Putin bietet USA Verlängerung von Abrüstungsvertrag für ein weiteres Jahr an

Moskau. Der russische Präsident Wladimir Putin hat den USA vorgeschlagen, sich beidseitig für ein weiteres Jahr zur Einhaltung der Bestimmungen eines 2026 auslaufenden atomaren Abrüstungsvertrags zu verpflichten. Um kein weiteres Wettrüsten bei strategischen Atomwaffen zu provozieren und Sicherheit zu gewährleisten, halte er es für richtig, den durch den Vertrag New Start festgelegten Status quo beizubehalten, sagte Putin am Montag. »Darum ist Russland bereit, sich nach dem 5. Februar 2026 ein Jahr lang an die zahlenmäßig zentralen Beschränkungen des Vertrags zu halten«, sagte er während einer im staatlichen Fernsehen teilweise übertragenen Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats. Voraussetzung dafür sei, dass die USA sich ebenfalls dazu verpflichteten.
New Start ist ein 2010 zwischen Moskau und Washington geschlossener Vertrag, in dem sich beide Seiten dazu verpflichten, die Zahl der strategischen Nuklearsprengköpfe auf je 1.550 zu beschränken. Auch die Zahl der Interkontinentalraketen und ihrer Träger wird begrenzt. Dazu waren gegenseitige Kontrollen vorgesehen. New Start ist die Fortsetzung des Start-Vertrags, der noch zwischen dem damaligen sowjetischen Staatschef Michail Gorbatschow und US-Präsident George Bush unterzeichnet wurde. New Start, 2021 noch einmal verlängert, läuft 2026 aus. 2002 hatten die USA den ABM-Vertrag zur Begrenzung von Raketenabwehrsystemen aufgekündigt und 2019 auch den 1987 abgeschlossenen INF-Vertrag, der landgestützte ballistische Raketen und Marschflugkörper mit Reichweiten zwischen 500 und 5.500 Kilometern verboten hatte. (dpa/jW)
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