Leserbrief zum Artikel Gesundheitsmarkt: Gefahren der Globulisierung
vom 27.01.2017:
Auch Schulmedizin Glaubenssache
(…) Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass alternativmedizinische Ansätze, auch die von ihm so verschriene Homöopathie, helfen können. Aber nein, das ist jetzt wieder anekdotenhaft. Heißt es nicht, wer heilt, hat recht? Und wenn es auch nur ein Placeboeffekt ist, der letztlich zum Erfolg führt. Immer noch besser, als staatlicherseits verfügte Zwangsmaßnahmen wie z. B. der heute vermeldete Ausschluss von Gymnasiasten von der Schule, weil sie nicht gegen Masern geimpft sind. Wie war das noch gleich mit der grundgesetzlichen Garantie der körperlichen Unversehrtheit? Zudem ist zu bedenken, dass gerade orthodoxe Medizinansätze des öfteren auf reinem Glauben und anschließender geschickter Vermarktung durch Pharmakonzerne beruhen. Ein Beispiel ist der Glauben, dass durch Absenkung des Cholesterinspiegels Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorgebeugt werden könne. Wissenschaftliche Belege hierzu sind äußerst fragwürdig. Der Schaden – wirtschaftlich und gesundheitlich –, den Cholesterinsenker wie Lipobay verursachen, ist jedoch horrend. Wie kann man angesichts solcher Vorgänge mit derartig missionarischem Eifer gegen Globuli hetzen? Es wäre sicher anregend, eine Gegendarstellung durch einen Unterstützer der Alternativmedizin in der jW zu lesen.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 01.02.2017.