Gegründet 1947 Sa. / So., 27. / 28. April 2024, Nr. 99
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Globale Revolte

Aufstieg und Fall der 68er
Zuletzt aktualisiert: 01.05.2019
  • Internationaler Vietnam-Kongress im Februar 1968 in Westberlin
    10.08.2018

    »Auftrag: Eine Welt ohne Hunger und Krieg«

    Zum 50. Jubiläum des Entstehens der antiautoritären Bewegung 1968 äußern sich aktuell viele Zeitzeugen. Was bleibt für Sie von der 68er-Bewegung übrig? Der Auftrag: eine Welt ohne Hunger und Krieg. Die Aufgabe, der sich die antiautoritäre P...
    Markus Bernhardt
  • Auf den Aufschwung der Studentenbewegung reagierte der türkische...
    13.06.2018

    Zwischen Putsch und Guerilla

    Am 27. Mai 1960 beendete ein Militärputsch die zehnjährige Herrschaft der konservativen Demokratischen Partei in der Türkei. Die jungen Offiziere verstanden ihren Erhebung als Akt der Verteidigung des kemalistischen Erbes der Republik gege...
    Nick Brauns
  • Wenn es ein international übergreifendes Moment von »68« gibt, d...
    25.05.2018

    Auch eine Niederlage

    Am 28. April 2018 veranstaltete die Helle Panke e. V. – Rosa-Luxemburg-Stiftung Berlin eine Konferenz zum Thema »Zur internationalen Dimension des ›langen Jahres‹ 1968«. Wir dokumentieren im folgenden in leicht gekürzter Form den Vortrag »...
    Stefan Bollinger
  • La beauté est dans la rue. Studentenproteste am 3. Mai 1968 in P...
    16.05.2018

    Ausbruch aus der Enge

    Im Frühjahr 1988 stand das Gedenken im Zeichen der Selbstbeweihräucherung: Zwanzig Jahre nach dem berühmten französischen Mai ’68 hatten die einstigen Protagonisten – wie der »grün«-neoliberale Europaparlamentsabgeordnete Daniel Cohn-Bendi...
    Bernard Schmid
  • Im Würgegriff des Staates. Mit der Grundgesetzänderung vom Juni ...
    11.05.2018

    Kriegsrecht in Friedenszeiten

    Am Samstag, dem 11. Mai 1968, schwankte die Kennedybrücke in Bonn am Rhein, so dass alle irritiert innehielten. Doch es war kein tektonisches Beben, das die Erschütterung bewirkte. Eher eines, das viele an diesem Tag in der Bundeshauptstad...
    Jürgen Heiser
  • »Studenten! Lasst euch nicht von politischen Bankrotteuren provo...
    05.04.2018

    Dämonen geweckt

    Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine Parallelität: Nicht nur in der BRD begann »1968« als politisches Phänomen im Sommer 1967, auch in Polen war das der Fall. Doch was in Westdeutschland nach den Schüssen auf Benno Ohnesorg wie ein Au...
    Reinhard Lauterbach
  • Aufbruch oder Niedergang? Frühling oder Herbst? Protest gegen di...
    24.02.2018

    Vormärz an der Moldau

    I. In Bertolt Brechts Stück »Schweyk im Zweiten Weltkrieg« von 1944 stellt Baloun, Freund des von der SS verhafteten Hundefängers und hintersinnigen Spötters Schweyk, die bange Frage: »Großer Gott, was wird werden?« Frau Kopecka, Wirtin ...
    Gerd Schumann
  • Die Stoßrichtung der »Freiheitskundgebung« war deutlich: Die »Ro...
    22.02.2018

    Mord und Totschlag

    Bei der Schöneberger Kundgebung am 21. Februar 1968 kam es zu massiver Gewalt. Die vom Senat mobilisierten und durch die mediale Berichterstattung der vorangegangenen Wochen sowie die von Politikern von SPD und CDU gehaltenen Reden aufgehet...
    Hannes Heer
  • Bereits während der Vietnam-Demonstration des SDS am 18. Februar...
    21.02.2018

