Gegründet 1947 Freitag, 26. April 2024, Nr. 98
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
jW stärken!

  • Der Krieg soll verflucht sein!

    Einladung zur jW-Veranstaltung für eine kämpferische Friedensbewegung am 13. Mai in Berlin und im Livestream (www.jungewelt.de)
    Dietmar Koschmieder
    1100x526 VA 1305.png
    junge Welt: Konsequent gegen imperialistische Kriege

    Nicht nur die Medien sind voller unreflektierter Statements und Gewissheiten in bezug auf den aktuellen Krieg in der Ukraine: Auf der Stirnseite des ehemaligen Gebäudes des Berliner Verlags am Berliner Alexanderplatz hängt eine riesige, blau-gelb grundierte Werbefläche mit der Aufschrift »Krieg kennt keine Gewinner«. Richtig ist, dass die Bilder auch dieses Krieges von Zerstörung und Tod geprägt sind. Das heißt aber noch lange nicht, dass es da nur Opfer gäbe: Nicht nur die Rüstungsindustrie wäre als Gewinnerin zu nennen, sondern potentiell auch jene westlichen Politiker und Strategen, die sich eine verbesserte Ausgangsposition für ihren nächsten großen Krieg um die Vorherrschaft in der Welt versprechen. Denn darum ging es schon lange vor diesem Krieg, ansonsten hätte man ihn verhindern können. Diese Zusammenhänge lassen sich aber nicht so ohne weiteres von gedruckten oder gesendeten Bildern ablesen und werden auch leider nur selten in den Medien diskutiert oder wenigstens benannt.

    Die Tageszeitung junge Welt hat deshalb gerade in diesen Tagen für viele Menschen einen besonders hohen Nutzwert. Sie berichtet nicht nur über die aktuellen Geschehnisse in diesem Krieg (was aufgrund der Tatsache, dass solche Informationen ja auch Kampfmittel sind, sehr kompliziert ist), sie ordnet sie in politische Zusammenhänge ein, hinterfragt Interessenlagen, verschweigt die Vorgeschichte nicht – und gibt auch Auskunft darüber, was danach kommen könnte. Bei einer Tageszeitung ist die Berichterstattung dabei natürlich stark vom aktuellen Geschehen geprägt. Um die Ereignisse im Gesamtzusammenhang diskutieren zu können, aber auch um der Friedensbewegung einen kämpferischen Impuls zu geben, laden junge Welt und Melodie & Rhythmus am Freitag, dem 13. Mai, ins Kesselhaus der Berliner Kulturbrauerei zu einer Veranstaltung ein, die bereits um 18 Uhr startet (Einlass ab 17 Uhr) und etwa bis 22.30 Uhr dauern wird.

    Impulsreferate und Gespräche beleuchten verschiedene Aspekte: So werden die jW-Autoren Reinhard Lauterbach und Arnold Schölzel über linken und bürgerlichen Journalismus in Zeiten des Krieges berichten. Der italienische Publizist Alberto Fazolo spricht über die Friedensbewegung in seinem Land und über faschistische Umtriebe in der Ukraine, Franziska Lindner wird aus Moskau die Rezeption des Krieges im Lande beschreiben, David Cacchione von der italienischen Kultband Banda Bassotti über die aktuelle Lage im Donbass sprechen, von wo er soeben zurückgekehrt ist. jW-Autor Jörg Kronauer stellt das Geschehen in den Gesamtzusammenhang, bei dem es um den nächsten großen Krieg geht. In einer Podiumsdiskussion werden Lühr Henken (Friedensbewegung), Susann Witt-Stahl (Melodie & Rhythmus), Patrik Köbele (Vorsitzender DKP) und eine Vertreterin aus der Jugendbewegung über den Umgang der Linken mit dem aktuellen Krieg diskutieren, moderiert von jW-Chefredakteur Stefan Huth. Auch kulturelle Beiträge sind geplant.

    Für die Veranstaltung steht ein beschränktes Kartenkontingent zur Verfügung, weshalb für all jene, die vor Ort dabei sein wollen, eine rasche Kartenvorbestellung empfohlen wird. Es gibt drei frei wählbare Preiskategorien (Normalkarte 14 Euro, ermäßigter Preis 9 Euro, Solipreis 19 Euro), Eintrittskarten können (sobald verfügbar) bei Verlag und Redaktion in der Berliner Torstraße direkt gekauft oder per E-Mail reserviert werden (die Reservierung wird erst mit dem Zahlungseingang wirksam, die Karten müssen dann am Veranstaltungstag bis 17.30 Uhr abgeholt werden). An der Abendkasse gibt es möglicherweise noch Restkarten. Die Veranstaltung kann aber auch komplett und kostenfrei im Internet live mitverfolgt werden, hier bittet der Verlag die Zuschauer um freiwillige Spenden.

    Kartenvorbestellungen: E-Mail an ­ladengalerie@jungewelt.de. Bitte geben Sie an, wie viele Karten zu welcher Preisklasse Sie bestellen wollen.

    Spenden: Die hohen Kosten für die Veranstaltung können nicht durch die Eintrittspreise gedeckt werden. Deshalb bitten wir um Spenden (Stichwort: 13.05.22) auf das Konto der Berliner Sparkasse DE25 1005 0000 0190 7581 55 (Kontoinhaber: Verlag 8. Mai GmbH).

    Zugang über Internet: Die Veranstaltung kann kostenfrei und ohne Anmeldung im Internet live auf www.jungewelt.de verfolgt werden.

  • »Der Krieg soll verflucht sein«

    Für eine kämpferische Friedensbewegung – Gegen Hochrüstung, Militarisierung und Faschismus
    Verlag und Redaktion
    JW_VERANSTALTUNG.png

    Nicht nur die Medien sind voller unreflektierter Statements und Gewissheiten in bezug auf den aktuellen Krieg in der Ukraine: Auf der Stirnseite des ehemaligen Gebäudes des Berliner Verlags am Berliner Alexanderplatz hängt eine riesige, blau-gelb grundierte Werbefläche mit der Aufschrift »Krieg kennt keine Gewinner«. Richtig ist, dass die Bilder auch dieses Krieges von Zerstörung und Tod geprägt sind. Das heißt aber noch lange nicht, dass es da nur Opfer gäbe: Nicht nur die Rüstungsindustrie wäre als Gewinnerin zu nennen, sondern potentiell auch jene westlichen Politiker und Strategen, die sich eine verbesserte Ausgangsposition für ihren nächsten großen Krieg um die Vorherrschaft in der Welt versprechen. Denn darum ging es schon lange vor diesem Krieg, ansonsten hätte man ihn verhindern können. Diese Zusammenhänge lassen sich aber nicht so ohne weiteres von gedruckten oder gesendeten Bildern ablesen und werden auch leider nur selten in den Medien diskutiert oder wenigstens benannt.

    Die Tageszeitung junge Welt hat deshalb gerade in diesen Tagen für viele Menschen einen besonders hohen Nutzwert. Sie berichtet nicht nur über die aktuellen Geschehnisse in diesem Krieg (was aufgrund der Tatsache, dass solche Informationen ja auch Kampfmittel sind, sehr kompliziert ist), sie ordnet sie in politische Zusammenhänge ein, hinterfragt Interessenlagen, verschweigt die Vorgeschichte nicht – und gibt auch Auskunft darüber, was danach kommen könnte. Bei einer Tageszeitung ist die Berichterstattung dabei natürlich stark vom aktuellen Geschehen geprägt. Um die Ereignisse im Gesamtzusammenhang diskutieren zu können, aber auch um der Friedensbewegung einen kämpferischen Impuls zu geben, laden junge Welt und Melodie & Rhythmus am Freitag, dem 13. Mai, ins Kesselhaus der Berliner Kulturbrauerei zu einer Veranstaltung ein, die bereits um 18 Uhr startet (Einlass ab 17 Uhr) und etwa bis 22.30 Uhr dauern wird.

    Impulsreferate und Gespräche beleuchten verschiedene Aspekte: So werden die jW-Autoren Reinhard Lauterbach und Arnold Schölzel über linken und bürgerlichen Journalismus in Zeiten des Krieges berichten. Der italienische Publizist Alberto Fazolo spricht über die Friedensbewegung in seinem Land und über faschistische Umtriebe in der Ukraine, Franziska Lindner wird aus Moskau die Rezeption des Krieges im Lande beschreiben, David Cacchione von der italienischen Kultband Banda Bassotti über die aktuelle Lage im Donbass sprechen, von wo er soeben zurückgekehrt ist. jW-Autor Jörg Kronauer stellt das Geschehen in den Gesamtzusammenhang, bei dem es um den nächsten großen Krieg geht. In einer Podiumsdiskussion werden Lühr Henken (Friedensbewegung), Susann Witt-Stahl (Melodie & Rhythmus), Patrik Köbele (Vorsitzender DKP) und eine Vertreterin aus der Jugendbewegung über den Umgang der Linken mit dem aktuellen Krieg diskutieren, moderiert von jW-Chefredakteur Stefan Huth. Auch kulturelle Beiträge sind geplant.

    Für die Veranstaltung steht ein beschränktes Kartenkontingent zur Verfügung, weshalb für all jene, die vor Ort dabei sein wollen, eine rasche Kartenvorbestellung empfohlen wird. Es gibt drei frei wählbare Preiskategorien (Normalkarte 14 Euro, ermäßigter Preis 9 Euro, Solipreis 19 Euro), Eintrittskarten können (sobald verfügbar) bei Verlag und Redaktion in der Berliner Torstraße direkt gekauft oder per E-Mail reserviert werden (die Reservierung wird erst mit dem Zahlungseingang wirksam, die Karten müssen dann am Veranstaltungstag bis 17.30 Uhr abgeholt werden). An der Abendkasse gibt es möglicherweise noch Restkarten. Die Veranstaltung kann aber auch komplett und kostenfrei im Internet live mitverfolgt werden, hier bittet der Verlag die Zuschauer um freiwillige Spenden.

