Leserbrief zum Artikel Gesundheitsmarkt: Gefahren der Globulisierung
vom 27.01.2017:
Paramedizin nutzt Notstand aus
Dem ausgesprochen sachlichen, gut recherchierten Artikel von Christoph Lammers könnte man etliches hinzufügen, um seine Thesen zu untermauern. Wer dazu Material sucht, findet dieses ohne Schwierigkeit im Internet bzw. in einschlägigen Büchern.
Was der Autor des Leserbriefs »Millionen Trottel« leider anscheinend übersehen hat, sind die deutlich dargelegten Gründe für die Ausbreitung der Paramedizin.
Die kapitalistisch, neoliberal ausgerichtete Politik bringt leider auch im Gesundheitssystem sehr viel Negatives mit sich, z. B. Pflegenotstand in Krankenhäusern, Zeitmangel der Ärzte, nicht ausreichende Hygiene aufgrund von zu wenig Personal bzw. rigiden Arbeitsplanungen.
Am auffälligsten ist jedoch die Unterscheidung von Privat- und Kassenpatienten. Das äußert sich in der Terminvergabe, im Umgang mit dem Patienten und auch bezüglich der Zeit, die sich der Arzt nimmt, der Untersuchungen und der Behandlung.
»Alternative« Ärzte nehmen sich viel Zeit für den einzelnen Patienten. Sie lassen sich die Krankengeschichte erzählen, führen die genannten Diagnosen in ihrer Rechnung auf, ohne diese zu hinterfragen oder durch eigene Untersuchungen zu überprüfen, und kassieren großzügig ihr Honorar. Das kann dann schon mal über 300 Euro für die Erstanamnese kosten, allein für geduldiges Zuhören!
Was Fehldiagnosen und Fehlmedikation betrifft, so kommen diese erstens auch oder erst recht bei den »Alternativen« vor, und zweitens hängen sie häufig mit den oben genannten Gegebenheiten zusammen. Bei aller Kritik an der Schulmedizin und an der Pharmaindustrie darf man nicht vergessen, dass die Fortschritte in der Medizin doch eher diesen zu verdanken sind.
Was der Autor des Leserbriefs »Millionen Trottel« leider anscheinend übersehen hat, sind die deutlich dargelegten Gründe für die Ausbreitung der Paramedizin.
Die kapitalistisch, neoliberal ausgerichtete Politik bringt leider auch im Gesundheitssystem sehr viel Negatives mit sich, z. B. Pflegenotstand in Krankenhäusern, Zeitmangel der Ärzte, nicht ausreichende Hygiene aufgrund von zu wenig Personal bzw. rigiden Arbeitsplanungen.
Am auffälligsten ist jedoch die Unterscheidung von Privat- und Kassenpatienten. Das äußert sich in der Terminvergabe, im Umgang mit dem Patienten und auch bezüglich der Zeit, die sich der Arzt nimmt, der Untersuchungen und der Behandlung.
»Alternative« Ärzte nehmen sich viel Zeit für den einzelnen Patienten. Sie lassen sich die Krankengeschichte erzählen, führen die genannten Diagnosen in ihrer Rechnung auf, ohne diese zu hinterfragen oder durch eigene Untersuchungen zu überprüfen, und kassieren großzügig ihr Honorar. Das kann dann schon mal über 300 Euro für die Erstanamnese kosten, allein für geduldiges Zuhören!
Was Fehldiagnosen und Fehlmedikation betrifft, so kommen diese erstens auch oder erst recht bei den »Alternativen« vor, und zweitens hängen sie häufig mit den oben genannten Gegebenheiten zusammen. Bei aller Kritik an der Schulmedizin und an der Pharmaindustrie darf man nicht vergessen, dass die Fortschritte in der Medizin doch eher diesen zu verdanken sind.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 01.02.2017.