Nachschlag: Komplementär

Vergewaltigt, als sie starb. Noch immer keine Verhaftung. Wie kann das sein, Chief Willoughby? – Drei riesige Plakate (Billboards) am Ortseingang von Ebbing, Missouri. Aufgestellt von Mildred, die die Ermordung ihrer Tochter Angela im Gedächtnis der Gemeinde halten will. Eine Prämisse zunächst, die die ekelhafte Liturgie nordamerikanischer Selbstjustiz anzustimmen droht. Doch dieser Film macht buchstäblich aus Scheiße Bonbon. Erzählt wird die Geschichte einer Frau, die hasst, weil sie liebt, und eines Mannes, der nur lieben kann, weil er hasst. Dass ausgerechnet die beiden zusammenfinden, ist eine seltsame Wendung und der eigentliche Punkt der Story. Noch seltsamer: Es ist so erzählt, dass es nicht mehr seltsam scheint. Wer Zeit hat, eine zudem vollkommen inszeniert und blendend gespielte Klamotte zu schauen, sollte sich diesen Quatsch unbedingt gönnen. Menschen, deren Gefühlsspektrum etwas überschaubarer ausfällt, sind derweil besser beraten, noch einmal »Ein Mann sieht rot« zu gucken. (fb)
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