Nachschlag: Naziästhetik
Zack Snyder hält die Welt in Atem. Mit dieser Verfilmung der Lakedaimonier-Comicreihe »300« von Frank Miller ist er ganz seinem Naturell gefolgt. Der historische Stoff, der hier durch die Graphic-Novel-Vorlage hindurch als Material dient, ist die Schlacht bei den Thermopylen, geschlagen von einer kleinen Schar Spartiaten, die unter der Führung des Leonidas den Job hatte, das persische Heer an einem Engpass möglichst lange aufzuhalten. Es geht also um Märtyrer, kein Wunder, dass Berufspubertist Snyder Feuer und Flamme für diesen Stoff war. Farbsättigung, Beleuchtung, Körperkult, das todeskultige Gesabbel der Protagonisten, die von Snyder stets überbemühten Slomo-Shots, all das läuft zu einer Bildästhetik zusammen, die man für ins Faschistoide gewendete Homo-erotik halten könnte, wüsste man nicht, dass es sich bei der zur Schau gestellten Mannesliebe um patriarchale Autoerotik handelt, um übertragene Misogynie, wie man sie von Platon kennt. Wenngleich dort ungleich intelligenter. (fb)
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