    Spiel mit dem Pogrom

    Der 2. Juni 1967 sollte sich als der entscheidende Einschnitt in der bisherigen Geschichte der Bundesrepublik erweisen. An diesem Tag erschoss der Polizist Karl-Heinz Kurras am Rande einer Demonstration den Studenten Benno Ohnesorg. Für Jür...
    Hannes Heer
  • Jugendbewegung gleich Jugendbewegung? Die subversive Anmutung de...
    31.01.2018

    Autoritäre Charaktere

    Auf dem Höhepunkt der vor allem studentischen Rebellion gegen die triste Realität der postfaschistischen BRD bemühten sich eher konservative Sozialwissenschaftler, den Theorien und Vorstellungen der 68er auf die Spur zu kommen. Der Herausge...
    Gerhard Hanloser
  • In den 1960er Jahren war der Minirock ein Symbol der Rebellion u...
    17.01.2018

    Der Traum vom anderen Leben

    Vor 51 Jahren gründeten drei junge Frauen, fünf Männer und ein Kind in Westberlin die erste Wohngemeinschaft der Bundesrepublik. Die Kommune I (K I) war ausdrücklich als politisches Projekt, nicht etwa als Sexkolonie gedacht. Ihre Mitglied...
    Ulrike Heider
  • Die Reaktion des Staates auf die Anschläge und Entführungen der ...
    14.10.2017

    Herbst und Frühling

    Im Deutschen Kaiserreich (1871–1918) gab es folgende, teils offizielle, teils inoffizielle nationale Gedenktage: den Sedanstag (2. September) für eine gewonnene Schlacht gegen Frankreich 1870, den Reichsgründungstag (18. Januar) und Kaiser...
    Georg Fülberth
  • Letzte Aktion der RAF: Sprengung des neugebauten Hochsicherheits...
    20.04.2013

    Von der Realität überholt

    Mit Poststempel vom 20. April ging 1998 im Kölner Büro der Nachrichtenagentur Reuters ein achtseitiges Faltblatt ein. Aufgabeort war das sächsische Chemnitz. In dem Schreiben erklärte die westdeutsche Rote Armee Fraktion (RAF) ihre Auflösun...
    Jürgen Heiser
  • 20.03.2012

    Beladen mit Pflastersteinen

    Peter Urbach war vielen aus der Außerparlamentarischen Opposition (APO) in West-Berlin der 1960er Jahre unter seinem Spitznamen »S-Bahn-Peter« bekannt, denn er hatte mal bei der Berliner Reichsbahn gearbeitet. Urbach hielt sich an allen wic...
    Markus Mohr
  • Bruch mit den Eltern – Rudi Dutschke und Mitglieder des Sozialis...
    15.01.2011

    »Viele waren Kinder begeisterter Hitleranhänger«

    Manfried Hammer (geb. 1943) hat in Berlin einen Vertrieb für englische Kunst- und Fotobücher. Seine Großeltern waren stramme Nazis und beschäftigten eine ukrainische Zwangsarbeiterin in ihrem Haushalt. Hammer war in den 60er Jahren im Sozia...
    Gitta Düperthal
  • »There is a riot going on«: Proteste gegen die G20, September 20...
    04.09.2010

    »Man muß etwas tun«

    Bill Ayers, Jahrgang 1944, lebt in Chicago und lehrt Pädagogik an der Universität von Illinois, er ist verheiratet mit Bernardine Dohrn, Jahrgang 1942, die an derselben Universität Jura lehrt. Wie sehen Sie die amerikanische Bewegung gegen ...
    Till Meyer und Bommi Baumann
  • Gegen die Barbarei: Polizeiopfer im Pariser Mai 1968
    12.07.2010

    Was war »1968«?

