Gegründet 1947 Mittwoch, 15. Oktober 2025, Nr. 239
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Aus: Ausgabe vom 15.10.2025, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Von der Frage abgewichen

Fazit | Mo., 23.20 Uhr, DLF Kultur
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Im heutigen Pressebetrieb werden so oft Gäste eingeladen, die den Moderatoren in die Karten spielen, dass man von Ausnahmen überrascht wird. Im Deutschlandfunk Kultur zeigt sich Michael Barenboim erfreulich widerspenstig. Schon den einleitenden Worten des Moderators, dass man »Zeichen des Friedens« in Nahen Osten sehe, widerspricht er. Der berühmte Violinist verweist auf die völlige Zerstörung der Lebensgrundlagen in Gaza und fordert eine vernünftige Aufarbeitung, indem Täter zur Rechenschaft gezogen werden. Dem Moderator, dem das hörbar nicht in die Gesprächsführung passt, versucht das Interview auf die israelische Gesellschaft zu beschränken. Diese sei selbstverständlich durch den 7. Oktober traumatisiert, so Barenboim, der allerdings die Dekaden von Gewalt gegen Palästinenser in den Vordergrund rückt. Der Moderator versucht das plump abzubügeln: »Ich beziehe mich nur auf die letzten beiden Jahre.« Hängen bleibt zum Glück das Plädoyer Barenboims für palästinensische Selbstbestimmung. (mp)

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