Gegründet 1947 Dienstag, 14. Oktober 2025, Nr. 238
Die junge Welt wird von 3036 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 14.10.2025, Seite 14 / Feuilleton

Nachschlag: Die andere Deutung

Mein Land will nicht verschwinden | Mo., 22.25 Uhr, 3sat
imago772812166.jpg
Straßenszene in Berlin 1975

Jede Gegenwart wird Geschichte und jede Geschichte ein umkämpftes Gebiet, heißt es gleich zu Beginn dieser fesselnden Dokumentation von Regisseur Andreas Goldstein. Der Kampf um die historische Deutung sei existentiell, weil er dem einzelnen seine Geschichte und damit seine Identität geben und nehmen kann. Mit gesetzter Stimme spricht er Worte, die nachhallen. Und schlägt den ganz großen Bogen – Revolution 1918, Nazizeit, um dann dorthin zu kommen, wo er aufwuchs, in der DDR. Und sich sogleich ihrem Ende zu widmen. Beendet worden sei, was gerade begonnen wurde: »die Selbstverständigung einer Gesellschaft über ihre ureigensten Belange«. Alles im Fluss, nun wieder hinein in die nationale Besoffenheit – Hymne mit erster Strophe, wie damals in der Hitlerjugend. Dazu gibt es bisher nie gezeigte Bilder. Fundstücke, die in den Archiven geschlummert haben müssen, bis Goldstein sie auftat, um die Motive – auch eigener Fotografien – in aller Melancholie in seine Erzählung einzubinden. (mme)

Tageszeitung junge Welt am Kiosk

Die besonderen Berichterstattung der Tageszeitung junge Welt ist immer wieder interessant und von hohem Nutzwert für ihre Leserinnen und Leser. Eine gesicherte Verbreitung wollen wir so gut es geht gewährleisten: Digital, aber auch gedruckt. Deswegen liegt in vielen tausend Einzelhandelsgeschäften die Zeitung aus. Überzeugen Sie sich einmal von der Qualität der Printausgabe. 

links & bündig gegen rechte Bünde

Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.

Mehr aus: Feuilleton