    Nach vier oder fünf Jahrzehnten schwindet die Zahl der Zeitgenossen, die sich an gemeinsam erlebte »Ereignisse« erinnern. Die Bedeutung persönlicher Erinnerungen in Form von mündlichen Erzählungen oder schriftlichen Aufzeichnungen wird durc...
    Helmut Dahmer
  • Fritz Teufel war ein Moralist – aber nicht nervig
moralist...
    12.07.2010

    Eine gewisse Weitherzigkeit

    Fritz Teufel lernte ich kennen, als er 1967 aus dem Knast kam. Der erste Satz, den ich von ihm hörte, war: »Du hast hier in meiner Kommune gewohnt«. Das war nicht nur Humor, sondern eine gewisse Weitherzigkeit. Er war nicht so verklemmt und...
    Bommi Baumann
  • Ulrike Meinhof 1960 als Chefredakteurin der Zeitschrift Konkret
    07.10.2009

    Gegen den Strom

    Ich schwimme gegen den Strom, da dreht sich der Strom um, schwimmt mir nach …, diesen Satz schrieb mir Ulrike Marie Meinhof, als ich elf Jahre alt war, in mein Poesiealbum. Und seriöse Journalistin, die sie war, gab sie auch die Quel...
    Anja Röhl
  • Paris, 11.5.1968: Bewaffnete Polizisten während der Studentenpro...
    05.09.2008

    Paris und Prag

    Am morgigen Sonnabend und am Sonntag findet in Gütersloh die Konferenz »1968– eine globale Revolte und ihre Bilanz« statt. Getragen wird sie von der Bildungsgemeinschaft SALZ e. V. in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Mitveransta...
    Robert Steigerwald
  • Wolfgang Abendroth am 20. März 1970 in der Frankfurter Paulskirc...
    30.06.2008

    Praxisorientiert

    Rechtzeitig zum 40. Jahrestag des 68er Aufbruchs, dem Höhepunkt von außerparlamentarischer Opposition (APO) in der Bundesrepublik, der Studentenbewegung und der neuen Linken im 20. Jahrhundert, ist eine Untersuchung über einen ihrer entsche...
    Andreas Diers
  • Internationale Solidarität mit Vietnam und der kubanischen Revol...
    25.06.2008

    Das Unmögliche versuchen

    Daniel Cohn-Bendit war vor vierzig Jahren der bekannteste Sprecher des französischen »Mai 1968«. Heute signalisiert er im Blick zurück Entwarnung: »1968 ist vorbei! Es ist begraben unter Pflastersteinen, selbst wenn diese Pflastersteine Ges...
    Winfried Wolf
  • Die »Freude am Spiel mit Formen«: Erfahrungen aus den Straßenkäm...
    03.05.2008

    Kapitulation vor der Realität

    Nicht nur der von Utopien geleitete Aufbruch von 1968 und der unbestreitbare emanzipatorische Schub, sondern auch traumatische Erfahrungen der Niederlage der Bewegung haben ihre Langzeitfolgen gehabt. Besonders trifft dies für die Entwicklu...
    Jürgen Enkemann
  • 30.04.2008

    Das ’68 der Arbeiter

    Es ist ein verzerrtes Bild, das die bürgerliche Presse zum 40. Jahrestag von 1968 zeichnet. Linksliberale schreiben von einem Generationenkonflikt, der letztlich kleine, aber wichtige Reformen brachte. Für Konservative führte die Bewegung d...
  • Mitterrand verbannte solche Szenen militanter Leidenschaft aus d...
    28.04.2008

    »Die Unordnung ist die Wahrheit«

    Unter dem Künstlernamen Dominique Manotti schreibt die französische Historikerin Marie-Noelle Thibault Kriminalromane. Neben Fred Vargas gilt sie als führende Kraft des Polar, auch Roman Noir genannt, einer linken Schule sozialkritischer Kr...
    Roberto Ciccarelli/il manifesto
  • Vietnam-Kongreß in Westberlin 1968: Meinhof und Dutschke warfen ...
    28.04.2008

