Nachschlag: Moderne Sklaverei
Weihnachtszeit ist Schokoladenzeit. Vielleicht aber auch mal eine Gelegenheit, sich zu vergegenwärtigen, dass die Ausbeutungsformen des Manchester-Kapitalismus nie wirklich verschwunden sind, sondern nur gut versteckt wurden. Für seine gut recherchierte Dokumentation zu den Ursprüngen des Kakaos fuhr der Filmemacher Michael Höft nach Côte d’Ivoire. In dem Land – weltweiter Hauptproduzent der begehrten Frucht – arbeiten schätzungsweise 1,5 Millionen Kinder auf Plantagen. In Kleingruppen ernten diese Kinder, die oftmals aus Nachbarländern kommen und von ihren Eltern verkauft werden, Kakao. Sechs Tage die Woche mindestens acht Stunden schuften, Bezahlung ist die Ausnahme. Wer sich mit der Machete ins Bein hackt, hat Pech gehabt. Pestizide werden ohne jegliche Schutzausrüstung versprüht. Sonntag ist frei und wird von den Kindern zur Rattenjagd genutzt, denn um ihre Verpflegung müssen sie sich selbst kümmern. Da bleibt einem die Schokolade glatt im Halse stecken. (mp)
Friedenspropaganda statt Kriegsspielzeug
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