junge Welt: Jetzt am Kiosk!
Gegründet 1947 Montag, 29. April 2024, Nr. 100
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
junge Welt: Jetzt am Kiosk! junge Welt: Jetzt am Kiosk!
junge Welt: Jetzt am Kiosk!

Leserbriefe

Liebe Leserin, lieber Leser!

Bitte beachten Sie, dass Leserbriefe keine redaktionelle Meinungsäußerung darstellen. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zur Veröffentlichung auszuwählen und zu kürzen. Leserbriefe sollten eine Länge von 2000 Zeichen (etwa 390 Wörter) nicht überschreiten. Kürzere Briefe haben größere Chancen, veröffentlicht zu werden. Bitte achten Sie auch darauf, dass sich Leserbriefe mit konkreten Inhalten der Zeitung auseinandersetzen sollten. Ein Hinweis auf den Anlass Ihres Briefes sollte am Anfang vermerkt sein (Schlagzeile und Erscheinungsdatum des betreffenden Artikels bzw. Interviews). Online finden Sie unter jedem Artikel einen Link »Leserbrief schreiben«.

Leserbrief zum Artikel Kommentar: Die Selbstgerechte vom 10.04.2021:

Schlechte Presse

Es ist schon verrückt, wenn man grob Überschriften in den Medien checkt und zur Linkspartei nur Kritik an Frau Wagenknecht liest. Haben die Politiker keine anderen Probleme? Ich habe das neue Buch nicht gelesen und werde wohl auch kaum Zeit dafür haben, aber ob die, welche darüber in den Medien »reden«, es gelesen und verstanden haben, bin ich mir nicht sicher. Die Leute, welche himmelhochjauchzend mit SPD und Grünen koalieren wollen, kritisieren in einer Art und Weise Frau Wagenknecht, dass … Jedenfalls sieht das alles mehr nach privaten Scharmützeln als nach inhaltlicher Diskussion aus. Nicht nur die AfD wird vor Lachen aus dem Häuschen sein. Es gibt bestimmt sehr viele in der Linkspartei, welche tolle Arbeit machen, sich selbstlos einsetzen, aber in den Medien kommen diese kaum vor. Ich glaube eher nicht, dass die vielen jungen Leute in den sehr vielen unterschiedlichen Aktionsbündnissen Die Linke wählen. Oder es sind eben (leider) nicht viele. Die Wahlergebnisse würden sonst anders aussehen. Vielleicht wäre eine Strategie, welche größere Bevölkerungsschichten umfasst und somit die Aktionsbündnisse mit einschließt, besser als umgekehrt. Wenn es blöd kommt, haben wir in Sachsen bald ein Bündnis von CDU und AfD. Da haben wir alle andere Probleme als fehlende Gendersternchen. Die Coronapolitik ist schlimm, praktisch Staatsversagen. Es scheint nicht zu stören, dass täglich 200 bis 300 Menschen sterben. Kein Aufschrei, nichts. Hier müsste man als Linkspartei den Kapitalismus als Ursache benennen. Nö, mit Frau Wagenknecht schafft man mehr Klicks. Die größte Zahl der Coronatoten hatte Vorerkrankungen. Wieso wird nicht thematisiert, dass in so einem reichen Land so viele Menschen krank sind? Jetzt müsste man für 30-Tage-Woche, mehr Urlaub, mehr Personal, saubere Umwelt usw. eintreten. Das Geld ist da. Das sehen wir immer wieder. Wann kommt denn nochmals so eine revolutionäre Situation? Wieso werden positiv auf Corona getestete Menschen nicht vorsorglich auf Staatskosten mit Vitaminen usw. versorgt, um das Immunsystem der Leute zu verbessern? Ja, und man muss schon zeitig verschiedene Bündnisse eingehen und nicht erst, wenn die K... am dampfen ist. Kapitalismus hin und her, es gibt Unternehmer mit unterschiedlichen sozialen Gewissen, und diese sollten daher auch so unterschiedlich behandelt werden. Man muss die Unternehmen fördern, welche soziale und Umweltstandards einhalten oder selbst erhöhen, damit ein wirtschaftliches Gegengewicht geschaffen wird. Ohne entsprechende Mittel wird keine noch so gute Idee verwirklicht werden. Aber, wie gesagt, man reibt sich untereinander auf. Waren das dann die Selbstgerechten?
Frank Häckel
Veröffentlicht in der jungen Welt am 15.04.2021.
Weitere Leserbriefe zu diesem Artikel:
  • Grüne machen’s vor

    Wer Wagenknecht beurteilen möchte, muss sie verstehen. Ein paar Stichworte herausgreifen, um für oder gegen sie ein Urteil zu verkünden, ist kontraproduktiv. Ich habe das Buch gekauft und zu lesen beg...
    Dr. Hans-Herbert Nehmer
  • Ohne roten Faden

    Ob man Frau Wagenknechts Vorstoß als »rechtssozialdemokratisch« bezeichnen kann? Gerade wirtschaftlich gesehen, würde der SPD heutzutage im Traum nicht mehr einfallen, was sie in den 50er bis 70er Jah...
    Tobias Schegerer
  • Falsche Etikettierung

    Wer Wagenknecht beurteilen möchte, muss sie ganz begreifen. Ein paar Stichworte aus Quellen vor Herausgabe ihres Buches für ein Urteil zu nutzen ist kontraproduktiv und bestätigt das Vorwort und die E...
    Dr. Hans-Herbert Nehmer
  • Zum Leserbrief »Wer hat Angst vor wem?«

