig, aber legitim. Welche Auswirkungen es im konkreten Fall aufeinander hat und zu welcher Flüchtlingswelle der eine oder andere Terrorist gehört hat, ist doch bestenfalls eine Frage der detaillierten Analyse.
Solche Darstellungen und Argumentationen stellen in der Öffentlichkeit doch eher die Zersplitterung der Partei zur Schau, als dass sie der Überzeugungskraft und ihrem öffentlichen Einfluss dienlich sind.
Angesichts solcher Geschehnisse fragt man sich, ob die Prioritäten der Probleme unserer Zeit und unseres Landes in der Partei hinreichend richtig gesetzt und nach innerparteilichen und öffentlich wirksamen Angelegenheiten zugeordnet sind.
Welcher einzelne terroristische Anschlag oder welche Anzeichen wachsender Gewaltbereitschaft als Anlass gewählt werden, um die mangelnde Dislozierung und Ausrüstung der Polizei zu beklagen, ist doch zweitrangig, aber legitim. Welche Auswirkungen es im konkreten Fall aufeinander hat und zu welcher Flüchtlingswelle der eine oder andere Terrorist gehört hat, ist doch bestenfalls eine Frage der detaillierten Analyse.
Solche Darstellungen und Argumentationen stellen in der Öffentlichkeit doch eher die Zersplitterung der Partei zur Schau, als dass sie der Überzeugungskraft und ihrem öffentlichen Einfluss dienlich sind.
Angesichts solcher Geschehnisse fragt man sich, ob die Prioritäten der Probleme unserer Zeit und unseres Landes in der Partei hinreichend richtig gesetzt und nach innerparteilichen und öffentlich wirksamen Angelegenheiten zugeordnet sind.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 10.04.2019.