    13. Mai 2022
    18 Uhr bis 22.30 Uhr
    Kesselhaus in der Kulturbrauerei
    Knaackstraße 97, 10435 Berlin

    Vorbestellungen von Eintrittskarten für die Veranstaltung vor Ort oder
    Spendenkarten ohne Zugangsberchtigung werden unter

    ladengalerie@jungewelt.de entgegengenommen.

    Der Livestream kann unter jungewelt.de/13Mai22 verfolgt werden.

  • jW-Kioskaktion startet

    Die junge Welt berichtet anders. Helfen Sie, die Zeitung im Einzelhandel bekannter zu machen!
    Kommunikation und Kampagne
    JW20200723Kiosk11nik Kopie.jpg
    Die unabhängige Tageszeitung junge Welt gehört an allen Kiosken ganz oben in der Auslage dazu

    Wenn die Anzahl überregionaler Tageszeitungen ein Indiz für den Zustand der Presse- und Meinungsfreiheit, für die sogenannte gelebte Demokratie ist, dann steht es um die BRD nicht gut. Es gibt nur noch sechs solcher Titel (wenn Springers Postille Bild die Anmaßung, auch eine Zeitung sein zu wollen, nicht abgekauft wird). Die junge Welt, eine dieser bundesweit erhältlichen Zeitungen, ist keineswegs mehr die kleinste. Die jW ist an vielen Einzelverkaufsstellen, an Bahnhofsbuchhandlungen, in Supermärkten, Spätis und Kiosken erhältlich. Tatsächlich lernen viele Leserinnen und Leser diese Zeitung zuerst im Einzelverkauf kennen und schätzen. Oft wird später ein Abonnement daraus.

    Wenn nun, wie aktuell an der Kriegsberichterstattung zur Ukraine zu erkennen ist, die allermeisten Blätter austauschbar bis zur Beliebigkeit werden, dann steigt die Wichtigkeit der jungen Welt. Unsere Leserinnen und Leser wissen das. Steigende Zugriffszahlen im Internet, erhöhte Verkäufe im Handel bestätigen dies ebenfalls. Doch das alles reicht nicht. Denn wenn die Wahrheit in jedem Krieg zuerst stirbt, dann helfen nur unbestechliche Informationen.

    An diesem Wochenende startet deshalb unsere Kioskaktion. Wir wollen unsere Verkäufe deutlich erhöhen, haben daher mit den Grossisten eine höhere Belieferung des Einzelhandels besprochen. Und wir setzen auf unser bewährtes Konzept crossmedialer Werbung – mit Anzeigen in Online- und Printmedien, Großplakaten in den Schwerpunktstädten Berlin, Hamburg und Leipzig, Radio- und Kinospots. Der allerbeste Werbeträger aber bleibt die junge Welt selbst – am Zeitungsstand und im Fachhandel.

    Sie, liebe Leserin und lieber Leser, haben bereits eine junge Welt in der Hand. Nutzen Sie die Gelegenheit, die Wirkmacht der Zeitung in diesen Zeiten zu steigern, machen Sie ihre Freunde und Bekannten auf sie aufmerksam, werben Sie für einen Kauf am Kiosk. Wenn Ihr Händler noch keine jW vorrätig hat: Sprechen Sie ihn an. Denn diesem Missstand kann abgeholfen werden. Wenn Sie nicht wissen, wo die jW in Ihrer Nähe gekauft werden kann: Mit unserem »Kioskfinder« (jungewelt.de/kiosk) lassen sich ganz einfach geeignete Verkaufsstellen entdecken.

    Ganz klar: Wir machen uns auch Feinde mit unserer unabhängigen Berichterstattung. Der Inlandsgeheimdienst der BRD, der Verfassungsschutz, bespitzelt und bekämpft uns – dagegen klagen wir aktuell vor dem Berliner Verwaltungsgericht. Doch der wichtigste Beitrag für Presse- und Meinungsfreiheit bleibt die Gegeninformation. Tragen Sie dazu bei: Durch eine höhere Bekanntheit der jungen Welt!

  • Angriffe auf junge Welt

    Weshalb wir 5.000 jW-Abos für mehr Pressefreiheit brauchen
    Verlag, Redaktion und Genossenschaft junge Welt
    jw_Mietenwahnsinn_2021-26 Kopie.jpg
    Unbequeme Fragesteller werden bekämpft: Konzerne, Geheimdienste und Nazis haben es auf die jW abgesehen

    Liebe Leserinnen und Leser,

    gibt es in diesem Land noch Rechtsstaatlichkeit und bürgerliche Demokratie? Unbequeme Berichterstattung wird jedenfalls bekämpft. Es vergeht kaum eine Woche, in der nicht versucht wird, mit juristischen Mitteln in die Arbeit der Tageszeitung junge Welt einzugreifen. Offensichtlich, weil wir die falschen Fragen stellen, die falschen Interessen vertreten. Angegriffen werden wir dementsprechend von großen Unternehmen wie dem  Fleischkonzern Tönnies, dem unsere Berichterstattung über den Umgang mit dem Betriebsrat nicht gefällt. Oder vom Wohnungskonzern Akelius, der unseren Artikel über die angesetzte Räumung einer Mieterin mitten in Coronazeiten beklagt. Oder von der Neumann Kaffee Gruppe aus Hamburg, die ihr imperiales Gehabe in Afrika nicht dargestellt sehen möchte. Auch bekannte und weniger bekannte Neonazis und Rechte, vom sogenannten »Hitler von Köln« über diverse AfD-Abgeordnete bis hin zu Personen aus dem NSU-Umfeld wollen unsere Berichterstattung einschränken. Selbst Behörden (zum Beispiel das BKA) oder Minister (etwa der ehemalige Gesundheitsminister Spahn) versuchen, mit juristischen Mitteln Einfluss auf unsere Artikel zu nehmen. Allerdings halten wir dagegen und gewinnen auch die meisten dieser Prozesse. Das spricht durchaus dafür, dass die bürgerliche Demokratie noch funktioniert.

    Staat und Kapital gegen jW

    Dagegen spricht allerdings, dass neben alledem die Tageszeitung junge Welt seit Jahren vom Inlandsgeheimdienst verfolgt und öffentlich als »Personenzusammenschluss« verleumdet wird, der eine Diktatur errichten wolle. Das sollte der Behörde nun per einstweiliger Verfügung untersagt werden, allerdings lehnte das zuständige Berliner Verwaltungsgericht dieses Ansinnen der jungen Welt ab. Schlimmer noch, mit der gelieferten Begründung legitimiert das Gericht die erklärte Absicht des Inlandsgeheimdienstes, der Tageszeitung junge Welt »den Nährboden zu entziehen«. Jeder habe zwar das Recht auf eine eigene Meinung, wird da vom Richter zu Protokoll gegeben, der Staat habe aber auch das Recht, daraus Schlussfolgerungen zu ziehen. Der Beschluss des Verwaltungsgerichts gipfelt in dem Vorwurf, die junge Welt »halte bestehende Verhältnisse für veränderbar«. Wenn dies aber einem Gericht als Argument dafür dienen kann,  einer Tageszeitung die ökonomische Grundlage zu zerstören, hat das wenig mit bürgerlicher Demokratie und nichts mehr mit Pressefreiheit zu tun. Allerdings liegt noch kein Urteil in erster Instanz vor – und die junge Welt hat auch in der Vergangenheit Prozesse oft erst in zweiter Instanz gewonnen. Neben all diesen Angriffen erntet die Zeitung zur Zeit verstärkt Vorwürfe von Politikern und Journalisten, weil sie in das Geschrei nach »Kanonen statt Butter« und nach mehr und schwereren Waffen für die Ukraine nicht einstimmt, sondern vielmehr vor einem nächsten großen Krieg warnt.

    Wie wir die Angriffe parieren

    Die vielfältigen Versuche, der jungen Welt und damit ihrer unliebsamen Berichterstattung »den Nährboden zu entziehen«, zielen darauf ab, ihre »Reichweite« und »Wirkmächtigkeit« einzuschränken und zurückzudrängen, wie es der Verfassungsschutz ganz offen formuliert. Ob das gelingt, ist gut daran abzulesen, wie viele Menschen mit der Zeitung erreicht werden können – über die Verkäufe am Kiosk, vor allem aber auch über die Zahl der Print- und Onlineabonnements. Deshalb können die Angriffe auf die junge Welt am besten dadurch pariert werden, indem sie genau das Gegenteil dessen bewirken, was beabsichtigt ist: also deutlich mehr statt weniger Verkäufe am Kiosk, mehr statt weniger Abonnements. Dies sichert nicht nur die ökonomischen Grundlagen für das weitere Erscheinen der Zeitung, es verschafft den Inhalten unserer Berichterstattung mehr Aufmerksamkeit und sorgt dafür, dass nicht nur regierungsamtliche Sichtweisen wahrnehmbar sind.

    Nicht alleine dastehen

    Deshalb ist es besonders erfreulich, dass in den letzten Wochen und Monaten die Nachfrage nach unserer Berichterstattung und Analyse deutlich steigt. Ursprünglich stellten wir uns zum Ziel, 1.000 Abos für die Pressefreiheit zu gewinnen. Dies erweiterten wir dann auf 2.000 Abos – auch diese Marke wurde bereits deutlich überschritten. Deshalb haben wir uns nun vorgenommen, bis zur nächsten Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz im Januar 2023 mindestens 5.000 Abos für die Pressefreiheit zu werben. Dabei zählt jedes reguläre Print- und Onlineabo, jedes Geschenk- oder Knastabo, jedes Aktionsabo für 75 Euro, aber auch jeder Umstieg auf eine höhere Preisklasse oder vom Teil- auf ein Vollabo. Und um den Bekanntheitsgrad der jungen Welt zusätzlich zu steigern, starten wir am 23. April eine dreiwöchige Kioskaktion, wollen den Verkauf im Einzelhandel deutlich ankurbeln. Rund um den 1. Mai verteilen zudem engagierte jW-Leserinnen und -Leser bundesweit an vielen Orten die aktuelle Ausgabe der Zeitung, um neue Interessenten zu erreichen. Wir bitten auch Sie, uns in den kommenden Wochen bei diesen Bemühungen aktiv zu unterstützen. Denn sicher geht es auch Ihnen so: Es tut gut, in diesen schwierigen Zeiten nicht alleine dazustehen.