    Gabilotte Lanzrath schreibt in ihrem an sich guten Kommentar vom 13. April, dass für die Misere der Partei Die Linke keineswegs die Mehrheit der Parteimitglieder verantwortlich sei. Ursächlich sei das...
    Wolfgang Reinhardt, Nordhausen
  • Solidarische Diskussion fehlt

    Als regelmäßiger und sehr interessierter Leser der jungen welt bin ich über Ulla Jelpkes kritische Einschätzung des Buches »Die Selbstgerechten« von Sahra Wagenknecht einigermaßen irritiert. Der Artik...
    Hans-Joachim Patzelt, Nürnberg
  • Nicht vergessen

    Das neue Buch von Sahra Wagenknecht habe ich noch nicht gelesen, kann mich daher weder zu ihrem Buch noch zu dessen Kommentierung äußern. Im Beitrag von Ulla Jelpke aber ist mir ein Satz besonders auf...
    Gertrude Barth, Berlin
  • Kein Reformismus

    Ich möchte der Aussage widersprechen, von wegen Sahra wäre Reformerlager, wie es im jüngsten Artikel rausklang, so als »Reformlinker« finde ich Sahra Wagenknecht in ihrer kommunitaristischen Haltung (...
    Christian Suhr
  • Ein linkes Trauerspiel

    Auch in diesem Fall offenbart sich mal wieder die spätestens seit dem frühen 20. Jahrhundert bereits bestehende chronische Tragik der Sozialisten, nämlich die Unfähigkeit, internationale Solidarität m...
    Reinhard Hopp
  • Sorgen um Linke

    Es macht misstrauisch, wenn ein Buch schon vor seinem Erscheinen so verrissen wird. Traut Ulla Jelpke dem Urteilsvermögen künftiger Leser sowenig, dass sie das neue »Diskussionsangebot« von Sahra Wage...
    Joachim Seider
  • Gerade rechtzeitig

    Da kam ja das neue Buch von Sahra Wagenknecht zur rechten Zeit, um einen Schlag gegen Ihre Spitzenkandidatur in NRW auszuteilen. Habt das Kreuz und lasst die Angeklagte und Ausgestoßene selbst zu Wort...
    Wolfgang Dockhorn
  • Bereit zur Selbstzerfleischung

    Da ist ein Tisch eingedeckt, und es liegen Messer und Gabel bereit für die Selbstzerfleischung. Wer hat welche Argumente. Aufstehen! Ja, nun stehe ich, und was weiter? Auf welchem Weg und wo führt er ...
    Klaus Glaser
  • Gute Werbung

    Ich gehe davon aus, dass Ihr Sahra genausoviel Platz für eine Darstellung ihrer Argumente gebt wie Frau Jelpke. Übrigens, eine bessere Werbung für ihr neues Buch konntet ihr nicht machen....
    Klaus Korcz
  • Wer hat Angst vor wem?

    Wenn in der Kolumne auf Seite 8 versucht wird, mit nicht nachprüfbaren Zitaten und obskuren Unterstellungen ein Buch bereits lange, bevor es überhaupt im Handel erworben werden kann, zu dissen, dann w...
    Gabilotte Lanzrath, Berlin
  • Weit entfernt von Realität

    Es gilt für alle Linksparteien und vor allem für solche, die nicht nur an den Parteiensystemen partizipieren wollen, sondern ernsthaft an der ökologisch-sozialen Wende arbeiten: Man muss sehr offen bl...
    Achim Lippmann, Shenzhen/China
  • Zeichen der Zeit

    Wenn Ihr Beide Euch auf die Basis der Weltanschauung begebt, der Ihr Euch mal verbunden fühltet, werdet Ihr zwar nicht ein Herz und eine Seele, jedoch würdet Ihr in mehrfacher Differenzierung objektiv...
    Wolfgang Kulas
  • Durchsichtiges Manöver

    Bei den Beiträgen fragt man sich unwillkürlich: Cui bono – wem nützt es? Als Leser sieht man sich ideologisch in eine vorbestimmte Ecke gedrängt. Sogenannte Insider verfügen über vorgebliches Wissen z...
    Raimon Brete, Chemnitz
  • Spieglein, Spieglein ...

    Frau Wagenknecht und Frau Jelpke streiten in einer Gerechtigkeitsdebatte, wie sie bürgerlichen Politikerinnen würdig ist. Dabei unterstellt jeder der anderen Seite, die wahren Interessen des Volkes zu...
    Johannes Wolpers
  • Gut getroffen

    Keine und keiner, nicht einmal »die Partei«, hat immer recht. Meistens aber treffen überlieferte Sprichworte wie das von den getroffenen (Hipster-)Hunden genau ins Schwarze. Frau Wagenknecht hat gut g...
    Uwe Nebel
  • Ambivalente Politikerin

    Im Meinungsbeitrag von Ulla Jelpke gebe ich ihr nur in einem Punkt zu 100 Prozent recht. Das sind die Ausführungen zum Rohrkrepierer »Aufstehen«. Nun zu Frau Wagenkecht. Ihre Ausführungen zur Flüchtli...
    Clint Kohlberg
  • Warum gegeneinander ausspielen?

    Ulla Jelpke trifft den Nagel auf den Kopf. Es gibt genug Gründe, reine Identitätspolitik abzulehnen, die sich nur auf Subkulturen konzentriert und die Klassen- und Eigentumsfragen aus dem Blick verlie...
    Ralph Petroff
  • An den Arbeitern vorbei

    Zitat: »Die Herrschaft der besitzenden Klassen und ihre Fähigkeit zur Ausbeutung beruht auf der Konkurrenz der Lohnarbeiter ...« Falsch. Die Herrschaft beruht auf dem Eigentum an Produktionsmitteln. H...
    Manni Guerth