Nachschlag: Die andere Deutung

Jede Gegenwart wird Geschichte und jede Geschichte ein umkämpftes Gebiet, heißt es gleich zu Beginn dieser fesselnden Dokumentation von Regisseur Andreas Goldstein. Der Kampf um die historische Deutung sei existentiell, weil er dem einzelnen seine Geschichte und damit seine Identität geben und nehmen kann. Mit gesetzter Stimme spricht er Worte, die nachhallen. Und schlägt den ganz großen Bogen – Revolution 1918, Nazizeit, um dann dorthin zu kommen, wo er aufwuchs, in der DDR. Und sich sogleich ihrem Ende zu widmen. Beendet worden sei, was gerade begonnen wurde: »die Selbstverständigung einer Gesellschaft über ihre ureigensten Belange«. Alles im Fluss, nun wieder hinein in die nationale Besoffenheit – Hymne mit erster Strophe, wie damals in der Hitlerjugend. Dazu gibt es bisher nie gezeigte Bilder. Fundstücke, die in den Archiven geschlummert haben müssen, bis Goldstein sie auftat, um die Motive – auch eigener Fotografien – in aller Melancholie in seine Erzählung einzubinden. (mme)
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