    Hetzzeit

    Mit ihrer vor wenigen Monaten erschienenen Biographie Ulrike Meinhofs hat Jutta Ditfurth gängige Darstellungen der westdeutschen Geschichte nach 1945 gegen den Strich gebürstet. Sie machte bewußt, daß es in der Bundesrepublik eine Kontinuit...
    Arnold Schölzel
  • »Die deutschen Achtundsechziger waren ihren Eltern auf elende We...
    15.04.2008

    Ketzerischer Konformismus

    Bereits vor 13 Jahren schrieb Oskar Negt »im Zorn und gegen das Vergessen« über die sich selbst als »1968er« bezeichnenden Intellektuellen. Sein Zorn richtete sich gegen sie, weil sie nunmehr meinten, alles abwerten zu können, wofür sie sic...
    Guido Speckmann
  • Polizisten sichern die Stelle am Kurfürstendamm in Westberlin, a...
    11.04.2008

    Die Schußhand gehalten

    Nur zwei Jahre lang, von 1967 bis 1969, verliefen die Wege von Ulrike Meinhof und Rudi Dutschke parallel. In dieser Zeit verband die beiden eine Freundschaft, die nicht nur sie selbst, sondern die Bundesrepublik als Ganzes verändert hat. Ju...
    Jutta Ditfurth
  • 20.03.2008

    Sprechen – nicht nur über Klaus

    Und was nun eigentlich er gemacht habe, als sein Freund und Mandant Andreas Baader in Wort und Tat zum bewaffneten Kampf überging, fragt die Moderatorin Maike Albath zum Ende von zwei nie langweiligen Stunden Lesung und Gespräch den Schrift...
    Ambros Waibel
  • 19.03.2008

    Globale Revolte

    Wer waren die 68er, was wollten sie? Die Ziffernfolge ist derart mit Phantasien und interessierten Zuschreibungen überfrachtet worden, daß sich kaum noch über die historischen Ereignisse sprechen läßt, ohne gleichzeitig Vergangenheitspoliti...
    Matthias Becker
  • Bei der Schlacht um das Amerikahaus in Westberlin nach dem US-An...
    19.03.2008

    Wer ist lächerlich?

    Die Wochenzeitung Das Parlament empfiehlt in einer Besprechung das neue 68er-Buch von Wolfgang Kraushaar, das auch so heißt (»Achtundsechzig – eine Bilanz«) und nicht die jüngste Kampfschrift von Götz Aly, die auch so heißt (»Unser Kampf«)....
    Markus Mohr
  • Alles wollen und alles verraten
    05.03.2008

    Immer vorne dran

    Wer hätte gedacht, daß der vierzigste Geburtstag der Revolte von 1968 das große Assoziieren, Parallelisieren und Herbeiphantasieren hervorbringt? Besonders in ehemaligen Organen des Linksliberalismus wie der Frankfurter Rundschau (FR) darf ...
    Walter Hanser
  • 11.02.2008

    Roter Stern und Maschinenpistole Heckler&Koch

    Was kommt heraus, wenn sich in einer Person ein profunder Historiker und ein theoretisch wie praktisch bewanderter Kommunikationswissenschaftler finden? Ein ausgesprochen aktuelles Brevier über Terrorismus und seine Kommunikationsstrategien...
    Frank Schubert
  • Springer über Springer-Extrablätter. Rainer Lang­hans und Dieter...
    02.06.2007

    Ostern ’68

    Unter dem Titel »Wie alles anfing« erzählt Michael »Bommi« Baumann, wie er als in der DDR geborener Betonbauer zum Gründungsmitglied der Bewegung 2. Juni wurde. Als junger Mann griff er zur Waffe – der Tod Benno Ohnesorgs am 2. Juni 1967 wa...
    Bommi Baumann
  • Das war 1968. Die Ermordung Martin Luther Kings, das Attentat au...
    02.06.2007

