Leserbrief zum Artikel Kommentar: Die Selbstgerechte
vom 10.04.2021:
Durchsichtiges Manöver
Bei den Beiträgen fragt man sich unwillkürlich: Cui bono – wem nützt es? Als Leser sieht man sich ideologisch in eine vorbestimmte Ecke gedrängt. Sogenannte Insider verfügen über vorgebliches Wissen zu einem Buch, das der Allgemeinheit noch gar nicht zugänglich ist. Die Schlagzeilen für eine Vorverurteilung von Sahra Wagenknecht werden gleich mitgeliefert, und ihre Kandidatur zum Bundestag wird mehr als infrage gestellt. Dies geschieht wenige Stunden vor dem Nominierungsparteitag und lässt die Intentionen der Schreiber durchsichtig erscheinen. Mehr noch, die Delegierten sollen damit richtungsweisend manipuliert werden. Und nicht nur das, man trägt die zur Zeit nicht prüf- und bewertbaren Textstellen ins ganze Land. Koste es, was es wolle, auch zur Verwirrung von Parteimitgliedern sowie Sympathisanten. Mit diesen Aktionen werde öffentlich »Flügelkämpfe« befördert, und das ist zutiefst parteischädigend.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 13.04.2021.