Udo Green Eyes
Der Schauspieler Udo Kier ist tot. Er starb am Sonntag im Alter von 81 Jahren im kalifornischen Palm Springs, wie sein Management bestätigte. Kier hat in mehr als 250 Film- und Fernsehproduktionen mitgewirkt. Nicht zuletzt wegen seines intensiven Blicks aus ungewöhnlich grünen Augen wurde er oft als Bösewicht besetzt. Am 14. Oktober 1944 als Udo Kierspe in Köln-Mülheim geboren, wuchs er in ärmlichen Verhältnissen mit seiner alleinerziehenden Mutter auf. Nach der Lehre zog es ihn nach London, dann in die USA, wo er eine Schauspielschule besuchte und etwa Andy Warhol (1928–1987) beeindruckte. Oft für eindrückliche Nebenrollen gebucht, deckte Kier die weite Spanne zwischen höchster Filmkunst und völligem Trash gekonnt ab. Er stand sowohl für Rainer Werner Fassbinder (»Lili Marleen«, »Berlin Alexanderplatz«), Christoph Schlingensief (»Das deutsche Kettensägenmassaker«), Lars von Trier (»Nymphomaniac«, »Dogville«), Helmut Dietl (»Kir Royal«) und Gus Van Sant (»My Private Idaho«) vor der Kamera, als auch für Fatih Akin (»Soul Kitchen«), Madonna (»Deeper and Deeper«, »Sex«), Hollywood-Kracher (»Armageddon«, »Ace Ventura«, »Blade«), Computerspiele (»Command & Conquer«, als sowjetischer Telepath Yuri), Computerspieladaptionen (»Far Cry«, Uwe Boll) und vollendeten Nazitrash wie »Iron Sky«. (dpa/jW)
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