  • Dein konkreter Beitrag

    Aktionstag am 1. Mai: Gemeinsam für weite Verbreitung der jungen Welt sorgen
    Aktionsbüro
    DSCF2813 Kopie.jpg
    Verteilaktion der Tageszeitung junge Welt auf der 1.-Mai-Demo 2021 in Berlin

    Der unversöhnliche Gegensatz zwischen Arbeit und Kapital bestimmt jeden Tag den Blickwinkel in der Berichterstattung der jungen Welt – nicht nur in ihrer 1.-Mai-Ausgabe. Dass die junge Welt sich hier grundsätzlich von anderen Tageszeitungen unterscheidet, lässt sich nicht oft genug betonen. Auch als Antikriegszeitung ist die jW unverzichtbar, und wir wollen dafür sorgen, dass sie noch weitaus stärkere Verbreitung findet! Auch deshalb laden wir in jedem Jahr alle Leserinnen und Leser dazu ein, die Tage rund um den 1. Mai zum großen Aktionstag für die junge Welt zu machen. Für die anstehende Aktion suchen wir aber noch dringend Unterstützung. Sofern Gewerkschafts- und andere Veranstaltungen in Ihrer Stadt oder Region stattfinden, sind sie die erste Wahl, um dort die junge Welt zu verteilen: kostenlos, unverbindlich und niederschwellig. Wo das nicht der Fall ist, ist etwas mehr Einsatz gefragt, zum Beispiel bieten sich belebte Orte, kleine Geschäfte, Cafés, aber auch der Bekanntenkreis und die Nachbarschaft an, sie mit kostenlosen jW-Ausgaben zu beschenken.

    Nach zwei Jahren coronabedingter Flaute werden wir auch in diesem Jahr keine neuen Verteilrekorde aufstellen. Aber wie im letzten Jahr soll die junge Welt an mindestens 85 Orten präsent sein! Um dieses Ziel zu erreichen, müssten allerdings durch diesen Aufruf noch eine ganze Reihe Leserinnen und Leser motiviert werden, sich in den nächsten Tagen bei uns zu melden. Denn es gibt noch etliche weiße Flecken auf der Landkarte zu füllen, bisher haben uns 52 Bestellungen erreicht. Nicht nur in Bremen, Köln, Freiburg, Rostock, Dresden oder Nürnberg sind wir noch auf der Suche nach aktiven Verteilern! Sinnvoll ist es, im Umfeld nach weiteren Unterstützern zu fahnden. Gerne helfen wir auch dabei, jW-Leser miteinander zu vernetzen und in verschiedenen Regionen Einsätze zu bündeln und zu koordinieren. Damit die Auslieferung der Zeitungspakete möglichst reibungslos klappt, bitten wir um rasche Meldung von gewünschter Stückzahl und Anlieferadresse.

    Wer teilnehmen möchte, melde sich entweder mit einer E-Mail an aktionsbuero@jungewelt.de, rufe unter 030/53 63 55 10 an oder nutze das unten angegebene Bestellformular. Mindestbestellmenge sind 50 Exemplare. Gemeinsam besprechen wir dann, wie die Zeitungen an den richtigen Ort kommen. Bitte beachten Sie, dass wir nur Bestellungen berücksichtigen können, die bis Dienstag, 19. April, bei uns eintreffen!

    Jetzt an der 1.-Mai-Verteilaktion beteiligen und jW-Ausgaben bestellen: unter aktionsbuero@jungewelt.de oder online ordern unter jungewelt.de/verteilen. Das Aktionsbüro ist auch telefonisch unter 030/53 63 55 10 zu erreichen

  • Kein Luxusgut!

    In Zeiten scharfer Angriffe ist die Tageszeitung junge Welt von besonderer Bedeutung
    Dietmar Koschmieder
    ydfqdw.jpg
    junge Welt soll bezahlbar bleiben

    Liebe Leserinnen und Leser,

    es wird immer schwieriger, über die herkömmlichen Medien einen differenzierten Blick auf aktuelle Entwicklungen zu bekommen. Wer nach den Hintergründen des Krieges in der Ukraine fragt oder nur darauf hinweist, dass es zu den furchtbaren Ereignissen verschiedene Erzählungen gibt und es nicht ohne weiteres möglich ist, Propaganda von Wahrheit zu unterscheiden, wird schon als »Putin-Schwärmer« diffamiert (siehe auch Seite 8 dieser Ausgabe). Die junge Welt fährt hier einen anderen Kurs, und das führt zur gesteigerter Aufmerksamkeit für diese Zeitung. Ihr Nutzwert (selbst für Leser, die die Positionen der Zeitung nicht teilen) wird leichter erkennbar, weshalb mehr Zeitungen am Kiosk gekauft und Abonnements für Print und Online bestellt werden. Wir unterstützen diese Entwicklung auch dadurch, dass wir keine Mondpreise verlangen: Die junge Welt ist heute die preisgünstigste überregionale Tageszeitung, wenn man Abonormalpreise oder Einzelverkaufspreise am Kiosk vergleicht. Das liegt daran, dass wir trotz enormer Kostenentwicklung für Herstellung und Vertrieb mit Preiserhöhungen sehr vorsichtig umgehen. Wir halten den vorherrschenden Trend, die gedruckte Zeitung zum Luxusgut zu machen, für fatal. Gerade in Zeiten wie diesen ist es wichtig, dass täglich umfassende und kritische Informationen zu bezahlbaren Preisen verfügbar sind. Das ist auch möglich dank der Staffelung unserer Abopreise: Neben dem Normalpreis kann sich die Leserin, der Leser auch für den ermäßigten Sozialpreis, aber auch für den erhöhten Solipreis entscheiden (siehe nebenstehender Coupon). Die junge Welt-Lesegemeinschaft geht damit sehr solidarisch um: Wer beim Einstieg wenig oder kein Einkommen hat, wählt den Sozialpreis, bezahlt aber mehr, wenn man es sich leisten kann.

    Heute möchten wir unsere Leserinnen und Leser deshalb bitten, zu überprüfen, ob die Möglichkeit besteht, für das Print- oder Onlineabo auf eine höhere Preisklasse umzusteigen. Mit diesem Schritt ermöglichen Sie gerade auch jungen Menschen den jW-Einstieg über ein günstigeres Sozialabo. Sie können mit dem nebenstehenden Coupon so einen Umstieg auslösen. Noch schneller geht es, wenn Sie im Internet die Seite www.jungewelt.de/umstieg ansteuern. Dort finden Sie übrigens auch die Möglichkeit, von Ihrem Teilabo auf ein Vollabo umzusteigen. Denn das gilt nicht nur in diesen Zeiten: Nur wem die junge Welt von Montag bis Samstag zur Verfügung steht, kann sich umfassend informieren. Teilabonnenten geht einiges durch die Lappen.

    Mit Ihrem Umstieg schaffen Sie übrigens auch bessere Rahmenbedingungen für unsere Arbeit. Das ist in Zeiten besonders scharfer Angriffe von Behörden, Konzernen und manchen Medien auf die junge Welt von besonderer Bedeutung. Für Ihre Unterstützung bedanken wir uns.

    Dietmar Koschmieder, Geschäftsführung Verlag 8. Mai GmbH

  • Mehr lesen, mehr wissen

    Jetzt auf ein Vollabo umsteigen und alle wichtigen Nachrichten aus jeder jungen Welt erhalten
    Aktion/Kommunikation
    7 Kopie.jpg
    Intensive Lektüre. Schnappschuss von der XXI. Rosa-Luxemburg-Konferenz

    Die USA wollen den großen Krieg gegen die Volksrepu­blik China ins Visier nehmen und behindern das Projekt der »neuen Seidenstraße«, wo es nur geht. Linkspartei-Mitglied Fabio de Masi gibt sich transatlantisch und hält den Einsatz von Naziregimenten in der Ukraine für nützlich. Derweil erklären Experten, wie ein Boykott russischer Gaslieferungen zu einem wirtschaftlichen Kollaps in der BRD führen würde. Diese Aufzählung mit Berichten aus der gegenwärtigen Woche könnte fortgesetzt werden. Deutlich wird: Die junge Welt berichtet anders als die bürgerlichen Medien und nimmt deshalb einen besonderen Stellenwert ein.

    Bezieher eines Wochenendabos oder Mittwoch/Samstag-Abos der jungen Welt verpassen daher viele wichtige Nachrichten – Wochenendabonnenten sogar auch die meist Mittwoch erscheinenden, hochinteressanten Themenbeilagen. Aus Ihrem Teilabonnement ein Vollabonnement zu machen ist also eine überlegenswerte Sache.

    Wir empfehlen ebenso die Kombination von Print- und Onlineabo. Als Printabonnentin bzw. -abonnent erhalten Sie mit einem Onlineabo Zugang zum Archiv und zu den themenbezogenen Dossiers. Eine solche Ergänzung ist für wenig mehr Geld zu haben. Als Onlineabonnentin bzw. -abonnent nutzen Sie mit einem Printabo die Vorteile der besseren und erwiesenermaßen auch konzentrierteren Lesbarkeit. Finanziell reduziert sich dann Ihr Onlineabo auf wenige Euro.

    Gerade in Zeiten wie diesen, in denen sich die Ereignisse überschlagen und sich gleichzeitig der Meinungskorridor in der BRD immer weiter schließt, ist die junge Welt unersetzlich und für Sie, liebe Leserinnen und Leser, unentbehrlich, um am Ball zu bleiben. Und Sie unterstützen mit einem aufgestockten Abo unsere Arbeit.

