junge Welt: Jetzt am Kiosk!
Gegründet 1947 Sa. / So., 27. / 28. April 2024, Nr. 99
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
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jW stärken!

Berichte

  • Auf eigene Kraft setzen

    junge Welt wird es weiter gedruckt und digital geben
    kraft
    Auch vereint ein starkes Angebot: Abonnieren!

    Uns stehen harte Zeiten bevor – aber wir sind bester Dinge, sie zu meistern! Mut und Zuversicht gewinnen wir aus den zahlreichen Reaktionen unserer Leserinnen und Leser, darunter viel konkrete Unterstützung: Spenden erreichen uns und Genossenschaftsanteile – vor allem jedoch viele Abobestellungen, Print- wie Onlineabos. Und genau darauf kommt es an: Wir haben nur dann eine Chance, langfristig die junge Welt als alternatives Medium zu erhalten und auszubauen, wenn viele Menschen sie auch abonnieren. Um aber ganz bewusst ein Abo abzuschließen, muss man zunächst wissen, dass es die junge Welt überhaupt gibt und dass sie im Vergleich zu anderen Tageszeitungen einen hohen Nutzwert hat. Heute ist besonders wichtig, dass möglichst alle, die unsere Zeitung kennen und schätzen, sie auch abonnieren. Und damit wir auch morgen Abonnements gewinnen können, müssen viel mehr Menschen erfahren, dass es so ein Zeitungsprodukt gibt! Wenn die junge Welt auch in drei, vier Jahren noch existieren soll, muss der Bestand an bezahlten Online- und Printabonnenten beständig wachsen – entgegen allen Trends in der Branche. Deshalb gehört es zu unseren wichtigsten Aufgaben, den Bekanntheitsgrad der Zeitung zu erhöhen. Da wir allerdings auch in dieser Frage oft behindert werden (Werbeverbot bei der Deutschen Bahn, bei Radiosendern und Zeitungen, auch durch das Schweigekartell von Taz bis FAZ), müssen wir uns vor allem auf eigene Kräfte verlassen.

    Deshalb werden wir bis zur Rosa-Luxemburg-Konferenz unsere aktuelle Kampagne überarbeiten. Eine Probe­aboaktion im Frühjahr, die große Verteilaktion rund um den 1. Mai 2019 und Aboaktionen im Sommer und Herbst sollen dazu führen, dass die junge Welt trotz aller Angriffe ökonomisch handlungsfähig bleibt. Das Onlineangebot soll ausgebaut und besser bekannt gemacht werden. Und wir werden auch weiterhin in das Kulturgut gedruckte Tageszeitung investieren! Denn die Lage ist einfach zu skizzieren: Ohne ausreichend Onlineabonnenten werden wir keine Printausgabe, ohne ausreichend Printabonnenten keine Onlineausgabe herstellen können. Gemeinsam mit unseren Leserinnen und Lesern sorgen wir dafür, dass es auf beiden Kanälen munter weitergeht.

    Verlag, Redaktion, Genossenschaft

    jungewelt.de/abo

  • jW in Gefahr

    Ohne Vorwarnung und entgegen anderen Versprechungen will die Deutsche Post AG ab dem kommenden Jahr für die Zustellung der jungen Welt mindestens 90.000 Euro zusätzlich kassieren – und das jedes Jahr. Noch vor wenigen Jahren hätte solch ein unverschämtes Vorgehen durch einen Geschäftspartner das Aus für die junge Welt bedeutet. Dank aktiver Leserinnen und Leser und dank unserer Genossenschaft haben wir heute Chancen, diesen Anschlag der Deutschen Post AG zu überstehen. Entscheidend ist allerdings, ob wir in den kommenden Wochen ausreichend neue Abonnentinnen und Abonnenten für die Print- wie die Onlineausgabe gewinnen können.

    Natürlich bitten wir zunächst alle, die die junge Welt bereits kennen und nutzen, um ein Abonnement. Es kommt aber auch darauf an, Bekanntheitsgrad und Reichweite der jungen Welt deutlich zu erhöhen, damit möglichst viele Menschen diese Zeitung für sich entdecken. Helfen Sie uns dabei, indem Sie unser Revolutionsabo weiterempfehlen oder verschenken. Zum günstigen Preis von 60 Euro kann man damit drei Monate lang die junge Welt erkunden. Das Abo endet automatisch, muss also nicht abbestellt werden. Drei Monate sind eine gute Zeit, den hohen Nutzwert der Zeitung zu erfahren und die Bereitschaft zu entwickeln, ein unbefristetes Abonnement abzuschließen. Das Revolutionsabo kann zwar bis zur Rosa-Luxemburg-Konferenz bzw. auch noch einen Tag später auf der Liebknecht-Luxemburg-Gedenkdemonstration bestellt werden – wer allerdings ein Weihnachtsgeschenk daraus machen will, sollte darauf achten, dass die Bestellung bis zum 21. Dezember, 12 Uhr, bei uns eintrifft. Denn nur dann können wir sicherstellen, dass Geschenkurkunde und Prämie den Briefkasten des Bestellers noch rechtzeitig erreichen. Nutzen Sie einfach den nebenstehenden Coupon!

    Bereits für 26,90 Euro (für vier Ausgaben) können Sie auch gern ein Jahresabonnement der Kulturzeitschrift Melodie & Rhythmus verschenken! Das aktuelle Heft (1. Quartal 2019) ist seit diesem Freitag im gut sortierten Einzelhandel erhältlich. Und falls Sie in letzter Minute noch ein Geschenk brauchen: Kaufen Sie doch dieses Heft und legen Sie es mit einen ausgefüllten Abocoupon unter den Weihnachtsbaum. Und es gibt eine dritte Möglichkeit, revolutionär zu abonnieren: Ein Jahresabonnement der deutschen Ausgabe von Granma International kostet für zwölf Ausgaben im Jahr gerade mal 18 Euro. Abobestellformulare finden Sie im Internet.

    Aboservice Verlag 8. Mai GmbH

    Deutsche Ausgabe Granma International: www.jungewelt.de/granma
    Revolutionsabo: www.jungewelt.de/revolutionsabo
    Melodie & Rhythmus: www.melodieundrhythmus.com/abo

  • Wir feiern die Revolution

    Nieves Iliana Hernández, Abel Prieto und Eduardo Sosa sind Ehrengäste aus Kuba
    Dietmar Koschmieder (Verlag 8. Mai), Stefan Huth (junge Welt), Susann Witt-Stahl (Melodie & Rhythmus), Simon Zeise (LPG junge Welt eG)
    Abel Prieto
    Fidel Castro mit dem langjährigen kubanischen Kulturminister Abel Prieto (m.) und dem argentinischen Autor Atilio Boron in Havanna am 11. Juni 2005

    Im Januar vor 100 Jahren gelang es der Reaktion, die Novemberrevolution in Deutschland militärisch abzuwürgen, dem Blutbad fielen auch Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht zum Opfer. Im Januar vor 60 Jahren gelang es der Reaktion nicht, die Kubanische Revolution der Frauen und Männer um Fidel Castro und Che Guevara zu verhindern. Auch Überfälle, Blockaden, Boykott, Lüge und Hetze konnten nicht verhindern, dass das kubanische Volk bis heute an der Revolution festhält. Selbst als das sozialistische Weltsystem wegbrach und Kuba wegen großer ökonomischer Probleme vor riesigen Herausforderungen stand, hielt die rote Insel stand. Kuba ist und bleibt für uns ein Ansporn, selbst unter härtesten Bedingungen unnachgiebig für eine gerechte Welt zu kämpfen. Deshalb haben wir schon vor einem Jahr beschlossen, auf der kommenden Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz am 12. Januar 2019 den 60. Jahrestag der Kubanischen Revolution mit einer einstündigen Manifestation zu feiern und den kubanischen Genossinnen und Genossen zu danken.

