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Leserbrief zum Artikel Gesundheitsmarkt: Gefahren der Globulisierung vom 27.01.2017:

Gefahr der Glaubensmedizin

Bis auf eine Ausnahme ist dem Autor in vollem Umfang zuzustimmen. Die Hinwendung zur Glaubensmedizin ist für unsere Gesellschaft keine positive Entwicklung, zumal sie sehr häufig zu einer Abkehr von der wirksamen Hochschulmedizin führt – Stichwort Impfskepsis –, ja zu einer Abwertung von Wissenschaft und Forschung generell bis hin zur totalen Realitätsverweigerung des »Postfaktischen«. Der Autor irrt indes, wenn er unterstellt, Globuli und Co. wären prinzipiell in der Behandlung von Bagatellbeschwerden bedenkenlos einsetzbar. Gerade die dabei erzielten Ergebnisse, die weitestgehend auf dem natürlichen Verlauf der Krankheit beruhen, werden oftmals einer Wirksamkeit des vermeintlichen Heilmittels zugeschrieben. Solche Erlebnisse begründen oder fördern den Glauben an die alternativen »Arzneien« ungemein. Nicht umsonst ist die Anekdotenevidenz des »Ich habe selbst erlebt ...« und »Mir hat es aber geholfen ...« ein fester und praktisch unüberwindlicher Bestandteil jeder Diskussion mit den Anhängern der jeweiligen Glaubenslehre.
Dr. Norbert Aust
Veröffentlicht in der jungen Welt am 01.02.2017.
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