    Nutzen Sie bitte den nebenstehenden Coupon, schreiben Sie uns eine Mail oder rufen Sie uns an.

    Das Beste ist es, die junge Welt täglich zur Hand zu haben. Weil ihre Berichte und Analysen für viele unentbehrlich sind, gibt es viele Möglichkeiten, sie zu abonnieren.

  • Auf langwierigen Kampf einstellen

    Eilantrag gegen BRD abgewiesen – Hauptverfahren läuft weiter
    Verlag, Redaktion und Genossenschaft
    DSCF9438 Kopie.jpg
    Deutsche Spezialität: Als marxistische Tageszeitung wird junge Welt vom Verfassungsschutz beobachtet

    Die Verlag 8. Mai GmbH, in der die Tageszeitung junge Welt erscheint, wird keine Beschwerde gegen den am 18. März ergangenen Beschluss des Verwaltungsgerichts Berlin zur Nennung des Blattes im Verfassungsschutzbericht einlegen.

    Die jW wird – als einzige Tageszeitung in der Bundesrepublik – seit Jahren im Bericht des Inlandsgeheimdienstes als das »bedeutendste und auflagenstärkste Printmedium im Linksextremismus« gebrandmarkt. Dagegen hatte der Verlag beim Berliner Verwaltungsgericht geklagt. Weil es Jahre dauern kann, bis ein rechtskräftiges Urteil zustande kommt, wurde vorsorglich auch der Erlass einer einstweiligen Verfügung beantragt, dass bis dahin Berichte nur noch ohne die Nennung von jW und Verlag herausgegeben werden dürfen.

    Dieser Eilantrag ist am 18. März 2022 zurückgewiesen worden – noch bevor jW die Lage mit der Anwältin besprechen konnte, informierte das Verwaltungsgericht die Öffentlichkeit. Zwar sei ein Rechtsschutzbedürfnis für Zeitung und Verlag anzunehmen, weil die Veröffentlichung im Verfassungsschutzbericht eine abträgliche Wirkung haben könnte, heißt es im Beschluss. Aber dies sei hinnehmbar. Gegen eine Eilbedürftigkeit spreche auch, dass die junge Welt über Jahre hinweg der Nennung nicht entgegengetreten sei. Als Verfahrenswert setzte die Kammer einen außergewöhnlich hohen Wert von 75.000 Euro an.

    Der jW-Geschäftsführer Dietmar Koschmieder teilte dazu am Freitag per Presseerklärung mit: »Wir halten den Beschluss für falsch und unverhältnismäßig, ziehen es aber vor, dies inhaltlich im anstehenden Hauptsacheverfahren aufzuzeigen und uns gegebenenfalls auf die nächste Instanz vorzubereiten.« Der Verlag, so Koschmieder, »will keine weitere oberflächliche Eilentscheidung – etwa des übergeordneten Gerichts –, sondern eine gründliche Argumentation im Hauptsacheverfahren.«

    Verlag und Redaktion der jungen Welt richten sich auf einen langwierigen Prozess ein, schon jetzt fallen dafür erhebliche Kosten an. Damit diese Auseinandersatzung durchgestanden werden kann, sind wir auf Unterstützung, beispielsweise auf Spenden an unseren Prozesskostenfonds, angewiesen.

    Die Hintergründe zum von jW angestrengten Verfahren finden Sie unter www.jungewelt.de/keinmarxistillegal

  • In die Offensive

    Der Staat traut dem Markt nicht und will die jW pleite gehen lassen. Wir halten dagegen und machen Abos
    Kommunikation und Aktion
    12.jpg

    Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier lobt die Pressefreiheit als »überlebenswichtig«: »Der Mut von Journalistinnen und Journalisten ist die Steinschleuder gegen Unterdrückung und Propaganda«, sagte er vor zwei Wochen. Das sind ermutigende Worte von der Spitze des deutschen Staates. Sie richten sich, will man hoffen, nicht nur an prowestliche Journalisten in Russland, auf die der Präsident seine Aussagen gemünzt hatte, sondern gelten auch für jene im eigenen Land.

    Wie weit es mit der Presse- und Meinungsfreiheit in der BRD her ist, demonstriert hingegen das Verwaltungsgericht Berlin. Der Verlag 8. Mai, in dem die Tageszeitung junge Welt erscheint, klagt gegen die regelmäßige Anschwärzung der Zeitung durch den Verfassungsschutz. Seit Jahren wird die jW in dessen Bericht als das »bedeutendste und auflagenstärkste Printmedium im Linksextremismus« verunglimpft. Dies hat, wie unsere Leserinnen und Leser wissen, erhebliche Nachteile für die Zeitung und ihre Mitarbeiter – verweigerte Werbeflächen, blockierte Webseiten in öffentlichen Einrichtungen, verängstigte Interviewpartner und Autoren. Die geheimdienstliche Bespitzelung greift tief in das Recht und in die Presse-, Meinungs- und Gewerbefreiheit ein.

    »Den Nährboden entziehen«

    Beantragt wurde durch unseren Verlag auch eine einstweilige Verfügung, damit die Berichte des Verfassungsschutzes bis zur Entscheidung in der Hauptsache nur noch ohne die Nennung von jW und herausgebendem Verlag verbreitet werden dürfen. Das Verwaltungsgericht hat am Freitag, den 18. März 2022, diesen Antrag zurückgewiesen (siehe jW vom 23. März). Das Gericht behauptet, dass es »tatsächliche Anhaltspunkte von hinreichendem Gewicht« gebe, nach denen die Redaktion der jungen Welt die »Errichtung einer sozialistisch-kommunistischen Gesellschaftsordnung nach klassisch marxistisch-leninistischem Verständnis« anstrebe. Der vermeintliche Beweis: »Die ›junge Welt‹ ist eine marxistisch orientierte Tageszeitung.« Daraus alleine, so das Gericht, ergäben sich zwar »nicht zwingend Bestrebungen gegen die freiheitlich demokratische Grundordnung«, solange lediglich »eine verfassungskonforme Umgestaltung der wirtschaftspolitischen Verhältnisse gemeint« sei. Nach einem länglichen Exkurs zum KPD-Verbotsurteil von 1956 kommt das Gericht allerdings zum Schluss, dass die jW durch Betreten der »Arena des Klassenkampfes« eine »kommunistisch-sozialistische Gesellschaftsordnung« anstrebe. Übersetzt bedeutet dies: Man darf durchaus behaupten, dass es Arm und Reich gibt. Warum dies so ist, wie diese soziale Kluft zu schließen sei, ist hingegen tabu – das ist der feine Unterschied zwischen »Ökonomie« und »Politik« in der Sicht des Berliner Gerichts. Weiterhin wird der Zeitung zum Vorwurf gemacht, »ihr Hauptaugenmerk« liege »auf der Teilhabe an der öffentlichen Meinungsbildung«. Sie wolle »auf politischer Ebene Reichweite schaffen«. Nun ist »Reichweite« sicher das Ziel jedes Mediums; dies bildet sich in Abonnements und Einzelverkäufen ab. Die Teilhabe an der Politik dürfte ebenfalls für jede Zeitung mit politischen Inhalten gelten – zum Beispiel für die Bild aus dem Hause Springer, die Politiker aufbauen (und stürzen) kann – darunter auch deutsche Bundespräsidenten.

    Eine »marxistische Orientierung« allein genügt also, in den Ruch des Extremismus zu geraten. Dies ist nicht nur für die junge Welt, sondern für beinahe alle links orientierten Menschen ein ernsthaftes Problem: für Gewerkschafter, Sozial- und Gesellschaftswissenschaftler, Lehrer und Dozenten, selbst Historiker. Die junge Welt ist ein Medium, das Informationen anbietet – Analysen, Hintergründe und Diskussionsangebote, ganz im Sinne von Steinmeiers Aussagen zur Pressefreiheit. Doch ob eine Zeitung wie die jW auf dem (kapitalistischen) Markt Bestand hat, soll nicht den regulierenden Kräften, also Angebot und Nachfrage, überlassen werden. Der Staat fühlt sich bemüßigt einzugreifen, um der Zeitung den »Nährboden zu entziehen«.

    Demokratie stärken

    Diese Auseinandersetzung kann nur gewonnen werden, wenn die jW ökonomisch gestärkt aus ihr hervorgeht – wenn wir beweisen können, dass die staatlichen Unterdrückungsmaßnahmen das Gegenteil des Gewünschten bewirken. Dies, liebe Leserinnen und Leser, ist nur durch eine deutliche Anreicherung unseres »Nährbodens« zu erreichen: indem mehr Menschen die Zeitung lesen, mehr Abonnements gemacht werden. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten: einmal ein Umstieg bei bestehenden Abos, eine Kombination von Print- und Online­abo beispielsweise, oder auch eine freiwillige Aufstockung auf ein Normal- oder Soliabo. Weiterhin haben wir entschieden, unser nach wie vor nachgefragtes »75er-Angebot«, also 75 Ausgaben der jW für 75 Euro, fortzuführen – dies ist ein guter Weg, um Freunde, Verwandte und Bekannte durch Verschenken eines Abos mit der Zeitung bekannt zu machen. Auch eine Spende für unseren Prozesskostenfonds hilft der jW, diese Auseinandersetzung durchzustehen.