    Seit wenigen Tagen steht nun das Programm für die Manifestation fest. Es ist uns eine ganz besondere Ehre und Freude, dass wir unseren Leserinnen und Lesern eine hochkarätige Delegation aus Kuba ankündigen können: Mit dem Liedermacher und Sänger Eduardo Sosa kommt ein beliebter Musiker der Insel, mit Nieves Iliana Hernández die Europaverantwortliche der internationalen Abteilung des ZK der Kommunistischen Partei Kubas und mit Abel Prieto ein Schriftsteller, der viele Jahre hindurch Kulturminister des Landes und Berater von Raúl Castro war. Sie werden darüber berichten, mit welchen Anstrengungen die Kubanische Revolution weiterentwickelt wird und welche Rolle die Kultur in den revolutionären Prozessen spielt.

    Die Manifestation mit Liedern, Vortrag und Diskussion findet am späteren Nachmittag des 12. Januar im großen Saal des Mercure-Hotels MOA statt. Schon morgens wird um 10.20 Uhr die kubanische Band Proyecto Son Batey durch die Veranstaltungsräume in den großen Versammlungsraum ziehen, wo um 11 Uhr die Konferenz eröffnet wird. Beendet wird sie mit dem gemeinsamen Singen der »Internationale« um 20 Uhr im selben Saal, danach darf in der Lounge mit Mojitos zu den Klängen der Band weitergefeiert werden (falls man nicht lieber an der Lenin-Liebknecht-Luxemburg-Feier der DKP im Hause teilnehmen will).

    Besuchern der Rosa-Luxemburg-Konferenz empfehlen wir, sich rechtzeitig in der jW-Ladengalerie oder über das Onlineformular das Einlassbändchen zu bestellen. Das erspart lange Wartezeiten an der Tageskasse. Dort wird es – wenn überhaupt – nur noch Restkarten geben: Bis heute wurden bereits 1.100 verkauft.

    Bestellung von Eintrittsbändern und Programm der Konferenz: www.rosa-luxemburg-konferenz.de

  • Gegenkultur am Kiosk

    Die Waffe der Kritik hat wieder ein Magazin
    Geschafft dank der Unterstützung vieler Leserinnen und Leser sow
    Geschafft dank der Unterstützung vieler Leserinnen und Leser sowie zahlreicher Kulturschaffender

    Dass wir kämpfen und siegen können, belegt folgende Nachricht: Die aktuelle Ausgabe der Kulturzeitschrift Melodie & Rhythmus ist gedruckt und wird in diesen Tagen an unsere Abonnenten ausgeliefert. Ab nächster Woche ist sie am Kiosk erhältlich. Alles andere als eine Selbstverständlichkeit!

    Melodie & Rhythmus wurde 1957 in der DDR gegründet und avancierte rasch zu einer der beliebtesten Zeitschriften des sozialistischen Landes. 2008 sollte sie eingestellt werden. Um das zu verhindern, hat die Verlag 8. Mai GmbH, in dem auch die junge Welt erscheint, die weitere Herausgabe übernommen. In den letzten Jahren bauten wir M & R zum Magazin für Gegenkultur aus. Der damit verbundene erhöhte materielle Aufwand konnte aber nicht über Kioskverkäufe und Abonnements gedeckt werden. Deshalb eröffneten wir im Januar dieses Jahres unseren Leserinnen und Lesern: Nur wenn wir genügend zusätzliche Abonnements gewinnen, kann M & R weiter erscheinen! Dank der Unterstützung von über 50 Kulturschaffenden aus dem In- und Ausland, aber auch durch das Engagement vieler Leserinnen und Leser konnten die materiellen Voraussetzungen für die Fortführung der Zeitschrift erkämpft werden. Dazu zählen über 1.700 zusätzliche Abonnements, aber auch Anzeigen von Verlagen und anderen Kulturinstitutionen für die Zeitschrift. Es ist uns gelungen, ein begeistertes und besonders qualifiziertes erweitertes Redaktions- und Produktionsteam aufzustellen. Das Ergebnis der langen Arbeit dürfen Sie nun in Augenschein nehmen: Ab kommenden Freitag, den 14. Dezember, können Sie M & R 1/2019 im Einzelhandel, im jW-On­lineshop oder in der jW-Ladengalerie kaufen. Aber auch für Melodie & Rhythmus gilt: Der wichtigste Faktor für die Absicherung bleibt das Abo. Ihr Abo!

    Verlag 8. Mai GmbH

    melodieundrhythmus.com

  • Kraft für den Kampf

    Zustellung von junge Welt kostet 90.000 Euro mehr. Große Solidarität unserer Leserinnen und Leser
    Monopol im deutschen Zeitungsvertrieb – die Deutsche Post AG lan
    Monopol im deutschen Zeitungsvertrieb – die Deutsche Post AG langt zu

    Die Deutsche Post AG schlägt zu: Entgegen allen Versprechungen fordert der Vorstand des Konzerns für die Zustellung der jungen Welt ab Januar 2019 satte 28,5 Prozent mehr – das sind jedes Jahr mindestens 90.000 Euro an zusätzlichen Kosten. Verschärft wird das Problem durch die schlechte Zustellqualität, weshalb neue Abonnenten immer schwieriger zu werben sind. Darüber haben wir am vergangenen Sonnabend in der jungen Welt ausführlich berichtet – aber auch darüber, wie Sie uns in dieser existenzgefährdenden Situation konkret helfen können.

    Leser machen Mut

    Die ersten Reaktionen geben uns viel Kraft, den Kampf für die Weiterentwicklung der jungen Welt fortzuführen. Neben großen und kleinen Spenden erreichten uns vor allem Abonnementbestellungen: Zum einen von Menschen, die die junge Welt bislang gratis genutzt hatten, etwa online. Andere verschenkten unser Revolutionsabo, das für drei Monate zum Sonderpreis von 60 Euro angeboten wird und sich auch als Weihnachtspräsent eignet, weil es automatisch endet. Nicht wenige Print- und Onlineabonnenten stiegen auf eine höhere Preisklasse um.

    Viele Fragen

    Andere Leserinnen und Leser stellten uns Fragen zum Thema: Kann man denn nicht einfach auf einen anderen, billigeren überregionalen Dienstleister umsteigen? Leider geht das nicht: Die Konkurrenz der Post bietet einen solchen Service nicht an, die Post hat das Monopol bei der bundesweiten Belieferung mit Tageszeitungen – und wird im Gegensatz zur Konkurrenz vom Staat finanziell unterstützt. Kann die junge Welt nicht, wie andere, stärker auf die Frühzustellung durch örtliche Trägerdienste umsteigen? Das prüfen wir für einzelne Orte, ist aber bundesweit nicht zu leisten. Da wir die junge Welt nur an zwei Orten drucken, sind die Anlieferungszeiten für solche Dienste in der Regel nicht zu schaffen. Könnten wir nicht einen eigenen, alternativen Zustellservice aufbauen? Auch dies ist bundesweit und in der notwendigen Qualität nicht machbar. Können wir nicht ein Kioskabo einführen, bei dem der Abonnent seine Zeitung täglich am örtlichen Kiosk abholt? Diese Möglichkeit gibt es schon heute, ist aber nur in Einzelfällen eine Lösung. Hinzu kommt, dass der Preis für ein Kioskabo höher liegt als der Normalpreis, weil der Zwischenhandel an den Einnahmen beteiligt ist.

    Politischer Druck

    Eine Option wäre, dass durch politischen Druck die Preiserhöhung ganz oder teilweise zurückgenommen wird. Mittlerweile haben auch andere Medien (zum Beispiel dpa, Handelsblatt, ZDF und Fachzeitschriften) über das unglaubliche Gebaren der Post berichtet, im Bundestag läuft eine Anfrage von Doris Achelwilm, medienpolitische Sprecherin der Partei Die Linke, zu diesem Vorgang. Die andere Seite ist, dass ebenfalls betroffene Medienhäuser leider noch immer stillhalten, wie etwa das Neue Deutschland.

