Gegründet 1947 Dienstag, 23. Dezember 2025, Nr. 298
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Aus: Ausgabe vom 08.11.2025, Seite 11 / Feuilleton

Tagebücher

Mit Thomas Mann durchs Jahr
Von Stefan Gärtner

Heute morgen: Am Romane,

später gab’s mit Katja Tee.

Dazu sehr viel Post. »Die Fahne

hoch«? Wenn ich aufs Ende seh!

*

Gestern wieder schlecht geschlafen;

dass »er« stand, hat mich gefreut.

Manchmal, wenn sich Blicke trafen,

hab ich vieles doch bereut.

*

Oder eben nicht, denn schließlich:

Was nicht war, das wurde Buch.

Darmträgheit ist unersprießlich.

Hitler bleibt ein rotes Tuch.

*

Zähne machen weiter Kummer.

Ironie, das ist der Clou.

Der McCarthy ist ein Dummer.

Und ich klapp die Kladde zu.

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  • Leserbrief von Onlineabonnent/in Joachim S. aus Berlin (8. November 2025 um 05:15 Uhr)
    »Gedicht zeigen« oder »Schrottplatz der Gefühle«? Sind zwei Blicke in die Unterhose und einer ins Bett wirklich hinreichend, um Lapidares in ein Gedicht zu verwandeln? Ja, es reimt sich und darüber steht »Thomas Mann«. Aber wir leben doch in einer Zeit, in der nicht nur die Zähne des Autors Schmerzen bereiten, sondern Hitlers Gedankengut und McCarty's Verfolgungswahn fröhliche Urständ feiern. Aber die Kladde ist ja bereits zu, bevor das zu Papier gebracht ist, was uns wirklich aufrütteln könnte.

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