    Denn jedes Abo der jW stärkt die Demokratie, verteidigt die Presse- und Meinungsfreiheit. Unser Kampf für die Grundrechte, darunter auch die sozialen, hat in vielen Fällen – auch auf dem Feld juristischer Auseinandersetzungen – Erfolg. So hat erst am Donnerstag das Kammergericht Berlin dieser Zeitung ein gutes Gespür für Recht und Gesetz bescheinigt: Der bei uns regelmäßig im Fokus der Berichterstattung zu Wohnungsnotstand und seinen Verursachern stehende Akelius-Konzern wollte uns einer irreführenden Aussage bezichtigen und finanzielle Belastungen in vierstelliger Höhe aufbürden. Wir hatten über die schwierige Lage einer während ihrer Coronaquarantäne von Zwangsräumung bedrohten Mieterin berichtet. Das Gericht bestätigte nun, dass die junge Welt bei der »Bildung eines besonders drastischen Beispiels für das, was passieren kann, wenn es nicht zur Regelung über eine Karenzzeit für Zwangsräumungen kommt«, in zulässiger Weise berichtet hatte. Ohne die Mittel aus unserem Prozesskostenfonds sind auch solche Erfolge nicht möglich.

    Weitere Informationen: www.jungewelt.de/keinmarxistillegal

    jW-Prozesskostenfonds:

    Kontoinhaberin: Verlag 8. Mai GmbH

    IBAN: DE25 1005 0000 0190 7581 55

    Stichwort: Prozesskosten

  • D22D0324jWUnblockCuba193912.jpg

    Startschuss für die Aktion »Unblock Cuba!«: Am Donnerstag abend fand in der jW-Ladengalerie die Veranstaltung »Stoppt die US-Blockade Kubas!« statt. Ein Dutzend anwesende und bis zu 800 Kuba-Freunde vor ihren Endgeräten folgten den Ausführungen von Heinz Bierbaum (Präsident der Europäischen Linken), der Germanistin Ulrike Dorfmüller (im Bild mit jW-Redakteur Frederic Schnatterer) und Martin Herrmann (Kovorsitzender von Medicuba Suisse). Musikalisches bot Daniel Rodríguez, Petra Wegener von der FG BRD–Kuba läutete die Kampagne 2022 offiziell ein. (jW)

  • Wir sagen danke!

    »75er«-Aboaktion endet mit großem Erfolg
    Eine Auswahl der Motive aus unserer Kampagne
    Eine Auswahl der Motive aus unserer Kampagne

    Der außerordentliche Einsatz unserer Leserinnen und Leser hat sich gelohnt: Noch nie war eine jW-Kampagne so erfolgreich wie unsere »75er«-Aboaktion. Wir hatten uns zum 75. Geburtstag dieser Zeitung gewünscht, dass 750 unserer auf 75 Tage befristeten Abonnements bestellt und auch verschenkt werden. Zu diesem Wochenende werden es rund 1.300 Abos sein. Diese Abonnentinnen und Abonnenten haben so die Gelegenheit erhalten, die junge Welt kennenzulernen. Dafür einen herzlichen Dank an alle, die Abos geworben, verschenkt oder gespendet haben.

    Auch nach dem Ende des »75er«-Abos bleibt die jW wichtig. Wir wollen so viele der neuen Leserinnen und Leser wie möglich als reguläre Abonnenten begrüßen. Sie kennen jemanden, der die junge Welt noch nicht kennt? Wir werden auch nach offiziellem Ende der »75er«-Aktion niemanden abweisen. Und unser dreiwöchiges kostenloses Probeabo bietet sich als Empfehlung für Freunde und Bekannte ebenfalls an. Die junge Welt bekannt machen – das ist der beste Weg, Gegenöffentlichkeit zu Hochrüstung, Kriegsgeschrei und Konzerninteressen herzustellen!

    Abo online bestellen: www.jungewelt.de/abo oder über das Abotelefon 0 30/53 63 55-80/-81/-82

  • »Unblock Cuba« 2022 startet

    Demo, Film, Seminar und Ausstellung: Soliaktion nimmt Fahrt auf
    Aktionsbüro
    16.jpg
    Solidarität mit Kuba – Aktion in der Schweiz im Rahmen der »Unblock Cuba«-Kampagne

    Die US-Botschaft in Havanna werde ihren Betrieb schrittweise wieder aufnehmen, berichtete Volker Hermsdorf in der jungen Welt vom 7. März. Das kubanische Außenministerium sieht darin einen »Schritt in die richtige Richtung«. Doch der Wirtschaftskrieg gegen Kuba ist damit noch nicht vorbei. Bereits im dritten Jahr findet die Solidaritätsaktion »Unblock Cuba« statt, koordiniert von junge Welt und verschiedenen ­Kuba-Solidaritätsorganisationen.

    Auftakt ist die Veranstaltung »Stoppt die US-Blockade Kubas!« am 24. März. Die Diskussionen und das Kulturprogramm werden live und kostenlos aus der jW-Ladengalerie gestreamt. Doch auch weitere Veranstaltungen im Rahmen der Aktion sind bereits geplant:

    Noch vor der Auftaktveranstaltung findet am Freitag, 18. März das Onlineseminar des Vereins Ecomujer »Cuba mischt sich ein bei Klimafragen« statt. In drei Stunden soll der Frage nachgegangen werden, ob es sozialistische Lösungen für das kapitalistische Problem der Klima­katastrophe gibt. Eine Anmeldung bis zum 16. März ist erforderlich.

    Am Sonnabend, 26. März, folgt eine Fahrraddemo in Berlin gegen die US-Blockade. Treffpunkt ist um 12 Uhr vor der Botschaft der Republik Kuba in der Stavanger Str. 20 in Berlin.

    Kultur bietet Cuba Sí am Sonnabend, 2. April, mit einer Filmvorführung von »Wo der Himmel aufgeht« in Hamburg. Im Anschluss daran findet eine Diskussion mit dem Regisseur Tobias Kriele statt. Der Film dokumentiert Esther Bejaranos Konzertreise in die Inselrepublik, die sie im hohen Alter von 92 Jahren unternommen hatte. Gezeigt wird er im Kino 3001 in der Schanzenstraße 75, Hamburg, um 17 Uhr.

    In der deutschen Hauptstadt findet am Donnerstag, 14. April, die Vernissage der Ausstellung »Von Kolumbus bis zur Schweinebucht« mit anschließender Filmvorführung statt. Der Journalist Wolfgang Frotscher präsentiert seine fotografische Reise durch die Geschichte Kubas. Die Ausstellung wird um 18.30 Uhr im »ND-Gebäude« am Franz-Mehring-Platz 1, in Berlin eröffnet.

    Um diese und weitere Veranstaltungen zu ermöglichen und »Unblock Cuba« zu unterstützen, bitten wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, sich mit einer Spende zu beteiligen. Die Spendenmöglichkeiten finden Sie in der Infobox unten.

    Wenn Sie eigene Veranstaltungen planen oder gegen die Wirtschaftsblockade Kubas aktiv werden wollen, können Sie auf der Website von »Unblock Cuba« Aktionspakete mit Plakaten, Flyern und Aufklebern bestellen.

    Weitere Informationen zu den Veranstaltungen, Spendenmöglichkeiten und Aktionspakete finden Sie auf: ­unblock-cuba.org

    Spenden unter dem Verwendungszweck »Unblock Cuba«:

    BRD: Netzwerk Cuba

    IBAN: DE28 4306 0967 1206 4415 00

    BIC: GENODEM1GLS

    Österreich: Österreichisch-Kubanische Gesellschaft

    IBAN: AT71 2011 1297 2387 0100

    BIC: GIBAATWW

    Schweiz: Vereinigung Schweiz-Kuba

    IBAN: CH97 0900 0000 3003 6190 7

    PC 30-36190-7

  • Sie sind gefragt!

    Die letzten Tage der »75er«-Aboaktion nutzen, um die Zeitung gegen den Burgfrieden zu abonnieren
    Kommunikation & Aktion
    Protest_Konzert_bei_66338310.jpg
    »Mit Klang und Schall – entwaffnet Rheinmetall« – Aktion gegen den Rüstungskonzern in Unterlüss (17.8.2020)

    Operative Erfolge soll man nicht vor Ende einer Aktion verkünden, doch in diesem Fall ist auch das hochgesteckte Ziel von 1.000 Aktionsabos vor Ablauf der Bestellmöglichkeit am 18. März bereits überschritten worden: Hundert neue Abonnentinnen und Abonnenten haben in der letzten Woche unser Aktionsangebot genutzt und die Tageszeitung junge Welt für sich selbst abonniert, verschenkt oder gespendet.

    Wenig verwunderlich, denn diese Zeiten polarisieren und wühlen auf. Sieht man die Bilder aus dem Bundestag, fühlt man sich ins Jahr 1914 versetzt. Heute ist es nicht mehr ein deutscher Kaiser, sondern SPD-Bundeskanzler Olaf Scholz mit seiner Partei, der Milliarden Euro an Sondervermögen für die Armee bereitstellen lässt. Die anderen Parteien schließen sich jubelnd an. Die angeblich liberale BRD und die EU lassen immer mehr »Feindmedien« verbieten, die die antirussische Stimmung an der Heimatfront gefährden könnten.

    Mit ihrer Berichterstattung stellt sich die junge Welt gegen den Burgfrieden aus einer de-facto-großen Koalition im Bundestag. Seit 75 Jahren steht unsere Zeitung für internationale Solidarität und für Frieden. Um den Unterdrückten dieser Erde eine Stimme zu geben, braucht es die junge Welt als Gegengewicht. Wir brauchen aber auch Sie, liebe Leserinnen und Leser: Unser Aktionsangebot gilt nur noch diese Woche. Falls sie noch kein Abo besitzen (oder jemanden kennen, dem das so geht), ist es jetzt an der Zeit zuzugreifen!

    Am Erfolg unserer Kampagne wird deutlich: Die junge Welt wird in diesen Zeiten dringend gebraucht. Doch leider gibt es immer noch zu wenige Menschen, die uns kennen. Daher bitten wir Sie, liebe Leserinnen und Leser, das zu ändern. Ob im Betrieb, in der Kneipe, oder auf der Straße: Sie sind gefragt! Bis zum 18. März können noch 75 Ausgaben der Zeitung über ein günstiges Aktionsabo für insgesamt 75 Euro bezogen werden. Dieses Abo verlängert sich natürlich nicht automatisch – und muss auch nicht separat abbestellt werden. Sie kennen jemanden, der Informationen abseits des schmalen bürgerlichen Meinungskorridors sucht? Berichten Sie von der jungen Welt, oder noch besser: Nutzen Sie die Chance und verschenken das Abo, damit noch mehr Menschen die Zeitung kennenlernen.