    Was zu tun ist

    Der wichtigste Faktor für die ökonomische Absicherung der jungen Welt sind Abonnements. Wir werden weiter für den Erhalt einer täglich gedruckten Tageszeitung kämpfen, also sind Printabos gerade jetzt sehr wichtig. Wir arbeiten zudem mit Hochdruck am Ausbau unserer Onlineausgabe. Man kann schon heute die junge Welt über das PDF-Format bequem wie eine gedruckte Tageszeitung auf dem Bildschirm lesen, ein Onlineabo ist günstig zu erwerben, Kosten für Druck und Vertrieb entfallen. Deshalb bitten wir alle, die das Printabo nutzen, zusätzlich ein Onlineabo zu buchen. Beide Formate zusammen bieten schon heute ganz spezielle Vorteile, so haben Sie die optimale Verfügbarkeit und den besten Nutzen aus unserer journalistischen Arbeit. Beispielsweise können Sie online die Zeitung bereits am Vorabend vollständig lesen und haben uneingeschränkten Archivzugriff.

    All jene, die die junge Welt im Internet lesen, dafür aber noch nichts bezahlen, bitten wir, unserer Abogemeinschaft beizutreten. Ihnen muss klar sein, dass wir unsere journalistische Arbeit nur weiterführen können, wenn den steigenden Kosten steigende Einnahmen gegenüberstehen. Natürlich helfen auch Spenden und Genossenschaftsanteile: Sie helfen, Zeit zu gewinnen, uns auf die neue Situation einzustellen und handlungsfähig zu bleiben.

    Weitere Beratung

    Über das weitere Vorgehen beraten wir auf einer außerordentlichen Genossenschaftsvollversammlung am kommenden Sonnabend, dem 15. Dezember, von 13 bis 16 Uhr in der jW-Ladengalerie, Torstraße 6, in 10119 Berlin. Auch auf der XXIV. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz am 12. Januar im Berliner MOA-Kongresshotel spielt das Thema eine Rolle. Gemeinsam mit unseren Leserinnen und Lesern werden wir die vor uns liegenden großen Aufgaben meistern!

    Verlag, Redaktion und Genossenschaft

    Hier können Sie online Ihr Abo bestellen oder auf eine höhere Preisklasse umsteigen: jungewelt.de/abo

    Hierhin können Sie spenden: Verlag 8. Mai GmbH, IBAN: DE50 1001 0010 0695 6821 00, BIC: PBNKDEFF, Kennwort »Abospende«, oder online unter jungewelt.de/spenden

    Hier finden Sie das Programm zur Außerordentlichen Vollversammlung: jungewelt.de/genossenschaft

    Hier finden Sie Infos zur Rosa-Luxemburg-Konferenz: rosa-luxemburg-konferenz.de

  • Die unsichtbare Hand

    Post-Boss Appel zeigt, wie man auf Kosten von Beschäftigten und Kunden Milliarden scheffelt
    Denis Gabriel
    Appel
    Frank Appel, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Post

    Die Deutsche Post AG verlangt für die Zustellung der Tageszeitung junge Welt mal eben 90.000 Euro mehr pro Jahr. Für den Vorstandsvorsitzenden Frank Appel sind das Peanuts: Sein Ziel ist, mit dem Postkonzern täglich (!) einen operativen Gewinn von 13,7 Millionen Euro zu erzielen. Er selber ließ sich seine Tätigkeit im Jahr 2016 mit bescheidenen zehn Millionen vergüten, das sind 27.000 Euro täglich. Auch an den Wochenenden, versteht sich. Das alles hat natürlich seinen Preis: Da werden mal eben 10.000 Paketzusteller der Post trickreich in niedrigere Einkommensklassen gedrängt, da spart man bei der Einstellung von Zustellern der Brief- und Zeitungspost, verdichtet Arbeitszeiten, verschlechtert die Qualität der Dienstleistungen und erhöht nebenbei saftig die Preise.

    Das ist leicht möglich, weil die Post privatisiert und immer mehr den Marktextremisten überlassen wird. Obwohl ja ganz andere Dinge versprochen werden: »Privatisierung wird damit begründet, dass private Unternehmen wirtschaftlicher arbeiten und gleiche Güter und Leistungen kostengünstiger bereitstellen«, meint zum Beispiel die Bundeszentrale für politische Bildung, sie spricht sogar von der »unsichtbaren Hand des Marktes«, die so ihre »segensreiche Wirkung« entfalten könne. Und: »Eine Abkehr von der Liberalisierung durch zunehmende Staatseingriffe (…) führt zu verschlechterten Wohlfahrtsergebnissen«. Reine neoliberale Propaganda, wie das Beispiel Deutsche Post AG eindrücklich belegt. Appel und sein Vorstand sind jedenfalls gerade dabei, mit saftigen Preiserhöhungen den Niedergang der gedruckten Tageszeitungen zu beschleunigen. Dagegen kann man sich wehren: Jedes Print- und Onlineabo für die Tageszeitung junge Welt ist nicht nur ein Abo gegen Dummheit, Lüge und Hass – sondern auch gegen Profitgier!

  • Die junge Welt in Gefahr!

    Wie Sie konkret helfen können. Genossenschaftsvorstand beruft außerordentliche Mitgliederversammlung ein
    UDB
    Frisch aus der Druckmaschine: junge Welt

    Heute vor acht Wochen startete an dieser Stelle unsere aktuelle Kampagne. In einem Aufruf erklärten wir, dass für den Erhalt und die Weiterentwicklung der jungen Welt zusätzlich 1.300 Print- und 600 Onlineabos benötigt werden. Nur so sei unser Verlag in der Lage, trotz steigender Kosten die Herausgabe unserer der Aufklärung verpflichteten Tageszeitung längerfristig zu sichern. Was wir vor acht Wochen allerdings nicht wussten: Die Deutsche Post hält ihr Versprechen nicht und erhöht die Zustellpreise statt um 2,8 Prozent um satte 28,5 Prozent. In unseren Berechnungen fehlen also plötzlich 90.000 Euro, die wir nun ab 2019 zusätzlich einnehmen müssen. Ob wir das schaffen werden, ist im Moment noch unklar. Fest steht aber: Mehreinnahmen in dieser Größenordnung sind nur über deutlich höhere Zuwächse an Abos zu schaffen.

    Das unglaublich rücksichtslose Vorgehen der Post zeigt aber auch: Wir brauchen neben deutlich mehr Einnahmen eine Strategie, die den sich verändernden Verhältnissen besser entspricht. Zwar werden wir weiterhin darum kämpfen, so lange wie möglich eine gedruckte Tageszeitung zur Verfügung zu stellen, aber der Ausbau unseres Onlineangebotes muss wesentlich schneller vorangehen, und seine Vorteile sind viel stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Denn gerade der Bestand an bezahlten Onlineabonnements wird vermutlich auf lange Sicht darüber entscheiden, ob die junge Welt überleben kann. Deshalb lädt der Vorstand der Genossenschaft LPG junge Welt eG alle Mitglieder zu einer außerordentlichen Vollversammlung am Samstag, den 15. Dezember, ab 13 Uhr in die jW-Ladengalerie (Torstr. 6, 10119 Berlin) ein. Dort soll über die aktuelle Situation informiert und über Strategien, die uns aus dieser fundamentalen Krise führen können, beraten werden (zu Einladung und Vorschlag für die Tagesordnung).

    Wie können unsere Leserinnen und Leser jetzt ganz konkret helfen? – Jetzt kommt es erst recht darauf an, möglichst viele Print- und Onlineabos einzuwerben. Die ursprüngliche Zielsetzung muss allerdings deutlich übertroffen werden. Deshalb bitten wir alle, die noch kein Abo haben, unsere Zeitung zu bestellen. Alle Printabonnenten regen wir an, zusätzlich ein Onlineabo zu buchen – und Onlineabonnenten sollten zur Ergänzung ein Printabo bestellen, solange das noch geht. Darüber hinaus bitten wir Sie, im Freundes- und Bekanntenkreis verstärkt für Abonnements zu werben. Dazu können Sie für den Einstieg auch gerne unser Revolutionsabo (gilt für drei Monate), aber auch das kostenlose Probeabo (gilt für drei Wochen) nutzen.

