Leserbrief zum Artikel Die Linke: Politik der Vereinfachung
vom 08.04.2019:
Was soll dieser Artikel?
Ich frage mich, warum so ein Beitrag in der jungen Welt erscheint. In vielen Dingen hat m. E. Sahra Wagenknecht recht. Wenn Frau Merkel im Jahr 2015 sagt: »Wir schaffen das«, müssen auch die Vorraussetzungen dazu vorliegen bzw. geschaffen werden. Das ist bis heute nicht der Fall. Migranten warten z. B. ein Jahr lang darauf, einen Deutschlehrgang besuchen zu können. Es geht auch nicht darum, wann ein Migrant bundesdeutschen Boden betreten hat. Im Fall Amri haben wohl unterschiedliche Behörden vor, während und nach dem Attentat versagt und tun das heute immer noch. Das muss analysiert werden. Mit der Bewegung »Aufstehen« hat Sahra Wagenknecht versucht, Linke unseres Landes zu einen. Das ist eine Sache, die notwendiger nicht sein kann. »Aufstehen« war noch nicht gegründet, da ging eine Schlammschlacht gegen Sahra Wagenknecht los – bedauerlich, dass besonders Mitglieder der Partei die Linke mit dabei waren. Wie stellt sich Herr Mellenthin denn vor, AfD-Wähler zu überzeugen, eine andere Partei zu wählen, als eine von rechts außen? Mit dem Motto »Weiter so!« wird ihm das auf keinen Fall gelingen. Da muss schon eine Analyse her, warum Wähler den rechten Rand wählen. Wenn Herr Mellenthin der Meinung ist, dass Sahra Wagenknecht hier irrt, dann sollte er sagen, wie er das klüger sieht. Die Linke ist zersplittert wie 1932/1933. Die Partei, die sich »Linke« nennt, ist mit sich beschäftigt und hat außer populistischen Phrasen auf Wahlplakaten fast nichts zu bieten. Das »fast« bezieht sich auf die Bundestagsabgeordneten, die im Bundestag eine sehr gute Arbeit machen und dort immer wieder große und kleine Anfragen an den Bundestag stellen wie Ulla Jelpke, Inge Höger und andere. Eine kritische Stimme wie Sahra Wagenknecht wird der »Linken« fehlen.