    Notstand, Vietnamkrieg und studentische Rebellion

    Im April 1967, wenige Wochen vor dem 2. Juni, putschten sich im NATO-Staat Griechenland Offiziere der Armee an die Macht und errichteten ein antikommunistisches Terroregime. Grundlage war ein NATO-Plan. Wenige Tage nach dem 2. Juni bejubelt...
    Arnold Schölzel
  • Nach dem Tod von Benno Ohnesorg verbreitete vermutlich der Westb...
    02.06.2007

    Der erste Schuß

    Seit Mitte der 60er Jahre eskalierte in der Bundesrepublik und Westberlin die Auseinandersetzung zwischen Teilen der Jugend und dem Staat. Der Protest gegen den offiziell nicht erklärten Krieg der USA in Vietnam wuchs von Monat zu Monat. Da...
    Arnold Schölzel
  • Neue Aktionsformen, neues politisches Bewußtsein: Sit-in Westber...
    02.06.2007

    Die Siebenundsechziger

    Über mächtige Lautsprecherboxen tönten von der Autobahn Abschiedsworte herüber, die trotz des traurigen Anlasses überaus ermutigend wirkten. »Benno Ohnesorg ist durch seinen Tod«, so begann Theologieprofessor Helmut Gollwitzer seine Ansprac...
    Jürgen Enkemann
  • 17.03.2007

    ’68 ff.

    Anläßlich der Debatte um Christian Klar erschienen in der taz einige Beiträge zur RAF und der 68er Revolte. Während Klaus Walter (»Die Muster der Verdrängung«, 20. Februar) noch um psychologisierendes Verständnis für die bemüht war, denen e...
    Günter Rexilius
  • 2. Juni 1967 in Westberlin, der erschossene Benno Ohnesorg
    03.03.2007

    »Die haben zuerst geschossen«

    Till Meyer (geb. 1944) arbeitet als Journalist in Berlin. Er war Mitglied der Bewegung 2. Juni und saß insgesamt 13 Jahre in Haft. 1996 erschien seine Autobiographie »Staatsfeind« Ende vergangenen Jahres begannen die Mainstream-Medien ei...
    Rüdiger Göbel und Arnold Schölzel
  • 1968 hetzte die Springerpresse gegen die Studentenbewegung, 2007...
    24.02.2007

    Lust auf Freiheit

    Was müssen wir uns eigentlich noch von dem medialen Mob der Springer-, Bertelsmann-, Spiegel- und TV-Mogule gefallen lassen? Daß von BZ und anderen aufgewiegelte Durchgeknallte (wie damals Josef Bachmann, der Attentäter von Rudi Dutschke) e...
    Inge Viett
  • 23.02.2007

    Die mit den Dämonen tanzen

    Zum Auftakt der vom Wissenschaftssenator veranstalteten Reihe »Geisteswissenschaften in Hamburg« trafen sich am Montag Professor Jan Philipp Reemtsma, der subalterne Wolfgang Kraushaar und der Chefredakteur des Spiegel Stefan Aust zum öffen...
    Markus Mohr
  • 15.10.2005

    »Der Feind ist deutlich«

    * Markus Mohr und Hartmut Rübner arbeiten derzeit an einem Lesebuch zu der Westberliner Undergroundzeitung Agit 883 (1969–72), das im Herbst nächsten Jahres beim Verlag Assoziation Berlin erscheinen wird Der ehemalige Kommunarde und Alt...
    Markus Mohr / Hartmut Rübner
  • 26.02.2005

    Leninisten mit Knarre

    Die einen entpolitisieren die Stadtguerilla und stellen sie als Kunst aus, die anderen begreifen sie nach wie vor als Gelegenheit, die Gültigkeit des staatlichen Gewaltmonopols zu unterstreichen. Beides ist der bürgerliche Standpunkt – sei ...
    Walter Hanser
  • 07.10.2004