    Uns hilft aber auch jeder Umstieg! Egal, ob Sie über ein Online- oder Printabo verfügen: Steigen Sie auf eine höhere Preisklasse um. Das können Sie sofort umsetzen, indem Sie den Coupon in der gedruckten jW ausfüllen. Einstieg oder Umstieg beim Onlineabo ist einfacher über unsere Aboseite im Internet zu bewerkstelligen.

    Weiterhin freuen wir uns über jede Abospende: Für 326 Euro jährlich können wir ein Print- und für 139,20 Euro jährlich ein Onlineabo kostenlos zur Verfügung stellen. Hier können Sie spenden.

    Die junge Welt steht nicht zum ersten Mal vor einer existentiellen Krise. Auch dieses Mal werden wir gemeinsam mit den Leserinnen und Lesern kämpfen. Unsere Munition sind Abonnements: Und zwar Print- wie Onlineabos. Sie ermöglichen es, trotz problematischer Umstände noch möglichst lange täglich eine gedruckte Zeitung mit kritischen Berichten, Hintergründen und Analysen anzubieten. Und was machen wir mit der Deutschen Post? Wladimir I. Lenin wollte die gesamte sozialistische Volkswirtschaft nach dem Vorbild der Deutschen Reichspost organisieren. Wir kämpfen dafür, dass eines Tages die Deutsche Post nach dem Vorbild einer sozialistischen Planwirtschaft organisiert wird.

    Verlag, Redaktion und Genossenschaft

  • Recht auf Abo
    Es gibt viele Wege, um mit der jW in Kontakt zu kommen – Zeitungsverteilung auf der »Unteilbar«-Demonstration am 13. Oktober 2018 in Berlin

    Maik Uhl ist Schüler und jW-Unterstützer. Damit er seine Lieblingszeitung weiter lesen und sie auch regelmäßig in der Schule und anderswo bekannt machen kann, braucht er ein Printabo (ein Onlineabo kann man nicht so gut im Aufenthaltsraum plazieren). Da er aber das notwendige Abo nicht aus eigener Tasche bezahlen kann, suchten wir letzten Samstag an dieser Stelle einen Leser bzw. eine Leserin der jungen Welt: Falls jemand in seinem Umfeld niemanden für ein jW-Abo gewinnen kann, könnte er ja statt dessen dieses Patenschaftsabo für Maik übernehmen! Womit wir wirklich nicht gerechnet haben: Sehr viele Leserinnen und Leser erklärten sich dazu bereit. Andere fragten nach, ob sie einen Geldbetrag spenden könnten, weil sie ein volles Abo für eine längere Zeit nicht tragen können. Daraus entstand nun die Idee, eine Abobörse einzurichten! Melden Sie sich also, falls Sie ein Patenschaftsabo übernehmen wollen. Melden Sie sich aber auch, wenn Sie eine Person, eine Bibliothek, ein Jugendhaus oder ein Kommunikationszentrum kennen, die an einem jW-Abo interessiert sind, sich ein solches aber nicht leisten können. Die dritte Möglichkeit: Spenden Sie einen Betrag auf unser Konto unter dem Stichwort »Abospende«. Aus den Einzelspenden können wir so ebenfalls Patenschaftsabos zusammenstellen: Für jeweils 326 Euro liefern wir ein ganzes Jahr werktäglich unsere Zeitung. Auch das ist ein Abo gegen Dummheit, Lüge und Hass mehr. Maik Uhl aus Hessen bekommt jedenfalls ab sofort die junge Welt nach Hause geschickt!

    Aktionsbüro

    Jetzt abonnieren: jungewelt.de/abo

    Spendenkonto:
    Kontoinhaber: Verlag 8. Mai GmbH
    IBAN: DE50 1001 0010 0695 6821 00
    BIC: PBNKDEFF
    Stichwort: Abospende

  • Vor der Revolution kommt das Revolutionsabo

    Von wegen verschenkt: Wer sich schwertut, ein unbefristetes Abo zu bestellen, kann nun auf das befristete Abonnement zurückgreifen
    Richter Weihnachtsmann
    Eine gute Idee: Die junge Welt gibt's im Geschenkabo drei Monate lang für 60 Euro (statt 115,20 Euro)

    Eine andere gute Möglichkeit, einen konkreten Beitrag für unserer Kampagne »Dein Abo gegen Dummheit, Lüge und Hass« zu leisten: Verschenken Sie doch ein Revolutionsabo! Das dauert genau drei Monate, läuft automatisch aus und kostet nur 60 Euro (und eine Prämie gibt es noch obendrauf). Bei vielen reicht schon ein Probeabo für die Erkenntnis, dass auf die Berichte, Analysen und Kommentare der jungen Welt einfach nicht verzichtet werden kann. Und dass eine Printausgabe dieser Zeitung besonderen Lesegenuss bereitet. All jenen empfehlen wir, nach dem Probeabo ein reguläres Vollabo zu buchen. Wer aber noch nicht restlos überzeugt ist oder sich einfach schwertut, ein unbefristetes Abo zu bestellen, kann nun auf das befristete Revolutionsabo zurückgreifen. Natürlich ist diese Variante auch ein wunderbares Weihnachtsgeschenk: Der Beschenkte erhält eine Geschenkurkunde, die Sie ihm unter den Weihnachtsbaum legen können. Und ob Sie die Prämie (also die Fidel-Castro-Biographie von Volker Hermsdorf oder die Schriften von Rosa Luxemburg) dazulegen oder selber behalten, entscheiden Sie ganz alleine. Wenn Sie das Abo bis zum 20. Dezember bestellen, erhalten Sie (oder der Beschenkte) die junge Welt vom 2. Januar bis Ende März 2019 nach Hause geliefert. Viele Menschen lernen so diese Zeitung kennen – und gut die Hälfte bestellt danach ein reguläres Abonnement. Die brauchen wir dringend, damit wir ökonomisch überleben können.

    Aboservice

    jungewelt.de/revolutionsabo

  • Recht auf eine gute Zeitung

    Vorschlag eines hessischen Schülers für unsere Abokampagne
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    Für unsere aktuelle Kampagne »Dein Abo gegen Lüge, Dummheit und Hass« suchen wir möglichst viele Menschen, die die junge Welt abonnieren, neue Abonnenten gewinnen oder ein Abonnement verschenken. Dazu gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, so suchen zur Zeit etwa 22 Gefangene Spender für ein jW-Knastabo.

    Auf eine andere Idee ist der Schüler Maik Uhl (Name geändert) aus Hessen gekommen. Er hat ein kostenloses Probeabo der jungen Welt bestellt und sie nicht nur mit Zustimmung und Begeisterung gelesen – er hat sie auch täglich an seiner Schule ausgelegt, »damit jeder nach Lust, Zeit und Informationsgier eine gute, informativ gemachte Zeitung lesen kann. (...) Denn es herrscht meiner Meinung nach ein starkes Verlangen nach einer Zeitung, die wirklich aktuell und ohne Skrupel Themen anpackt. Wir haben in unserer Oberstufe nämlich keine Zeitung, die man sich kostenlos in Freistunden oder Pausen nehmen kann. Nun kommt meine Anfrage, warum ich überhaupt diese E-Mail schreibe. Ich selber habe wenig Geld und kann mir, ehrlich gesagt, kein Abo, auch kein Sozialabo, leisten.«

    Deswegen schlägt Maik vor, dass er die Zeitung kostenfrei erhält. »Normalerweise bin ich kein Mensch, der groß um etwas bettelt, aber ich finde die Idee an sich gut und appelliere, dass wir es als unsere gemeinsame Aufgabe sehen müssen, linkes Gedankengut in unsere Gesellschaft hineinzutragen, wofür sich diese Zeitung auf jeden Fall einzigartig eignet.« Nicht jeder habe Einfluss darauf, welche Zeitung in der Familie abonniert wird, aber jeder sollte ein Recht auf eine gute Zeitung haben, meint Maik. Wir finden den Vorschlag gut, allerdings können wir Abos nicht länger als drei Wochen zur Probe verschenken. Deshalb suchen wir heute einen Leser, eine Leserin, der bzw. die für Maik die junge Welt bezahlt – damit er sie lesen und in der Schule aktiv für sie werben kann. Wir halten das für ein wunderbares Beispiel, das auch anderswo gerne kopiert werden darf.

