Nachschlag: Schuld ist der Biobauer
Ist das überhaupt möglich? Das fragt sich der Zuschauer bei der jüngsten »Tatort«-Folge »Letzte Ernte« an mehreren Stellen. Die auffälligste: Ein Mann wird enthauptet, angeblich ist es ein Unfall, der Kopf fehlt anscheinend, befindet sich aber, wie sich später herausstellt, nur wenige Meter vom Leichnam entfernt in einer Tüte in einem Regal. Doch die Polizei übersieht das zunächst. Statt dessen hält sie es für möglich, dass ein zufällig dahergekommener Fuchs den Kopf verschleppt hat. Das grenzt schon fast an Slapstick. Aber nicht nur die Unwahrscheinlichkeiten sind ärgerlich. Hinzu kommt, dass politische Hintergründe angedeutet werden, aber reine Kulisse bleiben. Gab es ein fremdenfeindliches Motiv? Das wird schnell ausgeschlossen. Oder ging es um den Einsatz gefährlicher Pflanzengifte wie Glyphosat? Am Ende spielt das keine Rolle mehr, schuld sind allein die Biobauern mit ihren persönlichen Konflikten. Es bleibt das Gefühl, mit abstrusen Einfällen in die Irre geführt zu werden. (jt)
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