    Keine Lust mehr auf Autorin

    Das außergewöhnliche Leben der Ulrike Meinhof, das nach einer bürgerlichen Phase in den Stadtguerilla-Kampf gegen den Kapitalismus in der BRD mündete, war gewaltsam zu Ende gegangen. Die offizielle Erklärung für den frühen Tod Ulrike Meinho...
    Ulla Jelpke
  • 02.04.2004

    Berge versetzen

    Fast dreißig Jahre nach den – aus heutiger Sicht schier unvorstellbar – wilden Ereignissen im Westberliner Untergrund bringt der Hamburger Nautilus Verlag einen weiteren Augenzeugenbericht aus den siebziger Jahren heraus. Der Jo...
    Petra Groll
  • 17.02.2004

    Ganz entschieden

    Von sich selbst zu behaupten, man sei ein Revolutionär, gehörte sich für Rolf Pohle nicht. »Selbst die Kirche spricht erst nach dem Tode heilig«, hat er einmal gesagt. Jetzt ist Rolf Pohle tot. Er starb am 7. Februar 2004 nach langer Krankh...
    Paul Sommer
  • 09.12.2003

    Atmen, feiern, wachsen

    Anscheinend müssen immer wieder sieben Jahre ins Land gehen, bis eine neue Generation von Studierenden anfängt, Universität, Staat und Gesellschaft in Frage zu stellen. Damit die derzeit Demonstrierenden nicht alles neu denken müssen, veröf...
    Jerry Rubin
  • 16.11.2002

    Ulrike Meinhofs Gehirn

    Dieser Staat ermöglichte es alten Nazis, tote linke Gegner zu zerschneiden und ihr Hirn zu stehlen. Am 9. Mai 1976 trennten die Gerichtsmediziner Mallach und Rauschke im Stuttgarter Bürgerhospital das Gehirn von Ulrike Meinhof aus ihrem Kop...
    Jutta Ditfurth
  • 06.12.2001

    »Vielleicht bin ich nur ein Moralist«

    Wir wollen an einen Mann erinnern, der vor mehr als 30 Jahren zu den ersten gehörte, die davon überzeugt waren, daß es richtig und notwendig ist, die spätkapitalistischen Verhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland mit der Waffe in der H...
    Freundeskreis Georg von Rauch
  • 01.09.2001

    Sozialistische Studenten

    Die Geschichte des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SDS) ist die Geschichte der revolutionärsten Organisation, die die westdeutsche Linke in der zweiten Hälfte des 20.Jahrhunderts hervorgebracht hat. Doch abzusehen war dies nicht,...
    Christoph Jünke
  • 13.07.2001

    »Ich bin ein Chinese«

    Kommunismus ist Rauschgift. Für Gerd Koenen, der nun schon seit vielen Jahren öffentlich entzieht. Apfelstrudel irgendwie auch, aber darum geht es ihm nicht, sondern um seine Lebensbeichte. In seinem Buch »Das rote Jahrzehnt« fragt er, »was...
    Christof Meueler
  • 12.05.2001

    Napalm und Pudding

    Ein Vorwurf kann den Berliner Pudding-Kommunarden nicht erspart bleiben: Daß sie, auf ihre plötzliche Publizität nicht vorbereitet, die Gelegenheit, in Fernsehen und illustrierter Presse ihre Aktion zu erklären, nicht nutzten. Anstatt das A...
    Ulrike Meinhof
  • 23.03.2001

    Abrechnung mit dem Widerstand

    Mit dem gestern begonnenen Prozeß gegen vier mutmaßliche Mitglieder der »Revolutionären Zellen« (RZ) vor dem 2. Strafsenat des Berliner Kammergerichts versuchen Staatsschutz und politische Strafjustiz der Bundesrepublik die größte Schlappe ...
    Rainer Balcerowiak
  • 10.03.2001