    Aktionsbüro

  • Kämpfen lohnt!

    Das nächste Heft von Melodie & Rhythmus ist ab 14. Dezember am Kiosk erhältlich
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    Der M&R-Gegen­kulturbeutel wird Anfang Dezember ausgeliefert

    Linke in diesem Land können noch Siege erkämpfen: Melodie & Rhythmus, das Magazin für Gegenkultur, geht wieder an den Start! In diesen Tagen beginnt die Endphase der Produktion des Heftes 1/2019, das dann ab Freitag, den 14. Dezember, am Kiosk erhältlich sein wird. Schon eine Woche zuvor werden alle Abonnenten mit ihrem druckfrischen 116seitigen Exemplar beliefert.

    Lange sah es nicht so aus, als ob das klappen könnte. Im Januar erschien mit dem Afrika-Heft die zunächst letzte Ausgabe des Magazins. Dort wurde mitgeteilt, dass der Verlag 8. Mai, in dem auch die Tageszeitung junge Welt erscheint, den notwendig hohen Aufwand für das erweiterte Konzept nicht finanzieren kann. Viele Leser und Künstler meldeten sich zu Wort und wiesen darauf hin, dass auf ein linkes Kulturmagazin in Zeiten, in denen die Rechten auf dem Vormarsch sind, nicht verzichtet werden kann. Es kam zur folgenden Vereinbarung: Wenn es gelingt, bis zum 30. Juni 2018 mindestens 1.000 zusätzliche Abonnements zu werben, wird der Kampf für die Fortführung des Heftes aufgenommen. Viele Künstler und Kulturschaffende meldeten sich daraufhin zu Wort, warben mit kurzen Videoclips und Statements für die Fortführung von Melodie & Rhythmus – und für ein Abonnement. Leser unterstützten mit vielfältigen Aktivitäten den Plan, so wurden eine Weinverkostung und ein Solikonzert veranstaltet. Erfreulicherweise konnte bis Ende Juni mit 1.300 Abos das gesetzte Ziel deutlich übertroffen werden. Allerdings war das weitere Erscheinen von M&R damit noch nicht gesichert: Nicht weniger schwierig als die materielle Absicherung hat sich auch der erneute Aufbau eines Redaktionsteams erwiesen.

    Mittlerweile aber laufen die Vorbereitungen für das nächste Heft auf vollen Touren. Artikel sind bestellt, die Druckerei ordert das benötigte Papier, über 1.700 Abonnements konnten bisher dazugewonnen werden. Alle, die in den letzten Monaten das sogenannte Perspektivabo bestellt haben, bekommen bis Anfang Dezember vom Verlag Post mit der Bestätigung der Abobestellung und als Dankeschön den exklusiven M&R-Gegenkulturbeutel. Am 7. Dezember beginnt die Auslieferung des M&R-Heftes an die Abonnenten. Sie dürfen sich über spannende Inhalte freuen: Als Schwerpunkt wird dort ein »Manifest für Gegenkultur« zur Diskussion gestellt, im Mittelpunkt steht die Rettung verlorengegangener Ideen von Hanns Eisler, Bert Brecht, Peter Hacks und vielen anderen fortschrittlichen Künstlern und Intellektuellen. Das Heft hat weitere Highlights zu bieten, so ein Exklusivgespräch mit dem Kabarettisten Max Uthoff zum fünfjährigen Jubiläum von »Die Anstalt«, Konstantin Wecker äußert sich im »Kritischen Duett« über antifaschistische Kultur heute, der Schauspieler Peter Simonischek (»Toni Erdmann«) spricht über seinen neuen Film »Der Dolmetscher« und die Aufarbeitung der Nazivergangenheit, der deutsch-britische Komponist Wieland Hoban stellt sein Werk »Rules of Engagement« zum Gaza-Krieg 2008/09 vor und kritisiert die mangelnde Kunstfreiheit in Deutschland, der Wiener Fotograf Robert Newald liefert eine Fotostrecke über 30 Jahre Neofaschismus in Österreich, zum 100. Todestag von Rosa Luxemburg erscheint ein Feature über den Mord an der Revolutionärin, und der kubanische Essayist Enrique Ubieta beschreibt die Auswirkungen der kubanischen Revolution auf die Kultur seines Landes seit 60 Jahren.

    Auch wenn die materiellen Ausgangsbedingungen für die Produktion von M&R verbessert werden konnten – ausreichend kann man sie trotzdem nicht nennen. Deshalb bitten wir um Ihr Abonnement, auch weil dies erheblich mehr zur Kostendeckung beiträgt als etwa der Kauf am Kiosk. Übrigens: So ein M&R-Abo kann auch ein wunderbares Geschenk sein. www.melodieundrhythmus.com/abo/

    Verlag und Genossenschaft

  • Erste Zwischenbilanz

    Die junge Welt braucht dringend mehr Abos. Der Einstieg in die Kampagne ist gelungen
    Zwischenstand November

    Am 6. Oktober haben wir unsere aktuelle Kampagne »Dein Abo gegen Dummheit, Lüge und Hass« mit einem Aufruf an unsere Leserinnen und Leser gestartet (www.jungewelt.de/jwstaerken). Damit wir auch weiterhin kritisch von einem linken Standpunkt aus mit journalistischen Mitteln das Weltgeschehen begleiten und Ihnen unsere Arbeit in gedruckter und digitaler Form zur Verfügung stellen können, brauchen wir die entsprechende ökonomische Grundlage. Bei einem Zeitungsbetrieb wie dem unsrigen kann das nur heißen, dass wir ausreichend Abonnements brauchen. Deshalb haben wir uns zum Ziel gesteckt, bis Ende Februar 1.300 Print- und 600 Onlineabonnentinnen und -abonnenten zu gewinnen sowie den Kioskverkauf um 200 Exemplare pro Tag zu steigern. Und wir haben unsere Leserinnen und Leser gebeten, uns dabei zu helfen, diese Sache zu unserer gemeinsamen zu machen.

    Heute rechnen wir die erste Etappe ab. Bis Freitag konnten wir 461 Print- und 105 Onlineabos gewinnen, es wurden zudem 1.565 Euro auf unser Abospendenkonto eingezahlt, der tägliche Kioskverkauf liegt allerdings im Oktober um 148 Exemplare niedriger als im Vorjahr. Ganz herzlichen Dank an alle für diesen wunderbaren Aufschlag! Interessant ist der Umstand, dass es offensichtlich einfacher ist, Interessenten für die gedruckte Zeitung als für die Onlineausgabe zu finden: Vom sowieso höher gesteckten Printziel haben wir bereits 35,5 Prozent, vom digitalen Ziel erst 17,5 Prozent erreicht. Wir führen das vor allem darauf zurück, dass wir mit der Seite 16 der gedruckten Wochenendausgabe eine sehr gute Option haben, mit unseren Leserinnen und Lesern zu kommunizieren – hingegen ist es uns noch nicht gelungen, ein ähnlich wirksames Kommunikationsinstrument im digitalen Bereich zu schaffen. Und für die aktiven Leserinnen und Leser ist es wohl einfacher, mit einem Printexemplar Interessierte anzusprechen, ihnen ein Probeabo zum Kennenlernen zu empfehlen und sie später konkret auf ein unbefristetes Abo anzusprechen. Mit Sicherheit gibt es aber auch Möglichkeiten, im Netz Freunde für ein Abo zu gewinnen. Wir freuen uns auf Ihre Ideen, Anregungen, Beispiele, die wir dann gerne an dieser Stelle präsentieren.

    Eines der neuen Kampagnenmittel ist Ihre persönliche Unterstützererklärung, die dieser Ausgabe der gedruckten jungen Welt beiliegt, die aber auch online abgerufen werden kann (https://www.jungewelt.de/erklaerung). Wir wollen Sie heute darum bitten, dieses Formular zu nutzen und uns Ihre persönlichen Ziele mitzuteilen. Jeder noch so kleine Beitrag hilft – denn die Kraft, die Wirkung der Aktion erzielen wir in einer großen, kollektiven Leistung. Nur gemeinsam sind wir stark, können wir die gesteckten Ziele bis Ende Februar erreichen!