    Ein kleiner Tipp: Wir bitten im Rahmen der »75er«-Abos um Erlaubnis, gegen Ende des dreiwöchigen Abozeitraumes ein Telefongespräch mit dem Bezieher oder der Bezieherin führen zu dürfen: Um zu erfahren, wie unsere Zeitung aufgenommen wurde, um Kritik und Vorschläge einzuholen. Aber auch, um nach Beendigung des Abos den Kontakt mit der jungen Welt aufrechtzuerhalten und Ideen für weitere Bezugsmöglichkeiten vorzustellen. Wenn Sie beispielsweise ein Abonnement verschenken möchten, weisen Sie den Empfänger bitte auf diese Möglichkeit hin – denn wir sind uns sicher, dass die junge Welt deutlich mehr zu bieten hat. Diese Optionen möchten wir unseren neuen Leserinnen und Lesern gerne vorstellen – aber das ist nur mit Einwilligung in eine Kontaktaufnahme möglich. Es lohnt sich!

    Jetzt noch bis zum 18. März verfügbar: Aktionsabo bestellen mit dem nebenstehenden Formular oder unter www.jungewelt.de/75 oder über das Abotelefon 0 30 53 63-80/-81/-82

  • Antimilitaristische Multiplikatoren gesucht!

    Das 75er-Abo ist eine gute Gelegenheit, Gegeninformationen zu verbreiten
    Kommunikation & Aktion
    imago0064165124h.jpg
    Atomwaffengegner blockieren am 26. März 2015 den Bundeswehr-Fliegerhorst in Büchel

    Eine Woche nach Beginn des Krieges in der Ukraine ist der Meinungskorridor in der deutschen Presseberichterstattung auf Schießschartengröße verengt. Die Aufrüstungsorgie der Bundeswehr sei »alternativlos«, wird uns erzählt; 100 Milliarden Euro sind – auf einmal – problemlos verfügbar. Die Wiedereinführung der Wehrpflicht, in »Dienstpflicht« umgetauft, steht auf der Tagesordnung. Es geht »gegen Putin« und »den Russen« – da kennt SPD-Kanzler Scholz keine Parteien mehr.

    Die junge Welt schert aus diesem Gleichschritt aus und traut sich, gegen Aufrüstung zu protestieren und weiterhin Originaltöne beispielsweise aus Russland zu veröffentlichen, die in der BRD niemand mehr vernehmen soll. Verbote von ausländischen Medien, gekappte Webseiten missliebiger Nachrichtenagenturen und zwangsweise abgesetzte Fernsehkanäle gibt es schließlich nicht nur in Osteuropa, sondern auch hierzulande.

    Dies weckt natürlich Aufmerksamkeit für die wenigen verbliebenen Alternativen. Wir meinen: Wer die Welt beurteilen und verändern will, muss sie verstehen. Und dazu gehört, sich unabhängig informieren zu können. Dieses Bedürfnis haben viele Menschen, wir sehen dies an aktuell deutlich steigenden Zugriffsraten im Internet, an erhöhten Einzelverkäufen und auch am Erfolg unseres »75er-Abos«. Das freut uns, aber dennoch: Es reicht nicht. Noch immer kennen viel zu wenige die Tageszeitung junge Welt. Ändern können nur Sie das, liebe Leserin und lieber Leser. Bis zum 18. März können noch 75 Ausgaben der Zeitung über ein günstiges Aktionsabo bezogen werden – für insgesamt 75 Euro. Es verlängert sich nicht automatisch. Werden Sie zum antimilitaristischen Multiplikator, verschenken Sie ein solches Abo – damit mehr Menschen die junge Welt kennenlernen.

    Was haben Ihre Freunde und Verwandten davon? Eine andere Sicht auf die Dinge, aber auch mehr Informationen als die Konsumenten der bürgerlichen Angebote. Die Aufrüstung, deren Notwendigkeit uns mit Verweis auf Russland eingehämmert werden soll, war schließlich schon lange ausgemachte Sache bei der NATO. Leserinnen und Leser der jungen Welt wissen das. Und sind damit klar im Vorteil, wenn uns nun die Politik einbleuen will, dass es zu alldem »leider keine Alternative« gäbe. Es gibt immer Alternativen. Mehr dazu steht in jeder Ausgabe dieser Zeitung.

    Jetzt noch bis zum 18. März verfügbar: Aktionsabo bestellen mit dem nebenstehenden Formular, unter www.jungewelt.de/75 oder über das Abotelefon 0 30/53 63-80/-81/-82

  • Jetzt mit Volldampf: Unblock Cuba 2022!

    Internationale Solidaritätskampagne gegen die US-Blockade: Auftaktveranstaltung am 24. März
    Aktionsbüro
    DSCF2613.jpg
    Gegen die Blockade

    Was 1960 als Exportverbot unter US-Präsident Dwight D. Eisenhower gegen die sozialistische Insel Kuba begann, wurde zur längsten je gegen ein Land verhängten Blockade – vollständig und einseitig gegen die kubanische Wirtschaft durch die USA. Ein imperialistischer Krieg mit anderen Mitteln und verheerenden Folgen für das Leben der Menschen. Der Grund dafür liegt auf der Hand, hat Kuba doch nach der Revolution 1959 einen dem neoliberalen Weg entgegengesetzten Kurs eingeschlagen. Seitdem treibt Kuba den Aufbau einer Gesellschaft voran, die von den Bedürfnissen der Menschen ausgeht, die allen Kubanerinnen und Kubanern das Recht auf Leben, Gesundheit, Bildung und Wohnen garantiert.

    Diese Errungenschaften zu verteidigen und der unter Donald Trump noch verschärften US-Blockade etwas entgegenzusetzen kann nur mit Hilfe internationaler Solidarität gelingen. Genau dies ist Sinn und Zweck der Kampagne »Unblock Cuba« seit 2019: Ziel ist es, die illegale und medial weitgehend verschwiegene Blockade zu thematisieren und dadurch den Druck auf die US- und die europäischen Regierungen zu verstärken. Nach dem Ende der zweiten Phase der von junge Welt mitinitiierten Aktion im vergangenen Jahr war die weitere Fortsetzung im Bündnis Konsens: Immerhin war die Beteiligung mit über 150 Gruppen der Kuba-Solidarität, von Medien und Parteien bzw. Parteigruppen sowie Einzelpersonen aus 27 europäischen Ländern unerwartet hoch.

    Die Hauptphase der diesjährigen Kampagne soll wieder zum Zeitpunkt der Abstimmung über die US-Blockade in der UN-Vollversammlung ansetzen. Diese kann bereits in nächster Zeit stattfinden. Das bedeutet für uns und das Bündnis: Für die Mobilisierung bleibt uns gegebenenfalls nur wenig Zeit.

    Den Auftakt bildet eine Veranstaltung am 24. März, abends in der jW-Ladengalerie, die zugleich als Stream ausgestrahlt wird. Genau an diesem Tag vor exakt 60 Jahren verkündeten die USA unter Präsident John F. Kennedy das komplette Einfuhrverbot für Produkte kubanischer Herkunft. Für Sonnabend, den 26. März, ruft Cuba Sí zu einer Fahrraddemo in Berlin auf, bevor in der Folgewoche die Bündnisorganisationen verstärkt zu vielfältigen Aktivitäten und Aktionen eingeladen sind. Gleichzeitig unterstützen Anzeigen und Plakate in Städten mit aktiven Kuba-Gruppen hierzulande, in Österreich und der Schweiz die öffentliche Wirkung.

    Entscheidend koordiniert und unterstützt wird die Kampagne vom Dachverband der Kuba-Solidaritätsgruppen, dem Netzwerk Kuba, zusammen mit der Freundschaftsgesellschaft BRD–Kuba, Cuba Sí, der Österreichisch-Kubanischen Gesellschaft (ÖKG), der Vereinigung Schweiz–Cuba (VSC) und der Tageszeitung junge Welt. Nur mit vereinten Kräften lässt sich der US-Blockade etwas entgegenzusetzen. Wir bitten Sie daher: Beteiligen Sie sich, sei es durch Aktionsmaterial, durch Spenden und insbesondere – über die Gruppen der Kuba-Solidarität – durch die Mitwirkung an Aktionen. Für ungefilterte deutschsprachige Informationen direkt aus Kuba ist wie immer die Granma die beste Wahl.

    Alle Informationen zur Soliaktion »Unblock Cuba« unter www.unblock-cuba.org.

    Die Granma bestellen unter www.jungewelt.de/granma, per E-Mail unter granma@jungewelt.de oder telefonisch 030/ 53 63 55 80/-81 oder -82

  • junge Welt sichtbar machen!

    Friedensdemos, Ostermärsche, Internationalen Frauentag und 1. Mai nutzen
    16_keller Kopie.jpg

    Dieser Tage erfährt die junge Welt erhöhte Aufmerksamkeit. Aus gutem Grund, suchen doch viele gerade jetzt nach einer publizistischen Stimme, die nicht willfährig die Sicht des westlichen Lagers unter Führung der USA wiedergibt. Eine Zeitung, die das Vorgehen Russlands kritisch beobachtet und dennoch klarmacht, wer die Hauptverantwortung für die zugespitzte Lage trägt. Diesen hohen Gebrauchswert der jungen Welt für alle, die in Sorge, Wut und Trauer über die aktuelle Lage und auf der Suche nach Gegeninformation sind, kann man über unser Aktionsabo erfahren. Wir wollen darüber hinaus die junge Welt überall dort verteilen und sichtbar machen, wo sich kritische Kräfte zu Demos und Aktionen versammeln. Das schaffen wir nur mit Euch zusammen, liebe Leserinnen und Leser. Denn immer noch viel zu wenige kennen die jW überhaupt oder gut genug – aber nur wer die jW schon mal in der Hand hielt, bestellt beispielsweise auch mal ein Probe- oder Aktionsabo. Deshalb bitten wir alle: Nutzt passende Anlässe, um die aktuelle jW-Ausgabe oder passende Themenbeilagen weiterzugeben!

