Nachschlag: Das leere Zentrum
Bagdad, März 2003. Die US-amerikanischen Truppen ziehen in die irakische Hauptstadt ein. Matt Damon ist dabei und geht in einem labyrinthischen Bagdad auf eigenverantwortliche Wahrheitssuche. Er findet einen Wust aus scheinbaren Verschwörungen, Konfusionen, widersprüchlichen Interessen. Die Pointe besteht darin, dass es keine gibt. Keine Waffen, keine Verschwörung, keine »Gründe«. Ein Verschwörungsthriller um ein Geheimnis, das keines ist, so wie die Massenvernichtungswaffen im Irak lediglich in den Erklärungen der US-Behörden existierten, in dieser Hinsicht aber durchaus real waren, nämlich als reale Täuschung. Es geht also um Inszenierungen auf einer in ihrer »naiven« Offenkundigkeit durchaus neuen Ebene. Die ideologische Konfrontation organisiert sich um ein leeres Zentrum, einen reinen Vorwand. Das ist an sich noch nicht neu. Neu aber ist, dass das leere Zentrum so offensichtlich wie möglich als ein ebensolches markiert wird. Vor diesem Hintergrund wirken die alt-backenen Elemente der Verschwörungsphantasie nur noch albern. (aha)
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