    Aktionsbüro

    jungewelt.de/abo

  • Herr und Knecht

    Nicht nur US-Präsident Donald Trump sieht in kritischen Journalisten »Volksfeinde«
    Andreas Hüllinghorst
    Trump PK
    Widersacher werden zum Verstummen gebracht: Trump-Pressekonferenz mit CNN-Journalist Jim Acosta

    Fake News ist eine Wortschöpfung aus dem engeren Umfeld des Unternehmers, Entertainers und 45. US-Präsidenten Donald Trump. Seit zwei Jahren im Amt, stellt er laut Statistik der Washington Post im Durchschnitt pro Tag 6,5 falsche Behauptungen auf. Wer allerdings so etwas behauptet, dem wird von Herrn Trump umgehend vorgeworfen, Fake News, also Erdichtungen über seine Politik, zu verbreiten. Diese Woche hat es James »Jim« Acosta getroffen; er sei eine »unverschämte, fürchterliche Person«. Der CNN-Korrespondent hatte am 7. November dem Präsidenten in einer Pressekonferenz unbequeme Fragen gestellt. Nun ist er seine Akkreditierung »bis auf weiteres« los und muss sich gegen die Anschuldigung wehren, er habe die junge Mitarbeiterin des Weißen Hauses, die ihm das Mikrofon abnehmen wollte, berührt (»placing his hands on a young woman«), was die Videoaufnahmen allerdings nicht belegen. Widersacher werden zum Verstummen gebracht, natürlich nur, um Amerika wieder »great again« machen zu können. Trump beschimpfte bei der Gelegenheit Acosta auch als »Volksfeind« – dem natürlich er, der US-Präsident, als Volksfreund gegenübersteht.

    Das ist in Deutschland nicht viel anders. Wie selbstverständlich werden Dummheit, Lüge und Hass als Mittel eingesetzt, um »gesundes Volksempfinden« gegen angebliche Feide des Volkes mobilisieren zu können. AfD und andere Rechte nutzen »Lügenpresse« als gängige Schimpfvokabel. Handgreiflichkeiten gegen Journalisten mehren sich auf rechten Demonstrationen. Aber auch von Regierungs- und Oppositionsparteien werden verbliebene unbequeme Journalisten und Medien in Deutschland beschimpft, von Geheimdiensten diskreditiert und ökonomisch bedrängt.

    Die junge Welt geht dieser politischen Entwicklung auf den Grund. Und sie kämpft um die ökonomischen Voraussetzungen, um auch weiterhin umfassende Analysen und Informationen in einer täglich erscheinenden Printausgabe zur Verfügung stellen zu können. Sie ist eine Zeitung auf Gegenseitigkeit – ohne finanzielle Absicherung durch Abonnements kann dieses Konzept nicht aufgehen. Wer also Dummheit, Lüge und Hass informiert entgegentreten will, braucht dazu die junge Welt. Täglich und im Abonnement.

    Jetzt junge Welt abonnieren: jungewelt.de/abo

  • Kraft schöpfen

    Warum die 24. Ausgabe der Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz eine besondere ist
    RLK 2018

    Dass die XXIV. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz, die am Sonnabend, 12. Januar 2019 in Berlin stattfindet, eine ganz besondere sein wird, steht seit langem fest. Nicht nur, weil der 100. Jahrestag der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht ansteht – sondern auch, weil der Imperialismus mittlerweile wieder ungehemmt seine alles bestimmende Profitlogik ausleben kann. Vor hundert Jahren bildete sich die Sowjetunion heraus, schon alleine durch sie wurden die imperialistischen Klassenkräfte in ihren Wirkmöglichkeiten eingeschränkt. In den letzten 28 Jahren hat sich das Kräfteverhältnis allerdings so radikal verändert, dass der Imperialismus es sich immer mehr leistet, auf soziale und demokratische Zugeständnisse zu verzichten. Dafür werden rechte Kräfte in Stellung gebracht, die Klartext reden: »Ich bin für Folter, und das wissen Sie, und das Volk ist auch dafür! Mit Wahlen wirst du nichts ändern in Brasilien, du wirst nur etwas ändern, wenn Du einen Bürgerkrieg anzettelst. Der Bürgerkrieg wird vollenden, was die Militärdiktatur nicht geschafft hat. Mindestens 30.000 Leute müssen weg. Töten! Töten! Egal, wenn ein paar Unschuldige dabei sind«, meint der inzwischen als Präsident Brasiliens gewählte Jair Bolsonaro (ZDF-»Auslandsjournal« vom 24. Oktober 2018). Trotz alledem reden die meisten bürgerlichen Medien weiterhin davon, dass Brasilien »die viertgrößte Demokratie der Welt« sei.

    In solchen Zeiten ist ein Treffen konsequent linker Kräfte notwendig, um sich inhaltlich mit den Entwicklungen auseinanderzusetzen – aber auch, um Kraft zu schöpfen und praktisch zu erleben, dass es eine Linke in diesem Land weiterhin gibt. Friedrich Engels stellte schon vor über 150 Jahren fest, dass die bürgerliche Gesellschaft vor einem Dilemma stehe: entweder Übergang zum Sozialismus oder Rückfall in die Barbarei. Die kommende Konferenz will wie die vorherigen einen Beitrag dazu leisten, die Barbarei zu verhindern. Dazu haben wir spannende Gäste eingeladen: Der italienische Ökonom Vladimiro Giacché wird über die nächste Krise, der US-amerikanische Ökonom Michael Hudson über die nächsten imperialistischen Kriege und der Autor und Journalist Dietmar Dath über die nächste Revolution referieren (um nur einige zu nennen). Ein besonderer Höhepunkt wird in diesem Jahr der Beitrag aus Kuba sein: Wir erwarten im Rahmen einer Manifestation für das dann 60 Jahre revolutionäre Kuba auf der Konferenz hochrangige Gäste aus Politik und Kultur der roten Insel. An der Podiumsdiskussion »100 Jahre Novemberrevolution – wie geht Klassenpolitik heute?« werden sich Vertreter aus Kultur, sozialen Bewegungen, Gewerkschaften, Kommunisten und der Partei Die Linke streiten. Beendet wird die Konferenz pünktlich um 20 Uhr mit dem gemeinsamen Singen der Internationalen. Für den folgenden Tag empfehlen wir die Teilnahme an der großen Liebknecht-Luxemburg-Demonstration zu den Gräbern der Revolutionäre.

    Damit Sie sich rechtzeitig um Fahrt und Unterbringung kümmern können, bieten wir den Leserinnen und Lesern der jungen Welt schon ab heute die RLK-Einlassbänder zum Kauf an (www.rosa-luxemburg-konferenz.de). Wir rechnen mit insgesamt 3.000 Teilnehmenden – an der Tageskasse wird es bestenfalls noch Restkarten geben, doch das kann nicht garantiert werden. Sichern Sie sich deshalb so schnell wie möglich Ihren Platz!

    Verlag, Redaktion, Genossenschaft junge Welt

    Informationen und Vorbestellungen: rosa-luxemburg-konferenz.de

  • Selbst abonnieren oder Abonnenten werben

    Bestellflyer für ein junge Welt-Abonnement heute in der Printausgabe
    Aboflyer 3.11.

    Liebe Leserinnen und Leser,

    dieser Ausgabe liegt ein Faltblatt für ein reguläres Abonnement der Tageszeitung junge Welt bei. Wir möchten Sie heute bitten, dieses im Rahmen unserer Kampagne »Dein Abo gegen Dummheit, Lüge und Hass« zu nutzen: Mit Ihrer Bestellung tragen Sie dazu bei, dass uns die notwendigen Mittel für die Erstellung so einer Zeitung auch weiterhin zur Verfügung stehen. Falls Sie schon Abonnent sind, bitten wir Sie, jemanden in Ihrem Freundes- oder Bekanntenkreis zu finden, den Sie für ein Abo begeistern können.

