Nachschlag: Knochen

Dinosaurier gab es wesentlich länger als Filme. Es gab sie mehr als 185 Millionen Jahre lang. Film hingegen hat kaum 150 Jahre auf dem Buckel, und die Zukunftsaussichten sind jetzt schon nicht rosig. Ein strenger Nominalist könnte natürlich eine andere Zeitspanne bemühen: die Zeit, seit der man die Dinosaurier als ebensolche benannte, also die seit den 1840ern, als der britische Paläontologe Richard »Old Bones« Owen Teile seiner Knochensammlung »Dinosauria« taufte. Dinosaurier und der Film sind also doch Kinder desselben Zeitalters. Keine zwei Jahrhunderte später ist dann aus dem Kino wenig Besseres geworden als ein Vergnügungspark mit Dinosauriern drin. Die neue Attraktion: Dinos im Schnee. Die Dinosaurierjagd wird zur Parodie eines Schneewesterns, in dem die Dinos die Rollen von Bison, Puma und Wildpferd übernehmen. Sie sind nun Attraktion, Zitatspielzeug und bedrohte Tierart zugleich. Das »neue Zeitalter« ist eines der Hybridisierung. Dies gilt für Designobjekte genauso wie für Filmgenres. (aha)
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