Für die Kinder Gazas
Von Giuditta PellegriniLebensrettende Hilfsgüter und eine Botschaft der Solidarität, um die israelische Blockade zu durchbrechen: Das ist die Mission des neuen Schiffes der Freedom Flotilla Coalition (FFC) »Handala«, das am 20. Juli vom italienischen Hafen Gallipoli aus in See gestochen ist. An Bord 19 internationale Aktivisten für ein freies Palästina. Der Name »Handala« bezieht sich auf das 1969 vom palästinensischen Karikaturisten Nadschi Al-Ali von hinten gezeichnete Kind, das zum Symbol für den palästinensischen Freiheitskampf geworden ist.
Die schwedische Politikerin Jeannette Escanilla, Vorsitzende von »Ship to Gaza«, war schon 2016 an Bord des »Women’s Boat to Gaza«. Damals wurde sie von der israelischen Regierung verhaftet und anschließend deportiert. »Wir werden immer wieder in See stechen«, bekräftigt sie. »Es ist notwendig, weiterhin anzuprangern, wie Palästina zeigt, dass Kapitalismus, Kolonialismus und Rassismus keine Modelle sind, mit denen wir weiterleben können.«
Die mit Puppen bedeckten Innenwände des Bootes verdeutlichen die Mission: den Kindern im Gazastreifen Lebensmittel und Spielzeug bringen. Laut UNICEF wurden seit Oktober 2023 mehr als 50.000 von ihnen getötet oder verletzt, ein »unvorstellbares Grauen«. Wie der US-Gewerkschafter Chris Smalls treffend erklärt: »Angesichts der Tatsache, dass Israel weiterhin gegen jedes Völkerrecht verstößt und die Regierungen nichts unternehmen, um eine illegitime Blockade zu beenden, die Menschen durch Hunger tötet – ja, sie sind sogar mitschuldig daran –, sind Basisaktionen erforderlich.«
Nur wenige Stunden vor der Abfahrt gab es zwei seltsame Zwischenfälle, die den Verdacht auf einen Sabotageversuch nährten: Ein Seil wurde um den Propeller des Bootes gebunden und ein Tank war statt mit Wasser mit Schwefelsäure gefüllt, dadurch wurden zwei Besatzungsmitglieder verletzt. Unterwegs wird das Schiff von Drohnen überwacht, und am Donnerstag abend löste ein vollständiger Ausfall des WLAN-Netzes Furcht vor einer bevorstehenden Entführung durch die israelische Armee aus. Dank der Forschungsgruppe Forensic Architecture ist das Schiff mit einem fortschrittlichen Ortungssystem ausgestattet, das die Echtzeitverfolgung ermöglicht. Damit wird der immer dringlicher werdenden Forderung der Delegation entsprochen, alle Augen auf die »Handala« zu richten.
»Wir wissen, dass die Mission nicht einfach sein wird«, erklärte der kanadische Arzt der Delegation, Yipeng Ge, kurz vor Auslaufen des Schiffes. »Aber wir werden durch das Beispiel der vielen wunderbaren Menschen gestärkt, die alles in ihrer Macht Stehende tun, um sich der Belagerung zu widersetzen.«
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