    »Holger, dein Kampf geht weiter«

    *** Gerd Conradt: Starbuck - Holger Meins. Ein Portrait als Zeitbild. Espresso Verlag Berlin 2001.192 S., ca. 200 Bilder und Dokumente, DM 39,90 Als sich der schwerkranke Rudi Dutschke am 18. November 1974 auf dem Friedhof in Hamburg-Ste...
    Rainer Balcerowiak
  • 10.01.2001

    »Darüber wissen wir nichts«

    Die Hamburger Journalistin Bettina Röhl hat jetzt Außenminister Joseph Fischer bei der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main »wegen des Verdachts des versuchten Mordes« angezeigt. Bettina Röhl ist die Tochter der RAF- Mitbegründerin Ulrike M...
    Till Meyer
  • 29.04.2000

    »Amis raus aus Vietnam!«

    »Der von den Vereinigten Staaten geführte Krieg gegen Vietnam ist im Sinne des geltenden Völkerrechts sowohl prinzipiell als auch in seiner Ausführung kriminell. Er führte zum Verbrechen des Völkermords, eines fortgesetzten Verbrechens, das...
    Till Meyer
  • 25.02.2000

    »Wir haben es versucht«

    Am 27. Februar 1975 machte sich der damalige Berliner CDU-Vorsitzende Peter Lorenz gegen 8 Uhr 30 auf den Weg zu seinem Büro im Rathaus Schöneberg. Wie an jedem Arbeitstag holte ihn sein Fahrer in einem Dienst-Mercedes von seiner Wohnung im...
    Rainer Balcerowiak
  • 13.11.1999

    Ein Toter von Staats wegen

    Vor 25 Jahren, am 9. November 1974, starb Holger Meins in der Haftanstalt Wittlich den Hungertod. Holger Meins, Mitgründer der Rote Armee Fraktion (RAF), befand sich seit acht Wochen zusammen mit 65 weiteren politischen Gefangenen, die zu d...
    Till Meyer
  • 24.07.1999

    Der Tod der Krisenmanager

    Alfred Herrhausen war nicht der erste plötzlich verstorbene Vorstand der Deutschen Bank. Am 21. August 1987 verstarb bereits »völlig unerwartet« (Frankfurter Rundschau) Herrhausen-Kollege und Deutsche-Bank-Vorstand Werner Blessing im Alter ...
    Gerhard Wisnewski, Wolfgang Landgraeber und Ekkerhard Sieker
  • 15.02.1999

    »Wir waren nie Nationalisten«

    - Ehemalige SDS-Mitglieder zu den Versuchen, die 68er Revolte für eine rechte Sammlungsbewegung zu vereinnahmen - Gisela Richter, Jahrgang 39, war seit 1962 bis zur Auflösung 1969 Mitglied des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes (SD...
    Rainer Balcerowiak und Till Meyer
  • 23.11.1998

    Schutzmacht Bundesrepublik

    »Am 11. Mai werden vier der meistgesuchten Terroristen der RAF in Zagreb eintreffen, die wollen wir haben.« Die Informationen der Zielfahnder des Bundeskriminalamtes, die Anfang Mai 1978 in Belgrad vorstellig wurden, waren präzise und zutre...
    Till Meyer
  • 22.04.1998

    »Die Stadtguerilla ist nun Geschichte«

    Vor fast 28 Jahren am 14. Mai 1970 entstand in einer Befreiungsaktion die RAF. Heute beenden wir dieses Projekt. Die Stadtguerilla in Form der RAF ist nun Geschichte. Wir, das sind alle, die bis zuletzt in der RAF organisiert gewesen sind. ...
  • 22.04.1998

    Das Ende eines »Projekts«

    Ohne Geschichtsbewußtsein ist sie gekommen, ohne Geschichtsbewußtsein ist sie wieder gegangen. Die Rote Armee Fraktion hat ihr »Projekt« beendet. Was früher als »Krieg gegen den kapitalistischen Staat« bezeichnet wurde, kommt in Zeiten l...
    Werner Pirker
  • 22.04.1998

    RAF passé - Widerstand passé?