    Der Beileger ist für ein Printabo angelegt, weil wir die gedruckte Zeitung auch in Zukunft für unverzichtbar halten, um fortschrittlichen Journalismus an den Mann oder die Frau zu bringen. Wir beteiligen uns nicht an der stufenweisen Selbstabschaffung der gedruckten Zeitungen. Aber wir freuen uns natürlich auch über jede Online­abo-Bestellung. Die macht auf einem gedruckten Coupon wenig Sinn, weil so ein Netzabo umgehend mit einem Passwort freigeschaltet wird. Falls Sie oder Ihre Bekannten also lieber ein Onlineabo buchen wollen, nutzen Sie einfach unser Internetformular (www.jungewelt.de/onlineabo).

    Wir empfehlen Ihnen, den beigefügten Coupon jederzeit verfügbar zu halten, ob an Ihrem Schreibtisch, in Ihrer Arbeitsmappe oder in Ihrer Jackentasche. So können Sie jederzeit – und eben auch offline – im konkreten Gespräch mit Freunden und Bekannten ein Bestellformular vorlegen. Wir freuen uns über jeden Beitrag – denn diese Kampagne wird nur erfolgreich sein, wenn sich möglichst viele Leserinnen und Leser beteiligen.

    Aktionsbüro junge Welt

    jW abonnieren geht auch hier: jungewelt.de/abo

  • Unsere Kampagne nimmt langsam Fahrt auf, das merken wir an zahlreichen ganz konkreten Reaktionen unserer Leserinnen und Leser. Sonja G. hat die junge Welt auf der großen »Unteilbar«-Demo kennengelernt und fragt, wie man die Zeitung abonnieren kann. Udo W. nutzt zur Zeit ein Probeabo, würde aber die junge Welt gerne danach weiterlesen und bittet um Zusendung eines entsprechenden Bestellformulars. Liebe Sonja, lieber Udo, gerne dürfen Sie (und alle anderen Probe- oder Mit- oder Neuleser) für Ihre Bestellung einfach den nebenstehenden Abocoupon nutzen.

    Mit unserer Kampagne sprechen wir aber nicht nur Neuleser an, sondern bitten auch unsere bisherigen Abonnenten um aktive Beteiligung. Unser Leser Martin H. steigt von einem Teilabo (Mittwoch und Samstag) auf ein Vollabo (Montag bis Samstag) um, Fritz M. wertet sein Normal- auf ein Soliabo auf. Unsere Leser Frank W. und Peter T. und Dieter W. wollen etwas spenden, Monika und Dieter R. schreiben uns: »Mehr jW-Abos halten wir für absolut wichtig und möchten deshalb Eure Aktion gerne mit einer Spende von 100 Euro unterstützen. Mangels geeigneten Bekanntenkreises und sonstiger persönlicher Gegebenheiten sehen wir leider keine anderen Möglichkeiten. Wir bitten um Angabe, in welcher Form und auf welches Konto wir den Betrag überweisen können.« Eine Spende können Sie gerne auf das nebenstehend genannte Konto überweisen, bitte das Stichwort »Abospende« nicht vergessen.

    Helfen Sie uns, neue Abonnentinnen und Abonnenten zu gewinnen! Dazu stellen wir Ihnen am nächsten Wochenende Ihren persönlichen Abocoupon als Beilage in dieser Zeitung zu Verfügung. Uns ist klar, dass so ein Abo nicht auf die Schnelle zu machen ist, dazu braucht es Zeit und Vorarbeit: Wer kommt in Frage? Mit wem spreche ich? Vielleicht erst einmal ein Probeabo anbieten? Unsere Kampagne dauert bis Februar, es ist also Zeit genug da, planmäßig vorzugehen. Für einen ersten Plan stellen wir Ihnen eine Unterstützungserklärung zur Verfügung, die Sie nun auch online ausfüllen können (https://www.jungewelt.de/erklaerung-online). Die ersten ausgefüllten Formulare sind bei uns eingegangen, so will unser Leser Ulrich O. bei einer regionalen Leserinitiative mitwirken, Alexander J. setzt sich zum Ziel, drei Printabos einzuwerben, und ist bereit, sich in einer Leserini zu engagieren. Andreas H. schreibt uns: »Diese Unterstützererklärung ist eine gute Grundlage für die Arbeitsplanberatung in unserer Leserinitiative.« Er ist zuversichtlich, dass sie gut genutzt wird. Aktionsbüro

    Spendenkonto: IBAN DE50 1001 0010 0695 6821 00, Stichwort »Abospende«

  • Schlachtfeld der Zukunft

    Von der Leyen ließ den ersten Arbeiteraufstand der deutschen Geschichte niederschlagen
    Dietmar Koschmieder
    Für das »ganz besondere Unternehmen« Bundeswehr verlässt sich Ur
    Für das »ganz besondere Unternehmen« Bundeswehr verlässt sich Ursula von der Leyen (CDU) allzugern auf die Kompetenz professioneller »Optimierer«

    Da sitzt sie aber immer noch, und der Staat ist noch da, der so eine nicht ohne Grund auf diesen Posten gesetzt hat. Obwohl in der Dissertation der Kriegs- und Rüstungsministerin Ursula von der Leyen viele Plagiate zu finden sind und in 23 Fällen die angegebenen Quellen die zitierten Inhalte nicht belegen, darf die Dame ihren akademischen Grad und den Ministerposten behalten. Aber auch durch soziale Kompetenz zeichnet sich die Frau aus: Als Sozial- und Familienministerin der CDU-Landesregierung in Niedersachsen setzt sie – gegen massive Proteste – durch, dass ihr Bundesland das erste ist, welches das Blindengeld abschafft. Auch Rechte will sie demontieren und das Internet zensieren: Über das von ihr forcierte Zugangserschwerungsgesetz kann die Regierung festlegen, dass anstelle der vom Nutzer angesteuerten Internetseite ein Stoppschild gezeigt wird mit der Erklärung, warum der Zugang verweigert wird. Natürlich will die Ministerin nur ein Zeichen gegen Kinderpornografie setzen; weil damit aber auch ganz andere Eingriffe möglich sind, wird von der Leyen mit dem »Big Brother Award« ausgezeichnet. Das Gesetz passiert 2009 den Bundestag, tritt 2010 in Kraft, wird offiziell nie umgesetzt und 2013 wieder aufgehoben. Trotzdem kommt es bis heute vor, dass Bibliotheksnutzer, die auf dem Lesecomputer die junge Welt aufrufen, nur ein Stoppschild gezeigt bekommen mit dem Hinweis, die junge Welt werde im Verfassungsschutzbericht erwähnt. Seit 2013 ist von der Leyen Kriegs- und Rüstungsministerin, beschwert sich seither regelmäßig ob der schlechten Ausrüstung ihres Heeres, sorgt aber nicht nur für millionenschwere Ersatzinvestitionen, sondern auch für millionenschwere Neuerungen, etwa mit bewaffnungsfähigen Drohnen. Während die Naziwehrmacht deutsche Kapitalinteressen lediglich zu Lande, Wasser und Luft durchsetzte, will sie zusätzlich den Weltraum und das »Schlachtfeld der Zukunft« beackern: Sie erklärt das Internet zum potentiellen Kriegsgebiet, betreibt über das neugebildete »Kommando Cyber- und Informationsraum« digitale Hochrüstung. Und nicht nur dafür braucht sie weitere Millionen, auch für eine riesige Armee von Beratern. Zum zweiten Mal erhält Frau von der Leyen 2017 den »Big Brother Award«.

    Auch diese Geschichte belegt, mit welchen Mitteln und in wessen Interesse in diesem Land Politik gemacht wird. Durch parlamentarische Kräfte, die noch weiter rechts stehen, wird da nichts besser. Zunächst braucht es eine vom Kapital unabhängige, linke Tageszeitung, die darüber aufklärt. Aber selbst, wenn diese einmal über ausreichend Leserinnen und Leser verfügt, ändern sich die Verhältnisse nicht von alleine. Der Mann der Ministerin ist Nachfahre des Eigentümers einer Krefelder Textilfabrik. 1828 rebellierten Seidenweber gegen die gnadenlose Ausbeutung des Unternehmers von der Leyen, wurden aber militärisch niedergeschlagen. Karl Marx nannte diese Seidenweberproteste den ersten Arbeiteraufstand der deutschen Geschichte. Klar ist, dass auch diese Sache erst noch erfolgreich zu Ende gebracht werden muss.