    Aktuell bieten sich die zahlreichen Friedenskundgebungen an, vor allem die diesjährigen Ostermärsche Mitte April. Wir wollen auf allen mit der aktuellen jW präsent sein. Auch die am kommenden Mittwoch, 2. März, erscheinende Feminismus-Beilage und auch unsere Ausgabe vom 8. März eignen sich bestens zum Verteilen und damit zur politischen Aufklärung. Weitere lokale politische Aktivitäten können genutzt werden, um die jW zu verteilen. Dabei kommt es nicht immer auf eine große Menge an, sondern darauf, dass wir mit der Zeitung vor allem die Aktiven aus allen politischen Bereichen erreichen. Damit der Versand gut organisiert werden kann, gilt: Bestellt die Zeitungsexemplare so früh wie möglich, mindestens aber vier Werktage vor Erscheinen der Verteilausgabe im Aktionsbüro. Wir zählen auf Euch!

    Eine besonderen Stellenwert haben in diesem Jahr die vielen Demos, Kundgebungen und Veranstaltungen rund um den 1. Mai. 2022 soll das wieder ein großer Kampf- und Verteiltag werden. An mindestens 100 Orten werden Leserinnen und Leser der Zeitung in Deutschland, Österreich und der Schweiz die 1.-Mai-Ausgabe der jW verteilen. Wir bitten darum, sich umgehend beim Aktionsbüro zu melden, wenn Sie hier mitwirken wollen. Wir helfen beim Aufstellen der Verteilteams und der rechtzeitigen Anlieferung der Zeitung. Gemeinsam schaffen wir einiges!

    Aktionsbüro

    Das Aktionsbüro für Zeitungen und/oder Beilagen kontaktieren unter aktionsbuero@jungewelt und 0 30/53 63 55 10!

    Online Verteilexemplare ordern unter: jungewelt.de/verteilen

  • Neues Ziel: 1.000 Aktionsabos

    Wegen der aktuellen Lage verlängern wir unser 75er-Angebot um zwei Wochen. Wirken Sie beim Endspurt mit!
    DSCF2982 Kopie.jpg

    Täglich viele neue Abonnements und vermehrte Zugriffe auf unsere Onlineangebote: Die junge Welt wird als verlässliche Quelle und alternative Stimme zum üblichen Medieneinheitsbrei wahrgenommen. Offenlegung der Interessen, aber auch O-Töne aus der Russischen Föderation, oder etwa aus Kuba oder Venezuela gibt es nur bei uns. Damit wir gerade in diesen komplizierten Zeiten möglichst vielen Menschen unsere aufklärerischen Inhalte unterbreiten können, verlängern wir unser Aktionsabo-Angebot: Interessierte erhalten 75 Ausgaben dieser Zeitung für 75 Euro! Falls Sie also noch kein Abo haben: Greifen Sie zu! Und wenn Sie bereits Abonnent sind: Machen Sie andere auf diese Zeitung und dieses Angebot aufmerksam – oder spenden Sie ein Aktionsabo. Gerade in zugespitzten Zeiten kann man die Stärken und den Nutzwert der jungen Welt bestens kennenlernen.

    Stündlich ändert sich die Nachrichtenlage aus den Krisen- und Kriegsgebieten, und die Quellenlage bleibt in der Regel schleierhaft. Die anfängliche Sprachlosigkeit der bürgerlichen Medien nach diplomatischen und militärischen Zügen der Russischen Föderation spiegelte die Verblüffung der Regierungen der NATO-Staaten wider. Wer nicht im Concerto grosso die »Solidarität mit der ukrainischen Regierung« anstimmen wollte, fällt mindestens auf, weckt unter Umständen Widerspruch – aber auch Interesse. Aufklärung bedeutet auch in diesem Fall, Informationen und Zusammenhänge zu liefern, die von anderen Medien verschwiegen werden. Das macht unsere Zeitung so nötig: Sicher kommen Sie in politischen Diskussionen in der Familie oder im Arbeitsumfeld auf die Situation im Osten Europas zu sprechen – die NATO-Osterweiterung und der Unwillen, das Minsker Abkommen umzusetzen, sind in der jW aufgearbeitet. Wenn Sie gefragt werden, woher Sie all diese Informationen und Analysen haben, können Sie nicht nur auf die junge Welt hinweisen, sondern auch auf die Möglichkeit, 75 Ausgaben der Zeitung über ein günstiges Aktionsabo zu beziehen. Natürlich dürfen Sie so ein Spezialabo auch an Freunde und Verwandte verschenken, damit sie die Zeitung testen können.

    Wie Sie wissen, präsentieren wir das 75er-Abo als Option für ein Geschenk unserer Leserinnen und Leser zum 75. Geburtstag dieser Zeitung. Gewünscht haben wir uns 750 Bestellungen, mittlerweile haben uns 870 erreicht! Haben Sie vielen, vielen Dank! Ein mächtiger Ansporn bei unserer Arbeit, Ihnen täglich ein Stück Gegenöffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Aufgrund der aktuellen Lage haben wir beschlossen, die Aktion um zwei Wochen zu verlängern, um in einem starken Endspurt gemeinsam die 1.000er-Marke reißen zu können! Das heißt im Klartext: Sie können noch bis zum Freitag, 18. März 2022, unser Geburtstagsabo bestellen, spenden oder verschenken, dann endet diese Aktion. Machen Sie sich selbst oder anderen eine Freude, und wirken Sie aktiv dabei mit, aufzuklären, welche tatsächliche Absichten und Interessen sich hinter lokalen und weltweiten Auseinandersetzungen verbergen.

    Kommunikation & Aktion

    Jetzt noch bis zum 18. März verfügbar: Aktionsabo bestellen mit dem nebenstehenden Formular oder unter www.jungewelt.de/75 oder über das Abotelefon 0 30 53 63-80/-81/-82.

  • Die Stimme der zum Schweigen Gebrachten

    »Free Mumia Berlin« und Prison Radio mit Spenden stärken
    Kommunikation & Aktion
    RUBY_RLK_ZirngastMumia03.jpg
    Spendensammlung für Mumia Abu-Jamal auf der XXIV. Rosa-Luxemburg-Konferenz 2019

    Der Kapitalismus müsse aufgehalten werden, »denn er zerstört unsere Lebensgrundlagen. Eine andere Welt ist nicht nur möglich, sondern auch notwendig«, resümierte der linke Journalist und Black-Panther-Aktivist Mumia Abu-Jamal in seiner Audiogrußbotschaft auf der XXVII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz (RLK) am 8. Januar 2022. Wer Mumias über das Gefängnistelefon aus dem US-Knast übermittelte Botschaft auf der Konferenz verpasst hat, kann sie – und viele weitere Videos, die nach und nach ergänzt werden – auf der Internetseite der Konferenz finden.

    Seit 1998 spricht Mumia auf der Rosa-Luxemburg-Konferenz. Er wurde vor 40 Jahren wegen eines ihm untergeschobenen Polizistenmordes zunächst zum Tode verurteilt. Mittlerweile zu lebenslänglich verurteilt, sitzt er nach wie vor im Knast; erst vergangenen Oktober wurde ein beschleunigtes Verfahren zur Wiederaufnahme seines Falles abgelehnt. Mumia kämpft hinter Gittern weiter für seine Freiheit, aber vor allem gegen das rassistische Justiz- und Gefängnissystem. Als »Voice of the voiceless« verleiht er den vielen Verurteilten eine Stimme in seinen Radiosendungen, Kolumnen und Büchern. Sie, liebe Leserinnen und Leser, kennen ihn bestimmt auch über seine jeden Montag erscheinende jW-Kolumne.

    Auch in Deutschland wird Mumias Kampf unterstützt. Darum führt die Mumia-Bewegung alljährlich nach seiner Rede auf der Konferenz eine Spendensammlung durch. Dieses Jahr sind – wahrscheinlich, weil die Konferenz lediglich online stattfand – nur wenige Spenden eingegangen. Wir bitten Sie daher, auf unser Konto (siehe Kasten) einen Betrag zu spenden. 1.000 Euro sollen es mindestens werden.

    Weitere Videos der XXVII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz 2022 werden im Laufe der kommenden Woche veröffentlicht. Verpassen Sie sie nicht und freuen Sie sich mit uns auf die nächste Veranstaltung am 14. Januar 2023. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben möchten, melden Sie sich für den Konferenz-Newsletter an.

    Spenden für Mumia Abu-Jamal:

    Verlag 8. Mai GmbH

    IBAN: DE25 1005 0000 0190 7581 55

    Kennwort: FREE MUMIA

    Videos von der RLK 2022 finden Sie hier …

    www.jungewelt.de/rlk-video

    … und auf dem jW-Youtube-Kanal:

    www.jungewelt.de/youtube

    Abonnieren Sie unseren RLK-Newsletter:

    www.jungewelt.de/newsletter

  • Zwischentöne, die die Welt verändern

    Der Sozialismus bringt die bessere Kultur hervor
    Aktion/Kommunikation
    Abocoupon Progressive Kultur.jpg
    Die »Internationale« auf dem 6. Festival des politischen Liedes 1976

    Die bestehenden Verhältnisse sind unerträglich. Die Aufgabe progressiver Kunst ist es, diese anzuprangern und zu ändern. Doch im westlichen Kulturbetrieb scheinen die großen Fragen kaum noch eine Rolle zu spielen. Ganz anders dagegen war und ist das Verständnis von Kunst und Kultur in sozialistischen Staaten, unter anderem auf Kuba; aber auch früher, in der DDR: Musikgruppen wie der Oktoberklub - Mitgründer des »Festivals des politischen Liedes« - wussten, dass es keine unpolitische Kunst geben kann. Sie standen mit ihren Liedern aktiv für Frieden und Sozialismus ein.

