Nachschlag: »Muss ehrlich sein, Bro«
					Mit Haftbefehl konnte ich – irgendwo hängengeblieben zwischen Beatfabrik und Nas’ Illmatic – nie viel anfangen. Aber die neue Netflix-Doku über den Rapper zeigt, warum er zu den wichtigsten deutschen Musikern gehört. Eine Power, die man bis dahin nicht kannte, und eine wilde, originelle Sprachmischung machten den als Aykut Anhan geborenen Haftbefehl zur Identifikationsfigur. Zugleich schockt die Doku durch die schonungslose Darstellung seines Absturzes, zeigt ihn mit aufgedunsenem Gesicht und eingefallener Nase. Anhan kokst, seit er 13 war. Die Folgen versucht er gar nicht erst zu verschleiern: »Ist mir scheißegal. Ihr wollt mich sehen, hier bin ich.« Nach Gründen für die Sucht muss man nicht lange suchen. Als er 14 Jahre alt ist, verhindert er einen Suizid seines Vaters; beim zweiten Versuch kommt er zu spät. Kritik an seinem Umfeld und der knallharten Vermarktungsmaschine Universal Music bleibt leider aus. Dennoch eine verdammt eindrückliche Doku über ein Leben wie russisches Roulette. (mp)
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