  • Leistet Widerstand!

    Mit vielen kleinen Beiträgen große Wirkung erzielen
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    Vor zwei Wochen veröffentlichten wir an dieser Stelle einen Brief an unsere Leserinnen und Leser (www.jungewelt.de/jwstaerken), in dem wir beschreiben, weshalb sich jW nicht am Abwickeln des Formats gedruckte Tageszeitung beteiligt. Das setzt allerdings voraus, dass die dafür notwendige materielle Basis zu Verfügung steht. Und weil die bei uns weder von Parteien oder Kirchen noch vom großen Kapital kommt, ist die junge Welt darauf angewiesen, dass entgegen allen Branchentrends die Zahl der Abonnements und der verkauften Einzelexemplare weiter wächst. Bis zum Februar des kommenden Jahres wollen wir deshalb 1.300 Printabos und 600 Onlineabos gewinnen. Dieses notwendige Ziel werden wir allerdings nur erreichen, wenn sich viele Leserinnen und Leser an der Aktion »Dein Abo gegen Dummheit, Lüge und Hass« beteiligen.

    Die ersten Reaktionen ermutigen uns sehr: Unsere Leserin Brigitte J. beschreibt uns, wie sie ihre Physiotherapeutin von einem Abonnement überzeugen konnte – und dass diese mittlerweile selber für die Aktion ein Wochenendabo eingeworben hat. Renate B. bucht zu ihrem Onlineabo zusätzlich ein Printvollabo. Ludwig B. erhöht den Preis für sein Printabo, Sebastian R. steigt vom Normal- auf ein Solionlineabo um, Martin M. zahlt für sein Onlineabo künftig statt 11,60 Euro 20 Euro, Christian G. will allen in seinem Betrieb Beschäftigten ein Abo finanzieren, Herbert B., der bei uns ein Kioskabo bestellt hat (die Zeitung kann jeden Morgen beim Zeitungshändler eigener Wahl abgeholt werden), steigt auf die höhere Preisklasse um (weil ansonsten für unseren Verlag kaum etwas übrig bleibt), Susann W. hat ihrer Schwester ein Printabo geschenkt ...

    Für den Erfolg unserer Kampagne hilft jeder noch so kleine Beitrag – gebündelt kommt eine richtig große Sache heraus. Und die ist notwendig, weil aufgrund der Zeitungskrise und der Bereitschaft anderer Tageszeitungen, sich selbst abzuschaffen, die Kosten für Produktion (Druck, Papier) und Distribution (Transport und Zustellung) dramatisch steigen. Darauf wollen wir nicht wie andere mit überzogenen Preiserhöhungen reagieren – sondern mit der Steigerung der Zahl bezahlter Abonnements. Wir würden uns freuen, wenn Sie daran mitwirken. Helfen kann dabei Ihr ganz persönlicher Aktionsplan, der folgende Fragen beantworten sollte: Wie viele Print- oder Onlineabonnements will ich im Rahmen der Aktion bis Ende Februar werben (wir empfehlen bescheidene Ziele: ein bis drei Print- oder Onlineabos wären schon ein toller Beitrag)? Kann ich selber an meinem Abopreis etwas machen (Umsteigen auf höhere Preisklasse, zum Print- ein Onlineabo und umgekehrt buchen)? Will ich die Aktion mit einer Abospende unterstützen (damit wir zum Beispiel Gefangenenabos finanzieren können)? Kann ich bei einer Zeitungsverkaufsstelle in meinem Umfeld anregen, dass sie die jW ins Angebot aufnimmt? Gerne erfahren wir von Ihren Plänen, schreiben Sie uns! Sie können für so einen Plan auch gerne unser Unterstützerformular nutzen, das Sie auf unserem Aktionsblog (www.jungewelt.de/erklaerung) finden.

    Fein wäre es auch, wenn Sie uns über die Realisierung Ihrer Pläne berichten: Wie haben Sie neue Abonnenten gewinnen können? Wie lief das mit dem Kiosk um die Ecke? Welche eigenen Ideen haben Sie umgesetzt? Das sind wertvolle Anregungen für andere Leserinnen und Leser. Gerne können Sie solche Pläne auch mit mehreren Leserinnen und Lesern aus ihrer Region aufstellen und umsetzen – Infos darüber, wo es Leserinitiativen gibt, bekommen Sie an dieser Stelle und auf unserem Aktionsblog.

    Aktionsbüro

  • Was Maaßen sonst noch weiß

    Dietmar Koschmieder
    Maaßen

    Volksverarschung gibt es nicht erst seit der AfD

    Da sitzt er aber immer noch, und der Staat ist noch da, der so einen nicht ohne Grund auf diesen Platz gesetzt hat. Denn Hans-Georg Maaßen, auch heute noch Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, hat sich vielfach bewährt: Seit 1991 arbeitet der Jurist im Bundesinnenministerium, wird 2001 unter Schröder Referatsleiter für Ausländerrecht, sorgt 2002 dafür, dass der in Deutschland geborene Murat Kurnaz (der zu der Zeit seit Monaten unschuldig und ohne Prozess im US-Gefangenenlager Guantanamo festsitzt) nicht freigelassen wird.

    Maaßen befindet, dass das Aufenthaltsrecht des Guantanamo-Häftlings in Deutschland verfallen sei, weil der nun ja schon mehr als sechs Monate außer Landes sei und sich auch nicht bei den zuständigen Behörden gemeldet habe. Kurnaz kann erst 2006 das Foltergefängnis verlassen, weil ein Gericht anders befindet. Der Karriere von Maaßen schadet solcherlei Menschenverachtung keineswegs, im Gegenteil: Ab 2008 leitet er als Ministerialdirigent den Stab Terrorismusbekämpfung im Innenministerium, seit 2012 ist er Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, arbeitet intensiv mit US-amerikanischen Behörden wie der NSA zusammen, sorgt für den Einsatz der US-Spionagesoftware XKeyscore in Deutschland, baut eine Einheit zur Ausweitung der Internetüberwachung auf, wird dafür von Medien kritisiert, worauf er mit mehreren Strafanzeigen gegen Journalisten vorgeht.

    Den Whistleblower Edward Snowden bezeichnet er als Verräter, mit seinem Wissen wird im Umfeld von Anis Amri, dem mutmaßlichen späteren Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt, ein V-Mann plaziert – Maaßen belügt in diesem Zusammenhang das Parlament. Dagegen wirken die zuletzt bekanntgewordenen Verfehlungen eher harmlos: Nach Kontakten zur AfD und seinem Versuch, die menschenfeindliche Hetze in Chemnitz zu bagatellisieren, soll der Mann demnächst seinen Präsidentenposten abgeben. Einen derart qualifizierten Beamten feuert man freilich nicht einfach, so einer wird nach oben oder zur Seite gelobt. Hinzu kommt: Wer weiß, was Maaßen sonst noch weiß!

    Der Fall Maaßen belegt eindrücklich, wie seit Jahren mit Dummheit, Lüge und Hass Politik gemacht wird, um Verhältnisse zu verschleiern – egal ob die Regierung sozialdemokratisch oder konservativ geführt wird. Das wird unter parlamentarischer Beteiligung von Kräften, die noch weiter rechts stehen, keineswegs besser werden. Eine vom Kapital unabhängige Tageszeitung, die darüber aufklärt, wer wie und in wessen Interesse handelt, wird deshalb dringend benötigt. Aber gerade so eine Tageszeitung braucht ausreichend Mittel, über die sie nur verfügen kann, wenn genügend Leserinnen und Leser bereit sind, ein Abonnement abzuschließen. Nur so kann sie ihre Arbeit fortsetzen.