    Kunst mit einem solchen Anspruch ist heute nur noch schwer zu finden. Doch Leserinnen und Leser der Tageszeitung junge Welt sind da klar im Vorteil: Seit 75 Jahren berichtet die jW über internationale fortschrittliche Künstlerinnen und Künstler. Der Verlag 8. Mai, in dem die jW erscheint, gibt außerdem die Melodie & Rhythmus – das Magazin für Gegenkultur – heraus.

    Leider liegt es in der Natur der Sache bei alternativer Kultur, dass sich nur schwer von ihr leben lässt. Progressive Künstlerinnen und Künstler sowie die Berichterstattung über diese sind deshalb auf unseren Einsatz angewiesen. Eine Möglichkeit, sich am Aufbau einer Gegenkultur zu beteiligen, ist die Unterstützung der Tageszeitung junge Welt. Am besten geht das mit unserem aktuellen Aktionsabo, das wir zu unserem 75. Geburtstag anbieten. Noch bis zum 4. März 2022 können Sie 75 fortlaufende Ausgaben der jW für 75 Euro bestellen.

    Zu unserem 75. Geburtstag wünschen wir uns von unseren Leserinnen und Lesern nur eines: viele Abonnements. Falls Sie bereits die junge Welt beziehen, denken Sie doch bitte darüber nach, ein jW-Aktionsabo zu verschenken. Vielleicht gibt es in Ihrem Umfeld Freundinnen und Freunde, Verwandte oder sogar Künstlerinnen und Künstler, die sich für fortschrittliche, kapitalismuskritische Kultur interessieren. Die junge Welt bietet Beiträge über Kunst und Kultur, die Sie in anderen Zeitungen nicht finden. Sie können die Zeitung direkt über den Aboservice bestellen. Nutzen Sie alternativ unser Angebot im Internet. Indem Sie das Aktionsabo bestellen – es läuft nach 75 Ausgaben ohne extra Kündigung aus –, fördern Sie nicht nur die Tageszeitung junge Welt, sondern tragen auch zum Erhalt linker Gegenkultur bei, die nicht auf die großen Konzerne zählen kann.

    Noch bis zum 4. März verfügbar: Aktionsabo, bitte bestellen unter www.jungewelt.de/75 oder über das Abotelefon 0 30 53 63 80

  • Wunsch nach Veränderung

    Die Existenz der jungen Welt hängt seit 75 Jahren vom Kampf für den Frieden ab
    Dietmar Koschmieder
    TJR_A3_JWBEZUG16.jpg
    Auf 100 Jahre junge Welt am 12.2.2047!

    1947

    Als die erste Ausgabe der Jungen Welt am 12. Februar 1947 erscheint, ist der deutsche Faschismus noch keine zwei Jahre besiegt, liegt das Land nach dem letzten großen Krieg noch immer in Trümmern, sterben weiter Menschen an den Folgen ihrer Misshandlung in den Konzentrationslagern, richten sich Faschisten bereits wieder in den westlichen Besatzungszonen ein, gibt es noch keine BRD (das ändert sich mehr als zwei Jahre später, im ersten Kabinett Adenauer sitzen dann mehr NSDAP-Mitglieder als im ersten Kabinett Hitler). Auch die DDR ist noch nicht gegründet, der Kampf um ein einheitliches, antifaschistisches Deutschland noch nicht aufgegeben. Und doch ist hüben wie drüben Konsens, dass der Kapitalismus versagt hat und zu überwinden sei: Nur wenige Tage vor der Erstausgabe der Jungen Welt hat das selbst die CDU am 3. Februar 1947 in ihrem Ahlener Programm so festgehalten. Ein anderes Deutschland soll es werden, ein tatsächlich anderes Deutschland entsteht aber nur in der damaligen Sowjetischen Besatzungszone. Dort soll die Junge Welt beim Aufbau helfen, die Jugend informieren und mobilisieren für Frieden und Antifaschismus, für Solidarität und eine Welt, in der es um die Interessen der Menschen und nicht um maximale Profite geht. Aufbruchstimmung überall, »nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus« scheint jedenfalls die Lehre für die Menschen in Ost wie West aus der jüngsten Vergangenheit zu sein. Die Gründung der Jungen Welt ist Ausdruck dieses Aufbruchs, dieses Wunsches nach Veränderung und der aktiven Mitwirkung daran.

    1972

    25 Jahre später, am 12. Februar 1972, nimmt der weltweite Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus Fahrt auf. Es existiert ein sozialistisches Weltsystem, das den imperialistischen Kräften klare Grenzen aufzeigt. Revolutionäre Bewegungen in Asien, Lateinamerika und Afrika gewinnen an Bedeutung, in Chile wird mit Salvador Allende der Übergang vom Kapitalismus zum Sozialismus per Stimmzettel probiert, in Vietnam zeichnet sich bereits ein Sieg der Befreiungskämpfer ab, die Kubanische Revolution kann sich trotz Blockade stabilisieren, in der DDR wird durch die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik die materielle Situation der Bevölkerung deutlich verbessert und ein gigantisches Wohnungsbauprogramm vorbereitet. Auch in der BRD nimmt die Regierung die weltweite Anerkennung der DDR zur Kenntnis und setzt auf Entspannungspolitik. Revanchistische Kräfte werden zurückgedrängt, neue soziale Bewegungen entstehen und schaffen ein deutlich besseres Kräfteverhältnis für linke Politik, es gibt eine legale kommunistische Partei, nachdem 1968 die DKP zugelassen wurde. Aber nur wenige Tage vor dem 25. Jubiläum der Jungen Welt werden in der BRD die Berufsverbote eingeführt, um ein Erstarken kommunistischer Kräfte zu verhindern. Die Junge Welt profiliert sich weiter als die Zeitung der Jugend, wird aber immer mehr auch von älteren Semestern gelesen. Sie transportiert den Geist von Frieden, Freundschaft und Solidarität und scheint sich auf der Siegerseite der Geschichte zu bewegen.

    1997

    Als die junge Welt am 12. Februar 1997 ihren 50. Geburtstag feiert, sieht die Welt komplett anders aus: Das sozialistische Weltsystem ist weggebrochen, mit ihm sind es auch viele linke Bewegungen und Parteien in den westlichen Ländern. In ganz Europa treiben die Herrschenden Sozialabbau und Aufrüstung voran. Die Bundeswehr hat ihre Strategie im Auftrag des Kapitals komplett geändert: Zuvor offiziell Verteidigungsarmee, trainiert sie jetzt ihre Kriegsfähigkeit über diverse Auslandseinsätze, zunächst getarnt etwa als Sanitätsmission (bis es dann 1999 in Jugoslawien zum ersten völkerrechtswidrigen Angriffskrieg mit deutscher Beteiligung nach 1945 kommt). Auch die junge Welt muss sich entscheiden: Bezieht sie sich weiterhin auf ihre antifaschistischen, sozialistischen und internationalistischen Wurzeln, oder ist »die alte junge Welt für uns bedeutungslos«, wie das der damalige Chefredakteur im Editorial zum 50. Geburtstag der jW formulierte? Wenige Wochen später kam es zur Entscheidung, ein Teil der Beschäftigten gründet nach ihrer Niederlage die Jungle World (die 1999 den Kriegseinsatz der Bundeswehr in Jugoslawien befürwortet, während die junge Welt Antikriegszeitung bleibt).

    2022

    Heute, am 12. Februar 2022 und damit wieder 25 Jahre später, scheint sich die weltweite Lage erneut dramatisch zu ändern. Die antikolonialen Befreiungsbewegungen sind zurückgedrängt, neue koloniale Abhängigkeiten verfestigen sich. Trotzdem bekommen die kapitalistischen Länder immer mehr Schwierigkeiten, ihre wirtschaftlichen Ziele zu erreichen. Zum einen spitzen sich innere Widersprüche zu, zum anderen bekommen sie von neuen Mächten Grenzen aufgezeigt. Russland, noch immer das größte Land der Erde, tanzt nicht nach der Pfeife der NATO. Und China, noch immer das bevölkerungsreichste Land, entwickelt eine Wirtschaftskraft, die für die Imperialisten beängstigend ist: Die Volksrepublik hat offensichtlich andere Möglichkeiten der Produktivkraftentwicklung und droht, den Westen zu überholen, ohne ihn vorher einholen zu müssen. Auch im Umgang mit neuen Herausforderungen wie mit denen einer Pandemie beweisen sich gesellschaftliche Strukturen wie die in China oder Kuba als wesentlich effizienter. Das sehen die herrschenden imperialistischen Kräfte wohl, doch ihr Lösungsansatz für die Probleme bleibt nach wie vor die Unterwerfung des Gegners: Entweder durch Erpressung, Destabilisierung oder lokale Kriege – und wenn das nichts nützt, eben auch durch den nächsten großen Krieg. Am 75. Geburtstag der jungen Welt erleben wir massive Militärvorbereitungen der westlichen Regierungen, begleitet von einer unglaublichen Kriegshetze, um in der Bevölkerung die notwendige Stimmung für solche Kriege hervorzubringen. Die junge Welt als marxistisch orientierte Zeitung kümmert sich weiter um soziale Belange, um Umwelt und Gesundheitsfragen, um Solidarität und Antifaschismus. Aber an allererster Stelle steht der Kampf für den Frieden, gegen den drohenden nächsten großen Krieg. Denn nur wenn dieser verhindert wird, kann dem sozialen und gesellschaftlichen Fortschritt zum Durchbruch verholfen werden und wird es auch noch in 25 Jahren eine dann 100jährige progressive Tageszeitung geben.

    Jetzt 75 Ausgaben der jungen Welt für 75 Euro bestellen!