Hauen und Stechen
Von Max Ongsiek
Im parteiinternen Machtkampf der rechten Werteunion rollen Köpfe. Der Expräsident des Bundesamts für Verfassungsschutz (BfV), Hans-Georg Maaßen, der die Kleinstpartei mitgründete und anführt, lässt ein Parteiausschlussverfahren gegen seinen Vize, Jörg Meuthen, Ex-AfD-Vorsitzender, vorbereiten. Das will Bild aus »Parteikreisen« erfahren haben, wie das Springerblatt am Montag abend berichtete. Meuthen soll unter anderem Parteimitglieder bedroht und diffamiert haben, so der Vorwurf.
Am vergangenen Donnerstag hatte Meuthen noch selbst an Maaßens Stuhlbein gesägt. In einem an die 1.400 Mitglieder gerichteten Schreiben soll Meuthen dem Parteichef eine zu große »Nähe zur AfD« vorgeworfen haben. Außerdem forderte er den Rücktritt des Parteivorsitzenden. Zu den Unterzeichnern sollen – neben Meuthen – noch fünf weitere Parteifunktionäre gehören. Auf dem Kurznachrichtendienst X hatte Maaßen am Freitag gekontert: »Es spricht für sich, wenn ausgerechnet der ehemalige AfD-Chef Meuthen mir eine AfD-Nähe und Nähe zu rechtsradikalen Positionen vorwirft, zumal er noch Tage zuvor behauptete, dass wir politisch weitgehend einer Meinung sind.«
Zwei Vorstandsmitglieder und Mitunterzeichner hat Maaßen jetzt aus der Partei geworfen – Parteivize Sylvia Pantel, Ex-CDU-Bundestagsabgeordnete, und Beisitzer Michael Schwarzer, früher AfD-Sprecher im NRW-Landtag. Die hätten im elfköpfigen Parteivorstand eine 6:5-Mehrheit gegen Maaßen gebildet, kolportierte Bild. Mit dem Ausschluss von Pantel und Schwarzer ändern sich demnach die Mehrheitsverhältnisse im Vorstand zu einem 5:4 zugunsten Maaßens. Die beiden geschassten Partei-»Widersacher« wollen gegen ihren Ausschluss klagen, hieß es weiter.
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