Zart mit der Axt
Es kommt dicke für die Berliner Kulturlandschaft, nur nicht ganz so dicke wie befürchtet. Der Entwurf des Senats für den Doppelhaushalt 2026/2027 sieht Kürzungen von je 110 Millionen Euro vor. Das teilte Kultursenatorin Sarah Wedl-Wilson am Mittwoch nachmittag mit. Ihr Vorgänger Joe Chialo (CDU) hatte im Februar noch Einsparungen von 145 Millionen (2026) bzw. 142 Millionen (2027) angekündigt. Auch sollen die Kürzungen gerechter aufgeteilt werden, so Wedl-Wilson, die befürchteten Theaterschließungen werde es nicht geben. Statt der ursprünglich geplanten Förderungsstreichungen um fünf Prozent sollen diese im Mittel drei Prozent betragen, für Kinder- und Jugendtheater »bloß« 1,5 Prozent. Investitionen in Kultureinrichtungen sollen durch einen Transformationsfonds ermöglicht werden.
Wedl-Wilson räumte gegenüber dem RBB ein, die Planungen seien »immer noch herausfordernd«, vor allem wegen weiter steigender Kosten. In ersten Reaktionen zeigten sich Berliner Kulturinstitutionen erleichtert. So erkannte der Intendant des Berliner Ensembles, Oliver Reese, im Gespräch mit dem Deutschlandfunk Kultur ein »positives Signal«. Schon für 2025 war der Kulturetat um etwa 130 Millionen Euro gestrichen worden, zwölf Prozent der ursprünglich veranschlagten Gelder. In der Folge kam es zu starken Protesten der Betroffenen. (jW)
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