    Till Meyer war Mitglied der »Bewegung 2. Juni«, zu deren Aktionen unter anderem die Lorenz-Entführung 1975 in West-Berlin gehörte Die Rote Armee Fraktion hat in ihrem Schreiben das »Scheitern des Projekts Stadtguerilla« eingestanden. Ist...
  • 22.04.1998

    RAF: Habe fertig, kein Wiedersehn

    Nach der am Montag bekanntgewordenen Auflösung der RAF fordern Abgeordnete der Grünen, der PDS und der SPD, die Anti-Terror-Gesetze rasch aufzuheben. In einem achtseitigen Brief, der am Dienstag auch bei der jungen Welt eingegangen ist, ...
    Peter Murakami
  • 15.04.1998

    Make love, not war

    Viel zu oft wird die 68er Bewegung nur unter dem Aspekt einer politischen Revolte betrachtet. Ihre Wurzeln liegen jedoch keineswegs in traditionellen Klassenauseinandersetzungen. Und am allerwenigsten kann man im Zusammenhang mit diesem Auf...
    Rainer Balcerowiak
  • 11.04.1998

    »Sind Sie Rudi Dutschke?«

    »Nachdem ich die Kugeln schon in Kopf und Körper hatte, war ich es wert, als Mensch zu gelten, vorher hatten die Herren da oben alles getan, um Unmenschlichkeit wachsen zu lassen. Wir haben keinen Grund, die Ermordung von Benno Ohnesorg am ...
    Christoph Jünke
  • 09.04.1998

    Ist die Bundesrepublik noch zu retten?

    Am Gründonnerstag des Jahres 1968, fast auf den Tag genau vor 30 Jahren, wurde auf dem Westberliner Kurfürstendamm ein Attentat auf den Studenten Rudi Dutschke verübt, bei dem Dutschke schwere Kopfverletzungen erlitt und an dessen Spätfolge...
    Sebastian Haffner
  • 10.10.1997

    Gespenstisch heimatlos

    Genau 30 Jahre nach dem Tod von Ernesto Guevara de la Serna, genannt »Che«, ist in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu lesen: »Der als Politiker und Militär gescheiterte argentinische Arzt und Schriftsteller Ernesto Guevara de la Serna i...
    Winfried Wolf

Literatur

  • Wie starb Benno Ohnesorg?

    Uwe Soukup
    Der 2. Juni 1967. Verlag 1900. Berlin 2007, 272 Seiten, 19,90 Euro
  • Staatsfeind

    Till Meyer
    Erinnerungen. Goldmann-Verlag, München 1998, Taschenbuch, 14,90 Euro
    ISBN: 3442129621
  • Nie war ich furchtloser

    Inge Viett
    Autobiographie eines ehemaligen Mitglieds der "Bewegung 2. Juni". Hamburg 1997: Edition Nautilus, 320 Seiten
    ISBN: 3894012706
  • Das RAF-Phantom

    Gerhard Wisnewski, Wolfgang Landgraeber, Ekkehard Sieker
    Wozu Politik und Wirtschaft Terroristen brauchen. Droemer Knaur, München 1997
    ISBN: 3426800101
  • Deutschland Deutschland unter anderm

    Ulrike Meinhof
    Aufsätze und Polemiken. Verlag Klaus Wagenbach, 159 S., 9,90 Euro
  • Porträts gefangener Frauen

    Eva Haule
    Eva Haule, in den 80er Jahren Mitglied der RAF, porträtierte Mitgefangene. AG SPAK Bücher, 90 S., 19,00 Euro